Neue Studie besagt, Zeit ist doch relativ

vom 27.08.2020, 08:45 Uhr

In einer neuen Studie hat man das Empfinden von Zeit in verschiedenen Situationen versucht zu ermitteln. Dass das Empfinden von Zeit relativ ist, ist nicht unbedingt was neues. Jeder hat es schon mehr als oft genug erlebt, dass wenn es sehr schön ist, die Zeit wie im Fluge vergeht und in eher langweiligen Situationen das Gefühl hat, das die Uhr gleich anfängt rückwärts zu laufen.

Aber wie sieht es dann bei Extremsituationen aus? In Ausnahmesituationen, in denen man extrem viel Stress ausgesetzt wird, wie zum Beispiel einem Unfall, kann man die Zeit sogar als gedehnt empfinden. In dem Beitrag, den ich mir dazu angesehen habe, ging es zum Beispiel um eine Frau, die durch eine kleine Unachtsamkeit, einen Autounfall erlitten hat. Der Unfallhergang dauerte nur wenige Sekunden, von 3 Sekunden oder weniger war die Rede. Was der Frau während dieser kurzen Zeit aber alles durch den Kopf gegangen ist, sprengt den Rahmen der 3 Sekunden aber bei weitem. In dieser Studie hat man auch verschiedenen Probanden drei kurze Szenen die vorgespielt, die alle exakt 45 Sekunden lang waren nachdem man anschließend bestimmen sollte, wie lang diese Szenen gedauert haben. Es wurde den Probanden eine Szene aus einen Horrorfilm vorgespielt, eine Szene aus einen Dokumentarfilm und aus einem Cartoon.

Der Dokumentarfilm wurde bei dieser Studie zeitlich sehr nahe an die 45 Sekunden geschätzt. Bei den beiden anderen Szenen waren die Zeiten sehr unterschiedlich. Bei den Szenen aus dem Horrorstreifen, schien die Zeit wohl eher gedehnt zu werden, was dazu führte, dass diese Szene zeitlich meist länger eingeschätzt wurde, als sie eigentlich gedauert hat. Das Gegenteil war es bei den Szenen aus dem Cartoon, der wurde meist kürzer eingeschätzt, als die besagten 45 Sekunden.

Es scheint also nicht nur so zu sein, dass positive Einflüsse die Zeit wie im Fluge vergehen lassen und negative das Gegenteil bewirken, sondern es scheint auch noch so zu sein, dass der Mensch in extremen Stresssituationen die Zeit anscheinend verlangsamen kann, bzw. kommt es dann einem so vor. Aus der Tier- und Insekten-Welt weiß man, dass das was wir als sehr schnell empfinden, in der Welt der Insekten eher als langsam oder eher wie in Zeitlupe erfasst. Aber woran liegt das, dass wir eben auch als Menschen in der Lage zu sein scheinen, plötzlich alles wesentlich langsamer ablaufen lassen zu können. Dass mit dem Unfall der Frau ist ja kein Einzelfall. So berichten Menschen, die dem Tod schon mal ins Auge blicken mussten, dass ihr ganzes Leben, wie ein Film vor dem inneren Auge an ihnen vorüber gelaufen ist. Denkprozesse dauern einfach eine gewisse Zeit, aber warum ist das in einer so extremen Situation dann plötzlich anders. Ist es das Adrenalin, was die ganzen Prozesse im Körper so stark beschleunigt, dass wir in der Lage sind viel mehr Informationen als normal verarbeiten zu können?

Ich fand diese Studie sehr interessant und wollte sie daher hier mit euch teilen.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Deine Überschrift passt nicht wirklich zum Text. Die Relativität der Zeit bezieht sich auf die Raumzeit. Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit, Gravitation, Ereignishorizonte und solche Sachen. Das kann man alles messen und so praktisch objektiv machen.

Das, was du beschreibst, ist ja aber rein subjektiv, davon werden Messgeräte nicht beeinflusst. Ich habe mal gelesen, dass man Zeit dann als länger empfindet wenn man viele neue Eindrücke und Erfahrungen hat.

Die Erklärung macht für mich schon Sinn, weil man ja alles, was mit Routine zu tun hat, anders verarbeitet. Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass ich mir am Montag Morgen die Zähne geputzt habe, weil ich das jeden Morgen mache. Aber wenn ich nach einer Erinnerung suche, irgendwas konkretes, dann ist da nichts. An meinen letzten Kinobesuch habe ich hingegen sehr genaue Erinnerungen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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