Friedhofspflicht sinnvoll? Alternativen?

vom 08.05.2009, 11:08 Uhr

Ist die Beerdigungspflicht auf dem Friedhof sinnvoll?

Ja
1
20%
Nein
4
80%
 
Abstimmungen insgesamt : 5

In Deutschland ist ja so ziemlich alles strikt geregelt. So auch der letzte Gang. Zum Schluss muss genehmigte Erde darauf, d.h. man muss, ob eingeäschert oder nicht, auf einem zugelassenen Friedhof beerdigt werden. Die einzige Ausnahme bildet die Seebestattung.

Haltet Ihr diese Pflicht für sinnvoll? Wenn nein, würdet Ihr gerne anders enden und wie? Es wurde ja schon mehrmals darüber berichtet, dass sich Leute zu Diamanten haben pressen lassen. In Deutschland ist das nicht erlaubt. Oder wollt Ihr lieber auf dem Tierfriedhof neben Eurem Vierbeiner liegen? Soll die Asche bei einem Ballonflug ausgestreut werden? Oder gar auf dem Fußballplatz Eures Lieblingsvereins?

Ich bin mal auf Eure Ideen gespannt.

» ronald65 » Beiträge: 712 » Talkpoints: 3,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mir fehlt bei der Umfrage "Mir ist das egal!" ;) Wenn ich tot bin ist es doch nur noch für meine Hinterbliebenen wichtig, was mit meinem Körper gemacht wird. Ich persönlich finde ja die Seebestattung noch am Schönsten, aber ich weiß dass meine Familie mich lieber auf einem Friedhof in ihrer Nähe hätte. Deswegen erzähle ich meinen Angehörigen auch gar nicht groß, was mein Wunsch wäre. Auch wenn ich es zwar entscheiden dürfte und sie es wohl auch respektieren würden, ich persönlich finde dass es schließlich die Angehörigen sind für die es überhaupt eine Bestattungszeremonie usw. gibt und deswegen können sie es auch so handhaben, wie sie das wollen.

Ein klassischer Friedhof hat schließlich auch Vorteile: Es kommen zum Beispiel nicht "irgendwelche" Spaziergänger vorbei während Trauernde um das Grab stehen. Bzw. wenn doch jemand dort vorbeikommt, weiß er aufgrund der Örtlichkeit, dass die Leute hier jemanden betrauern, und nehmen Rücksicht. Auch die Möglichkeit zur Grabschändung sind eingeschränkter als irgendwo im Wald. Aber vor allem muss man keine Angst haben, dass man irgendwann das entsprechende Grundstück verliert und der Nachbesitzer dann ein Haus/einen Anbau auf das Grabmal baut (wenn man sich im eigenen Garten beisetzen lassen würde).

Ich finds bloß etwas merkwürdig, dass in Deutschland die Seebesttatung erlaubt ist, aber die Luftbestattung nicht (dafür aber zum Beispiel in Frankreich oder der Schweiz, wo sich dann auch Deutsche luftbestatten lassen können). Immerhin hinterlässt die Asche nicht wirklich Spuren, und wieder angespült werden könnte sie bei einer Seebestattung zum Beispiel auch. Dass jedoch nicht eingeäscherte Leichen nur auf dem Friedhof begraben werden dürfen stört mich nicht sonderlich, eher im Gegenteil. Ich möchte schließlich auch nicht unbedingt bei meinem Waldspaziergang an zehn Gräbern vorbeilaufen, ehrlich gesagt.

Benutzeravatar

» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


ronald65 hat geschrieben:Zum Schluss muss genehmigte Erde darauf, d.h. man muss, ob eingeäschert oder nicht, auf einem zugelassenen Friedhof beerdigt werden.

Auch wenn es immer Bestattungszwang und Friedhofszwang heißt: So ein direkter Zwang ist das nicht.

Es gibt mittlerweile schon einige Fälle in Deutschland wo Hinterbliebene dagegen erfolgreich geklagt und die Bestattung auf eigenem Grund und Boden durchgesetzt haben - ohne hier das Gesetz durch einen Umweg über das Ausland (Einäscherung im Ausland und anschließende Rückführung nach Deutschland) zu umgehen.

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^