Macht hoher Mindestlohn Arbeitsplätze kaputt?

vom 06.03.2022, 16:21 Uhr

Wie empfindet ihr den aktuellen Mindestlohn?

Zu hoch
0
Keine Stimmen
Gerade richtig
3
60%
Zu niedrig
2
40%
Weiß nicht
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 5

Punktedieb hat geschrieben:wenn man jedes Jahr eine Branche erhöht hätte.

Aber das heißt doch am Ende es gibt Branchen, die haben derzeit ein Mindestlohn auf einem Niveau, wo man mit Ach und Krach von leben kann. Und bei einigen davon erhöhst du jetzt den Mindestlohn nicht, weil du pro Jahr nur ein paar Branchen erhöhen willst. Trotzdem spüren aber auch die Leute, die mit Ach und Krach von ihrem Lohn leben konnten, die allgemeine Preissteigerung. Die Preise steigen ja nun einmal auch, wenn es keine Mindestlohnerhöhung gibt.

Deine Lösung würde ich nur dann für praktikabel halten, wenn alle von ihrem jetzigen Lohn schon leben könnten ohne mehr als eine Vollzeitstelle zu haben. Und da sind wir glaube ich persönlich noch nicht, wenn ich sehe, dass der Mindestlohn bei einer 40 Stunden-Woche gerade mal zu etwa 1.200 Euro netto führt. Und wir müssen uns ja nichts vor machen. Da dürfte es noch genug Leute geben, die Jobs haben, wo sie von ihrem Arbeitgeber nicht mal annähernd Vollzeit beschäftigt werden.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Die meisten Preissteigerungen, die wir aktuell haben, kommen ja nicht durch den Mindestlohn, welcher schon zu Beginn des Jahres angehoben wurde. Aber der Sprung im Herbst ist eben für viele Arbeitgeber zu hoch, was eben Jobs kosten wird. Das ist genauso, als wenn die Gewerkschaft wieder einen höheren Tariflohn durchdrückt. Auch das kostet danach einige Jobs, was aber nie wirklich zugegeben wird. Es gibt dann zwar keine Kündigungen, aber Stellen, die frei werden, werden eben auch nicht neu besetzt.

Und das wird ab Herbst definitiv noch mal schlimmer werden. Dann sprechen die Arbeitgeber auch die Kündigungen aus und warten nicht bis die Leute von allein gehen. Diese Leute werden dann nichts vom höheren Mindestlohn haben und dann noch weniger Geld ausgeben können. Und ja, ich man hätte das auch in der Regierung besser abwägen müssen. Zumal die Warnungen durch die Arbeitgeberverbände schon im letzten Jahr ausgesprochen worden sind, welche Folgen diese 12 Euro haben werden.

Nur wenn man als Regierung nur damit rechnet, dass Rentenkasse und Arbeitslosenversicherung mehr Einnahmen verbuchen können, weil der Arbeitnehmer mehr verdient, der ist eben auf einem Auge blind. Man hat schließlich vor knapp 17 Jahren schon mal einen Karren im Dreck von einer SPD geführten Regierung übernehmen müssen. Und das wird diesmal wieder so enden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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