Warum zahlen Menschen im Urlaub fast jeden Preis?

vom 27.08.2023, 06:15 Uhr

Ich war vor ein paar Wochen im Urlaub und habe dort beobachtet, dass die Menschen einfach fast jeden Preis bezahlen. Dinge, über die sie sich in Deutschland aufregen würden, werden im Urlaub einfach hingenommen. So kostete in einem Lokal ein Bier (0,3 Liter) 12 EUR und es wurde konsumiert ohne Ende.

Ich würde diese Preise nicht bezahlen. Klar, man ist im Urlaub, aber trotzdem heißt das doch nicht, dass man sich alles gefallen lässt. Wie ist eure Meinung dazu?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es gibt etliche Menschen, die das ganze Jahr sparen, um sich dann im Urlaub keine Gedanken um das Geld machen zu müssen. Ich finde das auch total bescheuert. Weder brauche ich zwingend irgendeine bestimmte Sache, noch würde ich dann für ein Getränk oder irgendetwas mehr ausgeben wollen, als es mir wert ist.

Vor allem sehe ich aber auch nicht ein, warum der Urlaub so teuer sein soll, nur weil man nicht auf Bier verzichten kann. Um 12 € für ein Bier auszugeben, muss man meiner Meinung nach schon ziemlich süchtig danach sein. Mir würde das nicht in den Sinn kommen. Entweder ich nehme All Inclusive im Urlaub und habe dann alles, was ich brauche oder ich gehe selber einkaufen und schaue dann auch nach Angeboten, was ich auch gar nicht schlimm finde. Es ist nicht so, dass wir wenig Geld hätten, aber ich sehe es nicht ein, Geld aus dem Fenster zu werfen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Was willst du denn machen? Dich hinstellen und den hässlichen Deutschen geben? "Nun hören Sie mal genau zu: Bei uns daheim kostet der Liter Bier beim Aldi exakt x,xx Euro, das hopfenhaltige Kaltgetränk hat nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut zu sein und überhaupt ist das ein Saftladen hier!"

Touristenorte und typische Urlaubsziele sind nun mal überteuert, weil sich Angebot und Nachfrage gegenseitig regeln. Muss ich das wirklich erklären? So lange die Gäste nicht ausbleiben, wird wie überall im Kapitalismus Gewinnmaximierung betrieben. Völlig Wurscht, ob du dir das "gefallen lässt" oder nicht. Außerdem kann man heutzutage Urlaubsorte und -ziele im Detail bis zum Blick aus dem Klofenster des Hotels im Voraus recherchieren und kann gerne jederzeit eine günstige Alternative buchen, wenn Ljubljana in der Hauptsaison die Reisekasse zu sehr strapaziert.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Keine Ahnung, ich habe bisher meistens nicht auf den Konsum anderer Touristen geachtet. Was mich selbst betrifft, muss man halt die vor Ort üblichen Preise bezahlen. In der Schweiz zum Beispiel kosten die Speisen und Getränke in der Gastronomie relativ viel, aber da kann man schlecht was dagegen machen, außer man fährt eben nicht in die Schweiz oder man konsumiert nur Mitgebrachtes im Hotelzimmer. Außergewöhnlich hohe Touristenpreise versuchen wir zu vermeiden, indem man eben vorher bereits die Menükarten studiert, bevor man sich für ein Restaurant entscheidet.

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» lascar » Beiträge: 4416 » Talkpoints: 782,64 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ramones, warum muss man ziemlich süchtig sein, wenn man 12 Euro für ein Bier bezahlt? Ich trinke zwischen null und sechs Gin Tonic pro Jahr. Und wenn mir danach ist, dann ist mir der Preis schnurzwumpe. Soll ich mich bei den anonymen Alkoholikern anmelden? Warum sollte man ausgerechnet im Urlaub jeden Cent umdrehen, wenn der Aufwand für günstigere Angebote störend noch ist. Ich zahle schließlich auch über 15 Pfund für Fish and Chips in der Londoner City, obwohl ein Inder im Außenbezirk viel billiger wäre. Nur habe ich eben jetzt Hunger.

» cooper75 » Beiträge: 13331 » Talkpoints: 498,86 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Hier prallen wohl mal wieder die unterschiedlichen "Urlaubstypen", wie ich sie nenne, aufeinander. :D In dieser Hinsicht ist man sich meiner Erfahrung nach entweder einig, oder sollte lieber pauschal getrennt verreisen.

Ich bin im Alltag auch eher sparsam, und schon gar nicht "ziemlich süchtig". Aber wenn ich wie letztes Jahr im Rahmen eines schönen Städtetrips nach dem Theaterbesuch im "kleinen Schwarzen" noch in der mondänen Hotelbar einen Caipirinha genieße, greife ich auch erheblich tiefer in die Tasche, als es das bisschen billiger Schnaps mit Limette und Eis eigentlich rechtfertigt. Aber ich zahle eben fürs Gesamterlebnis, und das ist es mir tatsächlich wert.

Ein befreundetes Paar hat uns auch schon gewarnt, dass der Bodensee "ziemlich teuer" als nächstes Urlaubsziel ist. Das ist zwar nicht zu leugnen, aber sie sind eben der Urlaubstyp "Kartoffelsalat von Aldi mit Würstchen in der Ferienwohnung der Schwiegereltern in McPomm", während ich, wie gesagt, für das Erlebnis, eben keine Würstchen essen zu müssen, auch etwas tiefer in die Tasche greife.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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