Zeitschrift für Erwachsene und Kinder

Ich war mit meinem Sohn letzte Woche einkaufen. Dieser kommt jetzt dann in die 4te Klasse und er ist sehr neugierig. Wir waren beim Einkaufen und ich wollte noch eine Zeitschrift. Kinder sind ja neugierig und eigentlich dachte ich mir nichts dabei. Aber als er dann ganz oben die Playboyzeitschrift gesehen hatte und mich gefragt hat was das ist, dann kam ich schon etwas in Bedrängnis.

Ich frage mich allerdings jetzt schon, warum dürfen die diese Zeitschrift in Läden verkaufen, wo sich auch Kinder aufhalten. Das ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.

Playboy ist ja nun nicht unbedingt eine schlimme Zeitschrift und in der Regel sind die Zeitschriften für Erwachsene weiter oben untergebracht, so dass eben kleine Kinder nicht dran kommen. Und ab einem bestimmten Alter, sollten sich auch Kinder für so etwas interessieren und da steht in der Bravo mehr Mist drin, als man in dem Playboy vermutet.

Da finde ich es schon ehr unpassend, wenn Kunden entsprechende Magazine z.B. in Sportzeitungen legen und sich nicht trauen für ihre Interessen einzustehen und es da drin im Laden lesen. Denn in meinem Fall hatte der Kunde vergessen die Zeitung wieder aus dem Sportmagazin zu nehmen und ich hatte einfach nur die Zeitung genommen und bezahlt und meinem Sohn auf den Tisch gelegt. Der war doch etwas irritiert über die Zugabe. Das war aber ein Vergehen des anderen Kunden und in meinen Augen kein Fehlverhalten des Ladens.

Hallo,

Auch, wenn diese Magazine oben liegen, meist in der obersten Etage des Regals, so können Kinder sie dort sehen. Ich erinnere mich noch an meine Kindheit. Ich war damals öfters in Zeitungsläden, und las auch sehr oft diverse Zeitschriften. Wenn man die Regale so durchgesehen hat, dann ist man mit den Augen auch über die oberste Etage im Regal geraten. Als kleines Mädchen habe ich diese Zeitschriften eher etwas befremdlich gefunden. Da lag auch nicht nur der Playboy, sondern auch weitaus pornografischere Zeitschriften wie die "Praline", und wie sie alle heißen. Dies schreibe ich jetzt eigentlich nur zu einem Zweck: Um zu verdeutlichen, dass diese Magazine eben nicht vor Kinderaugen "sicher" sind, nur, weil sie weit oben liegen.

Darüber, ob diese Zeitschriften nun so schädlich für Kinder sind, oder nicht, kann man sich nun streiten. In der BRAVO steht zweifelsohne viel Müll drin. Aber nur, weil woanders auch Blödsinn drin steht, ist anderer Blödsinn ja nicht harmloser.

Ich persönlich denke schon, dass es auf Mädchen schon seltsam wirken kann, wenn sie die dürren Frauen mit riesigem Busen auf der Titelseite so eines Sex-Blättchens sehen. Es wird doch schon immer geklagt, dass Kinder von den Medien schreckliche Körperbilder vorgesetzt bekommen, was dann zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper führt, bis hin zu Magersucht und Ess-Brech-Sucht als Folgen. Wenn das bei Fernsehsendungen oder Bildern in Klatschzeitschriften so sein soll, dann wird das bei Pornomagazinen sicherlich nicht anders sein.

Außerdem ist es ja so, ob es nun wirklich schädlich ist, oder nicht, dass diese Magazine eine erhöhte Jugendfreigabe haben, ab sechzehn oder achtzehn Jahren. Demnach dürfen Kinder diese Zeitschriften dann doch eigentlich gar nicht zu gesehen bekommen, allein rechtlich gesehen, oder? In Videotheken müssen Filme mit solch einer Freigabe doch separat angeboten werden. Wieso ist das bei Zeitschriften nicht so?

Aber Jahud, ich frage mich gerade, was ich meinem Kind, wenn ich denn eines hätte, in der Situation denn gesagt hätte. Ich weiß es nicht, aber ich habe mir auch noch keinerlei Gedanken darüber gemacht, denn ich habe kein Kind, erwarte keines und plane auch keines. Aber einige Gedanken wäre diese Frage schon Wert. Was würden denn die anderen Talkterianer in dieser Situation tun?

Hallo!

Warum kommt man in Bedrängnis, wenn ein doch schon 10 jähriger Junge (4. Klasse) eine Playboyzeitschrift sieht? In dieser zeitung kann man nichts sehen, was ein Kind nicht schon kennt, wenn es halbwegs frei erzogen wird. Ausserdem kann man einem Kind doch auch erklären, dass es eine Zreitschrift für Erwachsene ist und Erwachsene sich eben was anderes anschauen als Kinder. Was ist dabei? Was soll man denn dann alles aus den Regalen verbannen?

Wenn man es ganz eng sieht, gibt es Eltern, die auf die Frage, was Tampons sind nicht antworten können, weil sie dann rot anlaufen. Oder Kondome. Die hängen an der Kasse. Was machst du, wenn dein Kind da fragt ob er ne Packung haben darf oder was das ist.

Ich bin ja eigentlich einer von der vorherigen Generation, wenn ich das Alter der meisten Leute hier betrachte und wenn man einen 10 jährigen Jungen hat, denke ich, dass man dann auch noch um einiges jünger ist wie ich. Aber bei solchen Fragen habe ich keine Hemmungen gehabt und ich kam auch nicht ion Bedrängnis. Angeblich werden doch die Kinder so frei erzogen. Warum hat man dann Schwierigkeiten dem Kind zu erklären, was der Unterschied zwischen Erwachsenenzeitschriften udn Kinderzeitschriften ist?

Ich finde nicht, dass man diese Zeitungen nicht offen im Laden liegen haben sollte. Wo kommen wir denn da hin, wenn alles in den Läden zensiert wird und Zeitschriften, die ein wenig Erotik zeigen und auf dem Cover ein Sexy Girl ist nur noch im Sex Shop zu kaufen wären.

Ich habe als Teeny auch mal im Playboy geblättert und später durch Freunde auch mal andere "sexy" Zeitschriften angesehen. Im Vergleich fand ich den Playboy dann doch wesentlich angenehmer und für Kinder nicht wirklich extrem verwerflich. Da fand ich andere Zeitschriften (inklusive Titeln) schon schlimmer.

Letzten Endes ist die Reaktion auf eine solche Frage aber sicher nur ein Symptom für die Einstellung der Eltern eines solchen Kindes. Warum kommt man denn in Erklärungsnot? Weil man nicht weiß, was da drin ist?

Ich für meinen Teil finde es nicht weiter schlimm, meinem Kind eine Frage zu beantworten, die irgendwie mit Sexualität zu tun hat. Sicher ist mein Sohn noch um etliches jünger, trotzdem wurde ich schon mal gefragt, was denn die Dinger seien. Tampons waren die Dinger in dem Karton, die der Kleine zuvor schon mal in der Kommode des Bades lose gesehen hatte und auch in etwa wusste, was damit zu tun ist. Meine relativ relaxte Art und Weise sorgte bei einigen anderen Anwesenden dagegen für entsetztes Erstaunen. Solche Menschen sähen es wohl auch lieber, wenn selbst Damen-Hygiene nicht im Beisein von Kindern verkauft werden dürfte.

Hallo,

Ich persönlich denke nicht, dass die Sexualität an sich hier ein Problem ist, sondern wie bei diesen Zeitschriften damit umgegangen wird. Dass Menschen, jetzt im Fall von Porno- und Erotikzeitschriften, eben ihren Körper sexuell vermarkten. Das passt natürlich absolut nicht zu dem Bild, das viele Familien ihren Kindern mitgeben, nämlich, dass Sexualität und Liebe zusammengehörten. Jetzt kann man sich darüber streiten, ob das wirklich schlimm ist, aber ich denke, viele Menschen wird das in ihren Moralvorstellungen sicherlich unlieb sein.

Auch befürchten einige Eltern vielleicht, dass das Kind dann Schwierigkeiten bei dem Thema Intimsphäre bekommen könnte. In einem ganz extremen Fall könnte das Kind ja beispielsweise auf die Idee kommen, dass es sich jetzt auch nackt vor anderen zeigen wöllte. Vielleicht klingt das weit hergeholt, aber ich traue Menschen so einiges zu. Natürlich könnte man dem Kind beibringen, wo die Unterschiede zwischen einer volljährigen Erotikdarstellerin und einem kleinen Kind liegen, was solche Verhaltensweisen anbelangt. Demnach finde ich dieses Kontraargument jetzt auch nicht so gewichtig, aber diese Angst einiger Eltern kann ich dem Sinn her schon noch nachvollziehen.

Und zuletzt wäre da eben doch das Problem mit dem eigenen Körperbild. Das ist das, was ich persönlich auch als wirkliches Problem sehe. Wenn manche Kinder schon bei "normalen" Zeitschriften auf Gedanken kommen, dass sie körperlich Probleme hätten, weil sie eben nicht aussehen, wie die schlanken, makellosen beziehungsweise auf makellos retuschierten Medienpersonen - was erwiesen ist - dann wird das bei Nacktdarstellungen vielleicht sogar noch extremer sein. Aber "normale" Zeitschriften werden deswegen ja auch nicht vor Kindern ferngehalten, das stimmt.

Da es hier nicht um Sexualität um sich geht, sondern darum, dass diese zum Produkt wird, ist meiner Meinung nach schon ein kleiner Unterschied. Demnach lassen sich Pornos meiner Meinung nach nicht mit Binden, Tampons und Kondomen vergleichen. Diese werden zwar auch kommerziell gehandelt, aber nicht, um damit Menschen zu erregen, im Gegensatz zu Erotik-Darstellungen.