2 Fremdsprachen in der Grundschule lernen?

vom 28.07.2021, 09:09 Uhr

Bei uns wird in der Grundschule neben Englisch auch Französisch unterrichtet. Dies passiert auf freiwilliger Basis, also man kann das als eine Art Arbeitsgemeinschaft machen, aber lernt das dann auch von einem Muttersprachler. Ich finde die Idee wirklich klasse und denke, dass das für meine Kinder durchaus auch sinnvoll wäre, da wir gerne in Frankreich sind. Natürlich würde ich sie nicht dazu zwingen, aber sie kennen durchaus schon ein paar Wörter auf französisch, weil sie dahingehend auch Interesse zeigen. Wie findet ihr die Option 2 Fremdsprachen schon in der Grundschule lernen zu können?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Für Kinder, die ansonsten in der Schule sehr gut mitkommen und vielleicht sogar unterfordert sind und die das freiwillig mitmachen, ist das bestimmt eine gute Sache. Aber das ist wahrscheinlich bei der Mehrheit der Kinder nicht der Fall. EINE Fremdsprache spielerisch zu erlernen, macht vielleicht Sinn und wurde bei meinen Kindern auch angeboten. Allerdings hatten sie dadurch auf dem Gymnasium keinerlei Vorteile, zumindest war das damals so. Denn es war viel zu wenig, um akzentfrei reden zu lernen. Grammatik und Rechtschreibung ist in dem Alter eh nicht dabei. Ich habe es nur bei zweien meiner Kinder angenommen, weil sie unbedingt wollten. Und einer wollte es nur, weil sein Freund mit dabei war. Vorteile hatten sie dadurch keine. Auf den weiterführenden Schulen ist das Tempo viel schneller und diejenigen, die kein Englisch hatten, hatten das schnell aufgeholt.

Ich habe mehr Wert auf Sport gelegt und meine Kinder haben an den freiwilligen Sportangeboten teilgenommen (teilnehmen müssen). Sie haben alle eine leichte Rückenverkrümmung und mein Ältester hat sich sehr ungerne bewegt. Statt zwei Fremdsprachen zu lernen, finde ich Musik, falls musikalisch und interessiert, und Sport wichtiger. Sport war das Einzige, wo ich Zwang ausgeübt habe. Wahl: Krankengymnastik oder Sondersport mit den Freunden in der Schule. Man muss aufpassen, dass man es mit der Förderung nicht übertreibt, sodass die Kinder gar keine Zeit mehr haben herauszufinden, wo ihre individuellen Begabungen liegen. Und man sollte überlegen, ob der Wunsch nicht eher von den Eltern ausgeht "mein Kind lernt schon zwei Fremdsprachen" als von den Kindern. Vorteile für später hat es meiner Erfahrung nach nicht.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Die Frage, die sich mir bei solchen Angeboten immer stellt ist, wie das dann weiter geführt wird. Französisch AG in der Grundschule und danach kein Angebot mehr bis zur 7. Klasse, wenn man die Option hat Französisch als zweite Fremdsprache zu wählen, scheint mir zum Beispiel reichlich sinnlos zu sein.

Oder du findest eine weiterführende Schule, die eine der Sprachen als erste Fremdsprache anbietet und die zweite als AG, aber es besteht null Kommunikation mit den Grundschulen und die Lehrer fangen praktisch bei Null an. Das ist dann total langweilig wenn man schon vier Jahre lang die Sprachen gelernt hat und das Gefühl hat, dass man sich das auch hätte schenken können.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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