Prinz Andrew und der Epstein-Skandal: Aus für Monarchie?

vom 17.01.2022, 00:39 Uhr

Momentan geht es durch die Presse, dass die Königin Elizabeth ihrem Sohn Andrew die Unterstützung gekündigt hat und ihm seine militärischen Titel und Ehren weggenommen hat. Die Vorwürfe gegen den Royal sind ziemlich schlimm. Er soll mithilfe seines damaligen Freundes Jeffrey Epstein mit minderjährigen Mädchen Sex gehabt haben und diese seien vom "Sexkauf"-Ring Epsteins gegen ihren Willen zu sexuellen Tätigkeiten gedrängt und gezwungen worden sein.

Die Weigerung der Queen, ihrem Sohn den Rücken zu stärken wird von vielen als alternativlos gesehen. Jegliche Unterstützung ihres Sohnes bei dieser hefigen Anschuldigung könnte, so die Meinung, das endgültige Aus für die Monarchie und "Royal Family" in Großbritannien bedeuten. Denkt ihr, dass da etwas dran ist? Ändert es denn wirklich etwas, wenn die Queen jetzt erst reagiert?

Ich kann mir gut vorstellen, dass der Ruf der "Royal Family" bei einer Verurteilung und bei Beweisen gegen ihn für immer ruiniert sein wird. Für viele ist auch zweifelhaft, ob die anderen Familienmitglieder wirklich nichts über dieses überaus bedenkliche Verhalten Andrews wussten. Wenn wirklich herauskommen sollte, dass die "Royals" Bescheid wussten, sollte die Monarchie abgeschafft werden? Welche Vorbildrolle kann eine solche Familie dann überhaupt noch bieten?

» Lily » Beiträge: 173 » Talkpoints: 43,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es absolut richtig, dass er sich da nun stellen muss und auch geschaut wird was er da gemacht hat. Ich finde es auch richtig, dass die Queen nun diese Schritte geht, aber ich finde diese kommen etwas spät und unter Druck. Da hätte man von vornherein sagen müssen, dass er sich stellen soll und stellen muss. Dem Ganzen sollte man sich eben auch stellen, da man ja auch nichts zu verlieren gehabt hätte. Hat er es getan, muss er bestraft werden, dann hat das Königshaus eh Schaden genommen. Hat er es nicht getan, hätte man so seine Unschuld bewiesen. Man kann aber nichts vermeiden und Schaden abwenden nur weil man es aussitzt.

Ich denke letztendlich ist es immer schwer und das für jede Familie, wenn solche Sachen vorgefallen sind und man dann merkt wen man in der Familie hat. Ich denke hier ist es aber auch wichtig ordentlich damit umzugehen. Als Königshaus muss man damit genauso umgehen, wie jede andere Familie auch, aber man muss eben auch nach außen klar Kante zeigen und wenn man das macht, dann verliert man auch nicht sein Gesicht. Die Queen kann ja nichts für sein Verhalten, das spricht ihr auch keine Kompetenz ab. Ich denke sie hat auch über die Jahre viele Krisen mittgemacht und so wird ihr das nicht das Gesicht kosten, wenn sie ordentlich damit umgeht.

Bisher hat sie sich ja eher zurückhaltend gezeigt und spätestens, wenn dann etwas bewiesen ist, sollte man durchaus klare Aussagen treffen und auch Konsequenzen ziehen. Die Monarchie ist sicherlich nicht modern und damit ein auslaufendes Modell und dennoch glaube ich nicht, dass diese nun aufgegeben wird, weil Prinz Andrew vermeintlich sehr schlimme Dinge getan hat. Als ob man nicht genug Skandale überstanden hätte. So lange die Queen nicht selber aktiv an so einer Sache teilgenommen hat und nun eine klare Linie fährt, ist das doch okay. Was soll sie denn machen? Sie kann ja nicht jeden in ihrer Familie 24/7 überwachen und daneben stehen, wenn die etwas machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Die Monarchie gehört doch in Großbritannien einfach dazu. Ich denke daher, dass sie auch diesen Skandal überstehen werden. Die Frage ist aber natürlich wie man als royale Familie damit umgeht. Wenn sich das alles so bewahrheitet und man sich dann eben auch klar gegen Prinz Andrew stellt, dann ist das eben blöd, dass so etwas einem Familienmitglied passiert ist, aber dafür kann man ja eben nur bedingt etwas.

Wenn man sich natürlich versucht darüber auszuschweigen oder gar noch Einfluss zu nehmen in die Richtung, dass Andrew wenig passiert, obwohl sich die Vorwürfe beweisen lassen, dann wird es für den Ruf der Familie wirklich schwer. Aber auch dann denke ich wird sich an der Monarchie nicht viel ändern, aber eben an der Beliebtheit der Royals.

Ansonsten denke ich einfach, dass es in der Geschichte der Monarchie, egal in welchem Land, mehr als genug Skandale gab. Das sind ja eben auch nur Menschen, die halt einfach Glück oder Pech hatten, wie man halt so will, in einer Herrscherfamilie geboren zu sein. Mit allen Privilegien, aber eben auch allen Zwängen, die dazu gehören. Und da bleibt es eben nicht aus, dass auch mal einige Menschen vom rechten Weg sehr weit abkommen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Die britische Monarchie ist eine Traditionsmonarchie, jedenfalls in meinen Augen. Sie verschlingt Unmengen an finanzielle Lasten für den Steuerzahler und ist mit einer der Gründe, wieso viele junge Menschen die alte britische Tradition nicht einmal mehr wollen. Während die älteren Generationen finden, dass in ihre die Konstante des Landes deutlich gemacht wird und sie natürlich auch einen repräsentativen Charakter mit sich bringt.

Die vielen Skandale sind jedoch mit ein Grund dafür, wieso auch immer mehr Briten die Nase gestrichen voll von den Royals haben. Wenn auch vermehrt die jüngeren Generationen, aber das hat eben auch nichts mit einem positiven Repräsentieren zu tun, wenn Andrew so negativ auffällt, aber man ihn nicht direkt fallen lässt. Ebenso wie die teuren Ausgaben für den Palast, die ganzen Butler & Co, während manche Briten in einer sehr starken Armut leben. Man muss nur nach Burnley gucken, dann weiß man, was solche Leuten von den Royals halten.

Die Skandale der Vergangenheit haben allerdings nie dazu geführt, dass sich die Monarchie irgendwie gedacht hat, wir lassen es besser. Das werden sie wohl auch nie tun und wir werden es wohl nie mitbekommen, dass sie gehen wird. Das wird vielleicht mal passieren, aber da bedarf es mehr als solcher Skandale, gleichwohl wir auch fair bleiben müssen, es ist eine Person, die aus der Reihe tanz. Früher und heute war es Prinz Harry, dann Andrew und Fergie, aber es ist ja nie die gesamte royale Einheit dort.

Trotzdem kann man denen natürlich empfehlen, sich mal in ihren eigenen Reihen etwas am Riemen zu reißen. Die Ausgaben etwas zu berücksichtigen, während der britische Steuerzahler fein blecht und auch so mal gucken, dass man sich nicht zu sehr vom Volk, dem jungen vor allem, entfernt. Das sollte sicherlich helfen, damit eine alte Tradition beibehalten werden kann und nicht ständig in die Kritik gerät.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Es ist doch nicht der erste Skandal, den das Königshaus aushalten muss. Und wie oft wurde die britische Monarchie schon vor dem Aus gesehen? Das Ergebnis kennen wir alle. Die Monarchie lebt bei den Briten weiterhin und wird wohl so schnell auch nicht abgeschafft. Genauso wenig, wie in Spanien, Schweden oder den Niederlanden.

Man zieht hier und da mal Konsequenzen, um das Ansehen der Monarchie zu halten. Aber mehr passiert eben auch nicht. Und was hat sich denn für Andrew seit dem geändert? Er ist im Anzug bei offiziellen Anlässen und nicht mehr Uniform. Aber ansonsten lebt er sein Leben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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