Schwiegermutter (70) als Nanny ? gegen ihren Willen

vom 26.06.2009, 10:16 Uhr

Hallo

Ich habe neulich eine Bekannte getroffen, die ihr drittes Kind bekam. Ich stellte dann fest, dass die Kleine ja auch schon wieder so groß wäre woraufhin sie meinte, ja fast ein halbes Jahr. Wenn die Kleine dann ein halbes Jahr wäre, dann würde sie auch wieder arbeiten gehe, jedenfalls stundenweise.

Ich meinte dann, dass ich meine nicht so früh in die Kita oder zur Tagesmutter hätte bringen wollen, das hätte ich nicht übers Herz gebracht. Da erzählt sie mir, dass ihre Schwiegermutter die Betreuung übernimmt, die wäre ja eh den ganzen Tag zu Hause. Auf die Frage wie als ihre Schwiegermutter wäre bekam ich als Antwort 70 !!!

Na ja meinte ich wenn es nur stundenweise wäre und sie das gerne macht und eben noch so rüstig ist, dann klappt das bestimmt. Da ließ sie durchblicken, dass ihre Schwiegermutter von der Idee nicht so begeistert gewesen wäre, aber immerhin ist sie die Oma, da muss sie eben auch ihren Teil zu beitragen.

Ich dachte ich höre nicht richtig. Obwohl sie es eigentlich nicht will, wird eine 70 Jährige dazu verdonnert Nanny zu spiele, bei einem Kind was anfängt die Welt zu entdecken, wie soll das denn passen? Ich finde das nicht in Ordnung, sie ist nicht mehr die Jüngste und ich kann mir gut vorstellen, dass sie sehr schnell an ihre Grenzen kommt.

Immerhin hat sie ihre eigenen Kinder groß gezogen und damit sollte es gut sein, es sei denn sie übernimmt das gerne und freiwillig. Aber nun soll sie noch die Enkelkinder übernehmen? Kann sie denn nicht mal „Feierabend“ haben? Ich habe dazu nichts gesagt, weil es mich nichts angeht aber ich finde das Verhalten unmöglich.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Ich finde das auch nicht richtig und ich bin nicht mal 50 und würde mir sowas nicht gefallen lassen. Wenn man was von mir will, dann will ich auch gefragt werden und ich habe dann auch ein Recht "nein" zu sagen.

Ich denke, dass man beide Seiten mal hören muss. Ich kenne zum Beispiel eine 74 jährige Frau, die es wirklich von ganz alleine und freiwillig macht. Sie hat ihre 2 Enkelkinder die ganze Woche vormittags und bei ihr klappt es gut und sie braucht auch diese Aufgabe. Allerdings muss ich sagen, dass die Kinder schon etwas älter waren, als sie zu ihr in den Haushalt kamen.

70 ist auch ein Alter, wo man ein Kind nicht mehr so heben kann, wie man will und ich hätte als Mutter gar keine Ruhe, ob diese "Nanny" auch schnell genug hinter meinem Kind herkommt oder sie das Kind fallen lässt. Denn im laufe der Stunden lassen ja auch die Kräfte nach. Vor allem muss man in dem Alter auch immer damit rechnen, dass die Schwiegermutter sich hinlegt und nicht mehr aufwacht. Das kann zwar bei jüngeren auch passieren, aber ab 70 ist es wohl eher möglich und das würde ich meinem Kind ersparen wollen.

Ich bin wie gesagt noch nciht mal 50 und ich würde es mir selber nicht mehr zutrauen ein oder 2 Kinder tagtäglich zu betreuen. Ich hätte da keine Nerven mehr für und ich denke, dass ich da ein klares nein geben würde, wenn mich da jemand einspannen will. Stundenweise und mal zwischendurch ist auch was anderes, als wenn diese Regelmäßigkeit da ist. Irgendwann hat man auch mal seine Freizeit.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das ist für alle Beteiligten unverantwortlich. Mit ihren 70 ist die alte Damen bestimmt nicht mehr ganz auf der Höhe. Auf jeden Fall wird sie schneller müde und unkonzentriert, als jüngere Menschen. Das liegt in der Sache der Natur und kann man niemanden vorwerfen.

Meine Mutter ist knapp über sechzig. Da ich gesundheitliche Probleme habe, paßt sie liebenswürdiger Weise öfter auf meinen sechs Jahre alten Sohn auf, als mir lieb ist. Das läßt sich aber nicht verhindern. Manchmal gibt sie allerdings zu, daß sie heute das Kind nicht nehmen möchte. Sie sei dann müde und ihre Nerven würden auch schneller blank liegen. Wahrscheinlich ist das bei einer über siebzig Jährigen, noch viel ausgeprägter. Was für ein Streß dabei entstehen kann, läßt sich gut ausmalen.

Es scheint sich um ein Kleinkind zu handeln. Wenigstens habe ich das so verstanden. Die wollen in der Regel ab und zu beschäftigt werden und könne auch ziemlich anstregend sein. Alleine die körperliche Pflege, z.B. beim Toilettengang, stelle ich mir schwierig vor. Im Alter kann man sich nicht mehr so gut bewegen. Wenn dann auch noch die Situation entsteht, daß das Kind hochgenommen werden muß, dann viel Spaß.

Im Allgemeinen, finde ich es nicht richtig. Schöner wäre es, wenn die Mutter die alte Dame zusammen mit ihrem Kind besuchen würde. Da hätte die Frau möglicher Weise auch Freude dran. Und der Druck, auf das Kind alleine aufpassen zu müssen, wäre weg.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mit 70 sollte man da schon in Ruhe gelassen werden. Ja, eine Oma sollte im Idealfall ihren Omapflichten nachkommen, aber das heißt nicht, dass sie als Nanny missbraucht werden kann. Zur Oma sollten Enkel ab und zu, als Besucher, nicht aber als Dauergast.

Meine Oma hätte das sicher gerne gemacht, sie ist rüstig und sowohl für ihre Tochter als auch von sich aus hätte sie damit kein Problem. Vielmehr hätte wohl eine Mutter damit Probleme haben sollen. Eine 70jährigen kann einfach nicht mehr so, wie eine jüngere Person. Man sieht weniger, kann weniger schnell reagieren und einer älteren Frau solch eine Verantwortung aufzubürden, vor allem wenn sie das nicht will, ist einfach unmöglich.

Da muss man einfach in den sauren Apfel beißen und eine Tagesmutter angagieren - oder eben noch ein Weilchen daheim bleiben, bis das Kind in den Kindergarten kann.

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» winny2311 » Beiträge: 14941 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Abgesehen davon, dass ich persönlich finde, dass ein Baby zumindest bis zum Alter von ca. 10 Monaten noch bei der Mutter bleiben sollte, ist es unmöglich, einfach die betagte Schwiegermutter zum Aufpassen zu verdonnern.

Ich finde es auch gefährlich, denn gerade Babys im Krabbelalter gehen gerne mal an Steckdosen, etc. Wie soll eine ältere Dame immer so permanent auf der Hut sein können. Zudem wehren sich manche Babys in dem Alter beim Wickeln oder Anziehen. Die Frau bzw. das Kind tun mir leid.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann auch gerade nicht so ganz nachvollziehen, woher diese Frau die Verpflichtung ihrer Schwiegermutter ableitet. Warum muss sie als Oma automatisch ran? Schließlich war es lediglich ihre Entscheidung selbst Mutter zu werden, bezüglich der Frage ob ihre Nachkommen eigene Sprösslinge in die Welt setzen hatte sie sicherlich kein Mitspracherecht. Ist ja auch unnötig, aber weil sie das nicht entschieden hat, obliegt es auch nicht ihrer Verantwortung für die Betreung der Kinder auszukommen. Das ist Sache der Eltern und ich finde es, abgesehen von allen Argumenten bezüglich der Sicherheit von Kind und "Nanny", die hier schon genannt wurden, eine Unverschämtheit, das einfach so von ihr zu verlangen!

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also zu sagen, das eine Frau mit 70 nicht mehr ganz auf der Höhe ist, ist aber auch schon ein freches Vorurteil. Ich kenne genug Leute in dem Alter und die sind oftmals noch besser beieinander wie mancher mit 30. Also von daher, wenn die Dame wirklich soweit noch gut drauf ist, spricht erstmal nichts dagegen.

Allerdings finde ich es mehr als verwerflich, das ihr das Kind einfach so aufgedrückt wird. Ich meine, ich hab meine Kinder bekommen, weil ich mich mit allem Wenn und Aber für Nachwuchs entschieden habe. Was auch hiess, das ich die damalige Erziehungszeit von 2 1/2 Jahren in Thüringen nutzen werde. Und für 12 Monate bekommt man ja auch heute das Elterngeld.

Ich freue mich zwar, wenn ich mir mal eine Kinderauszeit gönnen darf, weil meine Eltern die Kinder bei sich haben wollen. Aber ich würde ihnen das nie aufdiktieren. Sicher unterstützen sie mich auch in meinem Job und ich kann Termine zusagen, wo ich ausserhalb der Kita-Zeiten eine Betreuung brauche, wenn bei meinen Eltern nichts anliegt. Aber da frage ich immer, ob das machbar ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



@Punktedieb
Das ist weder frech, noch ein Vorurteil, sondern ein biologisches natürliches Verfahren. Du kannst jeden Arzt fragen, er wird die bestätigen, daß eine 70 Jahre alte Frau nicht mehr so beweglich ist, als eine, meinetwegen, 30 Jahre alte Frau. Ich habe nicht über den geistigen Zustand, sondern nur über den körperlichen langsamen aber normalen "Verfall" gesprochen bzw. geurteilt.

Du brauchst mir nicht zu erzählen, daß der rein medizinische Befund der Wirbelsäule einer alten Dame, zu vergleichen ist mit einer gesunden jungen Frau. Jeder weiß, daß die Zellen sich bei alten Menschen, fängt zwar schon sehr langsam mit Ende zwanzig an, langsamer erneuern. Ich könnte noch weiter gehen, aber ich schätze, dann wird mir der Beitrag gelöscht, da er dann OT wird.

Wie gesagt, die Sache fängt mit der Bewegung an und hört mit dem Sehvermögen usw. auf. Bei der Kinderbewachung, sind solche Beeinträchtigungen, sicherlich nicht gerade förderlich. Bestimmt gibt die Dame ihr Bestes. Aber es würde ihr mit etwas weniger an Jahren auf dem Kreuz, mit Sicherheit leichter fallen. Das soll keine Beleidigung sein. Und ich sehe es nicht ein, mich als frech bezeichnen zu lasssen, wenn ich nur über etwas schreibe, das jeder von uns hoffentlich erleben darf oder wird.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das Alter der Oma wäre mein geringstes Problem, denn auch in dem Alter kann man noch recht fit sein. Und wenn die Oma Lust und Zeit hat, die oder wenigstens einen Enkel zu hüten, dann ist das ja kein Problem und ich würde mein Kind dann auch dort lassen. Ich hatte auch ältere Ersatzgroßeltern, die uns Rasselbande bis in ihr 80. Lebensjahrzehnt betreut haben und dann irgendwann nicht mehr konnten und dies auch klar und deutlich gesagt haben.

Allerdings würde ich keine ruhige Minute haben, wenn die Person, die mein Kind betreut, dies gezwungenermaßen tut. So hatte ich vor zwei Wochen die Wahl meinen Sohn von den Großeltern betreuen zu lassen, die sonst nicht mal eine Stunde allein mit dem Kind sein wollen oder den Termin zu verschieben. Ich habe dann den Termin verschoben, weil ich wußte, dass ich unter diesen Umständen keine ruhige Minute bei diesem Termin gehabt hätte. Darum frage ich mich, was treibt eine Mutter dazu ihr Kind von einer Person betreuen zu lassen, die da eigentlich gar keine Lust dazu hat?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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