Fleisch aus Umweltgründen und Tierwohl verteuern?

vom 20.01.2022, 21:13 Uhr

Sollten die Fleischpreise erhöht werden?

Ja, unbedingt
0
Keine Stimmen
Käme auf die Höhe an
2
50%
Nein, auf keinen Fall
2
50%
Weiß nicht/Mir egal
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 4

Im Bundesumweltministerium und Bundeslandwirtschaftsministerium gibt es derzeit Überlegungen, Fleischprodukte aus Umweltgründen und des Tierwohls wegen zu verteuern. Höhere Fleischpreise kämen somit dem Klima und auch der Tierhaltung zugute. Dieser Vorschlag wird derzeit diskutiert und findet keineswegs nur Befürworter. Was haltet ihr von diesem Vorhaben, die Fleischpreise zu erhöhen? Würdet ihr das rundum begrüßen oder hättet ihr auch Kritikpunkte anzubringen?

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» info-hotline » Beiträge: 192 » Talkpoints: 123,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meiner Meinung nach kommt das ganz auf die Höhe an. Generell bin ich auf jeden Fall dafür, die Preise zu erhöhen, allerdings sollten Ersatzprodukte dann günstiger werden oder die Löhne angehoben werden. Gutes Fleisch vom Bio-Bauern ist jetzt schon sehr teuer, sodass man es sich nur ganz selten leisten kann, wenn man nicht allzu viel Geld verdient.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin dagegen, Fleisch aus Umweltschutzgründen und für das Tierwohl politisch festgelegt zu verteuern. Nein, ich habe nichts gegen mehr Tierwohl und weniger Fleischkonsum. Wenn man weiß, dass eigentlich kein einziger Schlachtkörper gesund ist, wird man das wohl auch wirklich wichtig finden.

Aber ich sehe absolut nicht ein, warum der deutsche Verbraucher das Tierwohl finanzieren soll, wo doch beispielsweise rund die Hälfte des hierzulande produzierten Schweinefleischs in den Export geht. Und da gilt der Weltmarktpreis und das Tierwohl bringt keinen Cent mehr.

Wenn wir das ganze Tier essen würden, kämen wir sofort auf 25 Millionen Schweine pro Jahr weniger, die Tiere hätten doppelt so viel Platz. Und höhere Preise für den Endverbraucher würden nicht billiges Exportfleisch finanzieren. Das ist nämlich unfair.

Dass mehr Platz, Einstreu, Auslauf, Beschäftigung und gutes Futter mehr kosten, ist klar. Und wenn diese Mehrkosten dann auch alle tragen, ist das auch in Ordnung. Aber warum hierzulande die Preise steigen sollen, während der Fleischkonsum in Deutschland sinkt und die Produktionsmengen dank des Exports trotzdem steigen, erschließt sich mir nicht. Davon mag man etwas mehr Tierwohl haben aber nicht genug und unsere Umwelt machen wir allein mit den Güllemassen und der Keimgefahr aus Stall und Biogasanlage kaputt. Vom Grundwasser reden wir erst gar nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Wir leben in keiner Planwirtschaft, in der das Landwirtschaftsministerium die Preise für Fleisch festlegt. Allerdings kann der Staat extra Steuern erheben oder strengere Bedingungen für die Tierhaltung festlegen. Dann wird das Fleisch dadurch teuer. Dagegen hätte ich nichts einzuwenden. Aber den Preis kann der Staat nicht einfach so festlegen. Das regelt unsere freie Marktwirtschaft.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Was würde es denn nutzen, wenn man deutsches Fleisch verteuern würde? Die Landwirte bleiben darauf sitzen, weil die großen Produzenten, welche ja den Markt zum großen Teil bestimmen, einfach im Ausland einkaufen. Zumal wir in Deutschland aktuell immer noch zu viel Schweinefleisch auf dem Markt haben, nachdem China den Import für uns gestoppt hat.

Aber solange man das nur in Deutschland durchsetzen will, werden sich unsere Landwirte in den Nachbarländern freuen. Denn sie werden mehr Absatz haben und die eigenen Landwirte bleiben hier auf ihren Tieren sitzen. Zumal es auch der falsche Weg ist, wenn man das politisch regeln will.

Die Spirale fängt da nicht bei den Preisen oder Produzenten an, sondern beim Verbraucher. Erst wenn die Kunden zum größten Teil bereit sind, darauf zu achten, dass das Fleisch und die Wurst komplett von deutschen Tieren ist, kann man darauf aufbauen. Aber dazu muss eben auch der Verbraucher bereit sein höhere Preise zu akzeptieren. Solange die Endpreise, aber von billigen Auslandsimporten gedrückt werden können, kann der deutsche Landwirt kaum mehr verlangen, um damit für mehr Tierwohl zu sorgen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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