Kind will nicht zur Mittagsbetreuung

vom 18.06.2009, 16:20 Uhr

Es geht hier nicht um meine eigenen Kindern, sondern um den Sohn einer guten Freundin. Der junge Mann :D kommt dieses Jahr in die Schule, und da seine Mutter dann wieder mehr arbeiten geht sollte er in die Nachmittagsbetreuung der örtlichen Grundschule gehen. Es wären nur drei Tage in der Woche, von Montag bis Mittwoch, am Donnerstag würde er den Nachmittag bei den Großeltern verbringen, am freitag hat seine Mutter frei und wäre ja zu Hause wenn er Schule aus hat.

Aber der Junge hält davon gar nichts, seine Mutter hat schon gefragt was er denn in der Zeit machen will bis sie nach Hause kommt. Seine Antwort war, dass er so lange eben spazieren gehen würde. Dass geht natürlich nicht. Die Großeltern würden ihn zwar auch an den anderen drei Tagen betreuen, aber dass ist keine Dauerlösung, so fit sind die beiden nun auch nicht mehr. Ausserdem wären sie durch die Betreuung ihres Enkelkindes natürlich auch sehr gebunden, sie müssten ja jeden Mittag zu Hause sein. Die Eltern des Jungen wollen die Großeltern aber nicht so belasten.

In der Nachmittagsbetreuung würden die Kinder auch zu mittag essen. Dieses Essen will der Junge aber nicht, er kennt es schon vom Kindergarten,bide Einrichtungen werden von der gleichen Firma beliefert. Seine Mutter hat ihm schon angeboten, dass er von zu Hause Brote und Obst oder Joghurt mitnehmen darf und das Essen nicht mitessen muss. Trotzdem schaltet er auf stur.

Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man dem Jungen die Nachmittagsbetreuung schmackhaft machen könnte? Hattet ihr mit euren Kindern auch solche Probleme? Ich würde meiner Freundin gerne weiter helfen, aber ich weiß leider im Moment nicht wie.

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn der Junge schon in der Grundschule so verwöhnt ist, wie soll das dann später weitergehen? Da nachzugeben fände ich die falsche Erziehungsmethode. Die Mutter soll ihn also ruhig schon da hin schicken. Ich denke mal, dass die Kinder da professionell betreut werden? Die werden also dann schon mit dem verwöhnten Sohn irgendwie umgehen können und vielleicht hat das dann auch positive Auswirkungen.

Gut, eine Motivationsmöglichkeit wäre natürlich besser als ein Zwang. Aber vielleicht gefällt es ihm ja dann doch, wenn er da Freunde trifft oder vielleicht sogar auch neue Freunde kennenlernt. Ich denke die Gesellschaft von Gleichaltrigen ist eine der wenigen Dinge, die wirklich motivieren können.

Es kommt aber auch ein bisschen auf die Einstellung des Jungen an. Wenn er sich nach der Schule lieber vor den Fernseher setzen will oder Computer zocken will, wird er natürlich rebellieren. Wenn er aber Angst hat, dass er dann zu wenig raus kommt und nicht so häufig zu seinen Freunden kann, wird es sicherlich nicht so schlimm sein, wie er denkt.

Wobei es dann natürlich auch auf die Betreuung selbst ankommt, aber ich denke dass sie auch die Chance bekommen, mal etwas Sport zu machen oder so etwas und nicht nur brav weiterhin die Schulbank drücken müssen. Dann ist völlig verständlich, wenn er keine Lust drauf hat.

Zu dem Thema mit dem Essen: es ist sicherlich nicht verkehrt, wenn man den Kindern das wählerische Ernährungsverhalten abgewöhnt. Ich bin auch so einer und ärger mich auch immer darüber und versuche jetzt natürlich auch noch daran zu arbeiten. Aber wenn man mal älter ist und sich gewisse Gewohnheiten eingespielt haben, ist es schwierig, sich das wieder abzugewöhnen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mein Kind hat auch nicht immer Lust Schlafkind in der Kita zu sein. Das ist wohl ein ähnliches Problem. Meine Lösung ist das ganz einfach: ein Kind ist kein kleiner Erwachsener und in bestimmten Dingen entscheide ich einfach so wie ich es für mein Kind und für mich richtig finde. Das mag nicht immer das Verständnis meines Sohnes finden, aber das ist nun mal nicht immer möglich.

Meinem Sohn habe ich das Schlafkind-Dasein damit erklärt, dass ich nur so vernünftig arbeiten kann und somit auch Geld verdienen kann. Ohne Geld könnten wir uns so manch schöne Sache nicht leisten. Deswegen arbeite ich und er ist eben in der Kita. Und darüber diskutiere ich auch nicht; das ist so und basta.

Das ist aber nicht die einzige Situation, in der ich mein Kind vor vollendete Tatsachen stelle und gar nicht erst diskutiere. Vielleicht ist das ja auch das Problem der Mutter, dass sie viel zu viel diskutiert, auch über Sachen, die eigentlich nicht zu diskutieren wären.

Natürlich kann man das Kind auch motivieren. In der Gruppe meines Sohnes ist es so, dass 5 der 6 Einschulkinder nach der Ganztagsbetreuung in der Kita nach der Schule auch im Hort (Mittagsbetreuung) betreut werden. Vom Jahrgang der dieses Jahr in die Schule kommt sind es 4 von 6 Kindern. Da würde sich also nachmittags ohnehin kaum jemand zum Spielen finden weil die meisten auch im Hort betreut werden.

Zum Mittagessen bleibt mir nur folgendes zu sagen: ist das denn wirklich nicht so toll? In unserer Kita wurde deshalb schon der Essenanbieter gewechselt, weil es diverse Mängel gab, die auch nach zwei Gesprächen nicht behoben wurden. Wenn dem nicht so ist, na dann muss er halt mir einer kalten Mittagsmahlzeit Vorlieb nehmen, so ein Kind gibt es in der Gruppe meines Sohnes auch.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!

Ich bin ganz ehrlich, über manche Dinge kann man Kinder einfach nicht entscheiden lassen und da müssen die Eltern für das Kind entscheiden und da muss sich ein Kind auch mal fügen.

Ich denke nicht, dass es dem Kind schadet und dass das Kind sich dadurch schlecht und abgeschoben fühlt. man kann dem Kind erklären, warum es so ist, dass er in die Nachmittagsbetreuung muss. Und diskutieren würde ich da auch nicht groß.

Sicher ist Überzeugung besser als Zwang. Wenn er sich aber nciht überzeugen lässt, ist Zwang die einzige Möglichkeit. Denn man kann ja deswegen nicht die Arbeit aufgeben. Dafür ist ein Job heuzutage wirklich viel zu wichtig und es geht ja auch, wenn man diese Art der Kinderbetreuung wahrnehmen kann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallöchen,

bei mir ist es auch so, das mein Sohn 3x die Woche zur Mittagsbetreuung muss, d.h. er bleibt über mittag im Kindergarten, isst dort und wird gegen 16 Uhr abgeholt. Manchmal hat er absolut keine Lust und dann kommen Sprüche von ihm a´la : Nicht schon wieder oder Ich möchte kein Essenskind mehr sein. Aber da muss er durch. Ich werde und kann meinen Arbeitsplatz deswegen keinesfalls kündigen. Auch wenn er in diesem Jahr in die Schule kommt, wird er weiterhin 3x die Woche zur Mittagsbetreuung in den Hort (ehemaliger Kindergarten) gehen müssen.

Ich möchte ungern die Großeltern meines Freundes ins Boot nehmen, denn sie sind schon alt genug. Sie würden es liebend gerne machen, aber ich denke, das sie genug in ihrem Leben geleistet haben, sodass die Mittagsbetreuung einfach idealer ist. Er kann mit seinen Freunden in den Hort laufen, mit ihnen essen und Hausaufgaben machen und danach spielen, bis ich ihn abhole. Ich würde mich als Mutter da einfach durch setzen, denn der Arbeitsplatz ist einfach heutzutage wichtiger.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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