Wann und weshalb Unterstützung von anderen ablehnen?

vom 22.05.2019, 19:26 Uhr

Vielen ist es ja unangenehm, Unterstützung von anderen anzunehmen, wobei es ja aber auch immer darauf ankommt, worum es sich dabei handelt. Ich habe schon öfter davon gehört, dass es manchen Menschen unangenehm ist, finanzielle Unterstützung von anderen zu erhalten, auch wenn sie diese mehr als gut gebrauchen könnten. Das wollen sie sich aber nicht immer eingestehen.

Wann und weshalb habt ihr schon (finanzielle) Unterstützung von anderen abgelehnt und weshalb war es auch unangenehm, diese anzunehmen? Oder wart ihr der Überzeugung, es auch alleine und ohne die Hilfe anderer zu schaffen? War das dann auch tatsächlich der Fall?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich denke, ein Grund ist ziemlich offensichtlich. Man macht sich natürlich auch abhängig von dem Geldgeber, wenn man seine finanzielle Unterstützung annimmt. Deshalb sollen etwa Politiker ja auch offenlegen, von wem sie alles so Geld bekommen. Wenn mein Geschäft etwa gerade nicht so gut läuft und ich finanziell in der Klemme stecke, und ich dann Geld von jemandem annehme, muss ich mich auch nach seinen Wünschen richten.

Derjenige hat dann also mehr oder weniger ein Mitspracherecht, wenn auch nicht unbedingt ein juristisches, so doch ein moralisches. Ich werde mir die ganze Zeit bewusst sein, dass wenn derjenige einen Wunsch äußert und ich aus welchen Gründen auch immer ablehne, er mir das Geld wieder wegnehmen kann und ich vielleicht schlechter dastehe als vorher.

Es kann sein, dass derjenige auch schon vorher Bedingungen an das Geld geknüpft hat, die man nicht erfüllen möchte. Oder die Person ist einem einfach unsympathisch und man vermutet, dass später irgendwelche Forderungen gestellt werden. Es gibt also eine Reihe von Gründen, um solche Unterstützung abzulehnen.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich sag mal so: warum sollte man Unterstützung durch Andere annehmen, wenn man sie gar nicht braucht und es auch alleine schafft? Ich bin eine gesunde, junge, unabhängige und selbstständige Frau und ich wüsste nicht, warum ich Hilfe oder Unterstützung annehmen sollte, wenn ich doch über genug Selbstreflektion verfüge um zu wissen, dass ich das auch spielend alleine schaffe.

Gibt es denn Leute, die das gezielt trotzdem machen? Aus Faulheit vielleicht oder weil sie das Ego des Helfers aufbauen wollen? Das käme mir nie in den Sinn. Ich finde es auch ziemlich unsympathisch, wenn man seine Unterstützung aufdrängt, auch wenn diese unerwünscht ist, aber manche Menschen kennen da eben keine Grenzen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, dass zum Einen die Hilfe vielleicht oftmals einfach nicht gebraucht wird und sie daher dann auch nicht angenommen wird. Manchmal ist es aber sicherlich auch so, dass eine Person zu stolz ist, Hilfe anzunehmen. Gerade bei älteren Menschen habe ich schon oft beobachtet, dass diese sich teilweise schwer tun, Hilfe anzunehmen. Sie sind dann der Meinung, dass etwas immer alleine funktioniert hat und sie auch jetzt keine Unterstützung brauchen. Für viele ist es schwierig, das Gefühl von Unabhängigkeit aufgeben zu müssen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke, es ist normal, dass man manchmal Hilfe von anderen braucht, sei es finanziell oder anderweitig. Aber es ist auch normal, dass man es als unangenehm empfindet, um Hilfe zu bitten oder diese anzunehmen. Das kann verschiedene Gründe haben, beispielsweise ein Stolz oder Schamgefühl.

Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich finanzielle Unterstützung von meinen Eltern abgelehnt habe. Ich hatte Schwierigkeiten, meine Miete zu bezahlen und war kurz davor, meinen Job zu verlieren. Aber ich wollte nicht, dass meine Eltern mir helfen mussten. Ich fühlte mich, als hätte ich versagt und konnte es nicht ertragen, als schwach angesehen zu werden.

Letztendlich musste ich aber doch um Hilfe bitten, da ich es alleine nicht geschafft hätte. Es war zwar unangenehm, aber ich war dankbar dafür, dass meine Eltern für mich da waren und mir helfen konnten. Ich habe auch erkannt, dass es okay ist, um Hilfe zu bitten und dass es nichts damit zu tun hat, ob man erfolgreich oder schwach ist.

Ich denke, es ist wichtig, seine Grenzen zu kennen und um Hilfe zu bitten, wenn man sie braucht. Es ist nicht immer einfach, aber man sollte sich nicht schämen, um Unterstützung zu bitten, denn es ist ein Zeichen von Stärke, seine Schwächen zu akzeptieren und sich Unterstützung zu holen, um wieder auf die Beine zu kommen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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