Remakes erfolgreicher Serien gerade in?

vom 27.06.2021, 21:48 Uhr

In den letzten Monaten werde ich mit Werbung zu neuen Serien überhäuft, was mich an sich gar nicht stört. Dabei gibt es allerdings viele "Remakes" alter Serien, die ich persönlich etwas kritisch sehe. Auch wenn ich die Serien wie beispielsweise Gossip Girl oder Pretty Little Liars total gerne mag, so glaube ich doch, dass Spin Offs oder komplette Remakes meistens nichts für mich sein werden.

Die Thematik kennt man ja schon aus der Originalserie und was diese so besonders gemacht hat, sind natürlich auch die Schauspieler, die einem so sehr ans Herz gewachsen sind und die in der Neuauflage dann meistens nicht mehr dabei sind, weshalb ich dem Ganzen sehr kritisch gegenüberstehe.

Wie steht ihr zu Remakes von erfolgreichen Serien? Gibt es eines, welches euch begeistert hat? Für welche Serie würdet ihr ein Remake anfordern, wenn ihr es könntet?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin schon so gewesen, dass ich mich im ersten Moment immer gefreut habe, aber dann war die Enttäuschung immer groß. Man erwartet, dass es moderner gemacht wird, einen eigenen Stil bekommt und so weiter, aber es ist oft so, als würden einfach die selben Leute weitermachen, nichts wird geändert, weil es ja so gut geklappt hat und dann fehlen auch Leute, bei denen die Abwesenheit absolut bescheuert erklärt wird.

Als Kind habe ich ganz gerne Full House gesehen, Fuller House hingegen fand ich dann ganz schlimm, weil die Umsetzung sehr schlecht war. Das ist ja nur meine Meinung, aber für mich war das nicht schön. Natürlich muss man sich da irgendwie ganz eigenständig darauf einlassen, aber man kann das nicht, weil man eine Vorprägung hat durch das gute Gefühl, was man durch die Serie vorher hatte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Remakes, Prequels, Sequels, Spin Offs und was es da sonst noch alles gibt sind nicht nur bei Serien schon länger ziemlich angesagt. Ich würde Verfilmungen von erfolgreichen Romanen oder Romanserien auch in diese Kategorie einordnen. Die Kategorie heißt "bloß kein Risiko eingehen".

Auf Seiten der Zuschauer bedeutet das, dass man zwar etwas Neues geliefert bekommt, sich aber nicht wirklich auf etwas Neues einlassen muss, weil ja auf viele bekannte Elemente zurück gegriffen wird. Und auf Seiten der Produzenten weiß man, dass man ein gewisses Publikum sicher hat. Dieses Publikum kann auch gerne skeptisch sein - es werden viele trotzdem aus reiner Neugierde mal rein schauen.

Ich bin zunehmend gelangweilt von diesem risikoscheuen Verhalten. Ich kann schon verstehen warum man das macht und ich würde selber natürlich auch lieber mein Geld in eine Serie mit einer gewissen Erfolgsgarantie investieren, aber die Kreativität leidet schon ziemlich. Und es ist ja nicht so, dass es an originellen Ideen und Drehbüchern mangelt. Die Leute bekommen nur einfach keine Chance, weil diese mit Risiken verbunden wäre.

Wenn ich mich schon für ein Remake entscheiden müsste dann hätte ich gerne eher obskure Serien, die nicht jeder kennt. So etwas wie "Sapphire & Steel", "Red Dwarf" oder "Riget". Bei Science Fiction und Fantasy Serien wäre es schon spannend zu sehen wie sie mit der heutigen Technik aussehen würden. Wobei wahrscheinlich auch ein Stück weit der Charme verloren geht wenn das Raumschiff nicht mehr mit einem Bügeleisen gesteuert wird und an Fäden durch das "Weltall" gezogen wird.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich nehme das auch schon seit mehreren Jahren als gegebenen Trend wahr, über den ich schon einige Male gemeckert oder den Kopf geschüttelt habe. Die meisten Sachen wollte ich auch nicht gucken, weil ich dem Format schon lange entwachsen war, auf wieder andere Sachen hatte ich mich aber gefreut, Akte X zum Beispiel oder Twin Peaks, beides als neue, fortführende Staffeln und nicht als Remake oder Prequel ausgelegt. Während Twin Peaks für mich funktioniert hat, kann ich das von Akte X leider nicht sagen, nach einigen Folgen habe ich sogar aufgegeben, obwohl das im letzten Jahrtausend eine meiner absoluten Lieblingsserien gewesen ist.

Und dann muss ich sagen, dass mit Better call Saul auch im Breaking Bad Universum ein gelungenes Spin-off gestartet wurde, was der Mutterserie qualitativ in nichts nachsteht. Nicht so gut hatte für mich hingegen Fear the Walking dead hingehauen und von World Beyond habe ich nur gelangweilt die erste Folge gesehen. Da wird das Gerippe eines einstmals erfolgreichen Zuchtbullen wiederholt zur Schlachtbank geführt, obwohl schon am Original nichts mehr dran ist. Solche Geldmelkerei ist dazu angedacht, mich zu nerven.

Manchmal bin ich auch ein wenig ratlos und frage mich, ob es nur um sichere Bänke bei den Produzenten geht oder ob wirklich alles schon erzählt wurde. Gibt es wirklich keine guten Ideen für Serien mehr, die innovativ wären? Ist das Golden Age of Television vielleicht wirklich einfach vorbei und man kann nur noch nach hinten oder in die Breite gehen und neue Formate sind nicht mehr ausdenkbar? Ich weiß es einfach nicht.

In einem Punkt muss ich aber zugeben, dass ich mich sogar richtig freue, dass es eine Fortsetzung gibt und das ist Dexter. Schon die sehr kurzen Trailer alleine haben mich sofort wieder in die Atmosphäre gezogen, sodass ich der neuen Staffel im Herbst neugierig entgegensehe. Anderes, was ich früher gerne geguckt hatte wie Roseanne oder die Sopranos haben oder werden mich aber nicht mehr erreichen und ich bleibe skeptisch. Auch ein wenig ambivalent stehe ich den Spin-offs von Game of thrones gegenüber, ich erwarte nicht allzu viel, versuche aber offen zu bleiben.

Total skurril finde ich die Neuauflagen von Serien, die sehr stark Kinder ihrer Zeit waren und die meiner Meinung nach erzählerisch im Hier und Jetzt nur schwer bis gar nicht funktionieren können. Mac Gyver oder Walker, Texas Ranger wären zum Beispiel solche Fälle, nur als Stellvertreter für die typischen Serien der Siebziger und Achtziger, deren Erzählstruktur sich an ganz anderen Sehgewohnheiten des Zuschauers orientierte. Soweit ich mitbekommen habe, scheint ja vor allem das Texas Ranger Format ordentlich zu floppen, was mich persönlich so gar nicht wundert.

» Verbena » Beiträge: 4793 » Talkpoints: 0,57 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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