Schulseelsorger fördert Probleme, wo als Schüler hinwenden?

vom 07.07.2021, 09:58 Uhr

Meine Bekannte geht auf ein katholisches Abendgymnasium und der dortige Schulseelsorger ist wirklich eine „reine Katastrophe“, um es mal in ihren Worten zu sagen. Er ist strenger Katholik und entsprechend auch katholischer Pfarrer, was die Sache hoch kompliziert zu machen scheint.

Nun haben die Schule auch schon mehrere Schüler erreicht, die sich in ihrem Körper nicht wohlfühlen, andere, die mit demselben Geschlecht zusammen sind und mehr. Wenn sie Probleme hatten und offenbar zum Schulseelsorger gingen, waren die Probleme nicht einfach weg, sondern wurden erschwert.

Offenbar macht der Seelsorger eben kein Geheimnis daraus, dass solche Menschen im biblischen Sinne nicht in Ordnung sind. Das eine Ehe nur zwischen Mann und Frau bestehen kann und das dieses im „falschen Körper“ geboren ein Teufelswerk sei.

Einige haben daraufhin die Schule verlassen, aber für den zweiten Bildungsweg ist dies eben die einzige mögliche Schule in unserer Stadt, sodass die anderen es sich gefallen lassen. Er gibt offenbar auch im Religionsunterricht entsprechend deutlich zu verstehen, was er von diesen Menschen hält und lässt seine katholische Attitüde heraushängen.

Viele Schüler und Schülerinnen suchen seither nach einer Möglichkeit, diesem Schulseelsorger wirklich seine Leviten zu lesen, aber sie wissen nicht direkt, wo sie sich hinwenden müssen. Das Bistum selbst ist für derartige Unterhaltungen nur halbwegs ansprechbar, aber es muss ja auch eine andere Instanz geben.

Aus diesem Anlass wollte ich mal von Euch wissen, ob Ihr wisst, wo sich solche Schüler hinwenden können, um diesem Verhalten ein Ende zu setzen? Gibt es da nicht eine höhere Instanz, wie zum Beispiel das Land NRW oder sind Schulen vom Bistum per se in allem Handeln frei?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Mal ganz ehrlich, man geht in ein katholisches Abendgymnasium und erwartet dann, dass man als homosexueller Mensch oder sonst irgendwie modern lebend da gut ankommt? Das ist dann aber schon auch etwas naiv. Man kennt die katholische Kirche und deren Einstellung und wenn ich mich bei so einer Schule anmelde, dann weiß ich auch um die Einstellung und würde mir dann auch keine Hilfe erwarten, wenn ich da eben nicht in das Konzept passe. Davon aber auch mal abgesehen ist das ein Abendgymnasium, da geht man hin, wenn man arbeitet und dann nebenbei einen Abschluss nachholen will.

Meiner Meinung nach sollte man dann einen Schulseelsorger doch gar nicht nötig haben. Gerade wenn man biblische Anerkennung für den eigenen Lebenspartner will, ist dass doch weit hergeholt. Erwachsene Menschen sollten durchaus auch ohne einen Schulseelsorger klarkommen und dann im Fall der Fälle lieber einen Psychologen aufsuchen, wenn sie derartige Probleme haben. Das ist ja nichts, was in den Bereich schulische Probleme fällt. Für mein Dafürbefinden sollten solche Schulseelsorger Probleme in der Schule klären und nicht was man privat so am Start hat, zumindest nicht bei Erwachsenen.

An wen man sich da wenden kann, weiß ich nicht. Zunächst würde ich es bei der Schulleitung versuchen, dann in der Schulbehörde und wenn dass alles nicht funktioniert, dann würde ich sicherlich versuchen in der Kirche weiter zu kommen, aber ich sehe hierfür keinen Grund.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wie präsent ist denn der Seelsorger an dieser Schule? Ist er auch Lehrer (jenseits des Religionsunterrichts)? Kann man diesem Menschen nicht einfach aus dem Weg gehen und sich dem Unterricht widmen? Ist der Religionsunterricht Pflicht an dem besagten Abendgymnasium?

So genau erinnere ich mich nicht mehr an meine eigene Schulzeit, aber ich kann mich nicht erinnern, jemals Kontakt mit einem Schulseelsorger gehabt zu haben. Wir mussten zwar damals noch am Religionsunterricht teilnehmen, aber da hatte ich sowieso meine Ohren weitgehend auf Durchzug gestellt und mir keine hilfreichen Informationen zur Lebensgestaltung erwartet. Ich denke, wenn der Mann nicht allzu wichtig ist im Gefüge der Lehrerschaft, würde ich ihn einfach weitgehend ignorieren.

Wie sind denn die übrigen Lehrer eingestellt? Sind sie auch so streng katholisch und äußern ähnlich konservative Ansichten im Unterricht?

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich sehe das ähnlich wie Ramones. Es handelt sich vermutlich um Schüler, die schon erwachsen sind. Da finde ich es reichlich naiv, wenn man zu einem sehr religiösen Katholiken geht und seine persönlichen Probleme ausbreitet. Dafür hat man doch andere Ansprechpartner oder eben professionelle Hilfe durch Psychologen außerhalb der Schule.

Die Kirche wird da wenig machen und ansonsten könnte ich mir nur noch Ämter auf staatlicher Seite vorstellen, die da einschreiten können. Immerhin muss ja die Schule eine staatliche Anerkennung haben, damit der Abschluss auch einen Nutzen hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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