Die Schlange: True Crime Mörder als Hauptfigur einer Serie?

vom 04.04.2021, 17:56 Uhr

Dieser Tage läuft bei Netflix eine neue britische Serie namens "Die Schlange" an, die Erzählung über einen Mann, dessen Verbrechen und Charakter als "Bikini-Killer" in die Analen der True Crime Historie einging.

Die Geschichte spielt Mitte der Siebziger Jahre und zeigt das Leben und Morden von Charles Sobhral, einem asiatischen Serienmörder, der Reisende, meistens junge Rucksacktouristen, auf dem sogenannten Hippie-Pfad in Thailand unter Drogen setzt und ausraubt. Er stiehlt Pässe und Identitäten seiner Opfer, und verkauft auf seinen so ermöglichten Reisen durch die Welt gestohlene Edelsteine zusammen mit seiner Geliebten.

Der Trailer sieht recht schick aus und folgt dem Trend, eine Serie in ein anderes Jahrzehnt zu verorten, um eine ganz eigene Stimmung zu erzeugen. Damit hatten ja schon Mad Men, Masters of Sex oder Mind Hunter Erfolg. Allerdings geht es bei der Schlange nicht um das Leben von interessanten Charakteren, sondern um einen Serienmörder, den es wirklich gegeben hat und dessen Leben jetzt auf schillernde Weise porträtiert wird.

Inwiefern ist das ein interessanter Ansatz oder aber ein geschmackloses Danebengreifen? Sind Serienmörder geeignete Figuren für eine Fernsehshow? Narcos wäre auch so ein Beispiel, wo ein weltbekannter Verbrecher im Mittelpunkt der Handlung steht, aber einen Serienmörder als Hauptfigur der Serie in dem Sinne gab es wohl noch nicht.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Gesehen habe ich es noch nicht, aber ich kann mir das schon sehr spannend vorstellen. Es ist ja nun mal so, dass True Crime interessant sein kann und gerade die Psyche der Täter kann schon spannend sein. Dennoch darf man auch nie die Opfer vergessen und ich denke, dass das oft ein Problem ist, was entsteht. Es gibt tausende Dokumentationen über die Täter, aber wer sieht die Opfer, wer die Überlebenden? Man kann solche Serien und Filme schon machen, aber man muss sich eben auch Gedanken darüber machen, was man damit erreichen will.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mitte der Siebziger Jahre ist noch nicht allzu lange her und viele Angehörige der Opfer leben sicherlich noch. Daher sollte eine solche Serie in meinen Augen nur dann gedreht werden, wenn alle Angehörigen der Opfer damit einverstanden sind. Eine Serie oder ein Spielfilm sind ja noch etwas anderes als die True Crimes, die man zum Beispiel als Podcasts oder Dokumentationen kennt, wo die Angehörigen oftmals zu Wort kommen.

Ich finde es etwas geschmacklos, falls die Angehörigen der Opfer nicht gefragt werden. Warum kann man keine Serie machen, die zwar nach realen Vorkommnissen erstellt wird, aber so weit verfälscht ist, dass man keine Rückschlüsse auf real lebende Personen führen kann? Aber vielleicht ist es ja so. Ich bin über diese Serie nicht im Detail informiert. Es gibt ja oft Filme, die zwar von realen Gegebenheiten inspiriert sind, diese aber nicht genau nachstellen, sondern wirklich nur eine Inspiration daraus ziehen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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