Schulkinder ohne Frühstück häufiger krank

vom 26.09.2019, 12:17 Uhr

Rund ein Drittel aller Schulkinder geht morgens ohne Frühstück aus dem Haus und laut einer Studie fühlt sich eine große Anzahl derer immer öfter krank. Welche Krankheitssymptome dabei auftreten sollen, das wurde jedoch nicht benannt. Woran mag das denn eurer Meinung nach liegen, dass immer mehr Kinder, ohne zu frühstücken morgens in die Schule gehen und sich krank fühlen? Wie regelt ihr denn das Frühstück bei euren Kindern oder wie würdet ihr das tun? Wird morgens zu Hause gefrühstückt, Frühstücksbrote mit in die Schule geben oder sollen sich die Kinder etwas am Kiosk kaufen?

» baerbel » Beiträge: 1517 » Talkpoints: 601,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich werde hier keine Mutmaßungen anstellen, woran es liegen mag, dass mir fremde Kinder von mir fremden Familien morgens entweder nicht daheim frühstücken oder auch sogar gar kein Essen von zu Hause mitbekommen. Denn ich weiß es schlicht nicht und werde daher auch nichts zusammen fantasieren. Ich kann nur beschreiben, wie ich es bei meiner Tochter handhabte. Nach dem ersten Lebensjahr besuchte sie eine Kinderkrippe und später den Kindergarten und frühstückte immer dort.

Zuhause gab es warmen Tee zu trinken und sonst eben nichts. Hätte ich morgens mit dem Kind gefrühstückt, hätte sie in der Kindertagesstätte nicht richtig gegessen. Und so reichte das auch für so aus, sie war mobil und putzmunter. Später dann besuchte sie vor der Schule den Hort und frühstückte dort. Neben den normalen belegten Broten für die Schulzeit gab ich ihr noch das Extrafrühstück für den Frühhort mit.

Als sie dann ab der fünften Klasse morgens zum Gymnasium mit dem Bus fahren musste, weckte ich sie stets bevor ich zur Arbeit fuhr und frühstückte eine Kleinigkeit mit ihr zusammen. Bevor sie nicht zu Ende gefrühstückt hatte, verließ ich nie das Haus. Sie hätte durchaus auch ungewaschen zur Schule gehen können, denn zu dieser Zeit war ich ja schon unterwegs. Aber ohne Frühstück sollte sie keinesfalls das Haus verlassen. Das war mir einfach wichtiger, als ein bisschen Schlafsand in den Augen. :wink:

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn man sich mal ansieht, wie lange ein Kind so in die Schule geht, würde das Kind wahrscheinlich rein von der Nahrung her gar nicht hinkommen und damit weniger Energie haben. Wenn man dann noch bedenkt, dass man dann vielleicht am Morgen eher mal etwas gibt, was den Bauch auch langfristiger voll macht, essen solche Kinder vielleicht auch weniger Obst und Gemüse und das macht natürlich nicht eben gesünder. Letztendlich kann man aber auch einfach psychische Aspekte nicht ignorieren. Vielleicht fühlen sich solche Kinder dann auch schlechter, weil andere Kinder dann etwas dabei haben und man selber vielleicht Hunger schieben muss. Mutmaßen kann man da sicherlich viel.

In vielen Familien fehlt vielleicht einfach das Geld für ein gutes Frühstück und das allein ist schon eine Sache, die traurig stimmt. Normal finde ich es auf jeden Fall nicht, wenn ein Kind keine Brotdose dabei hat und dann den ganzen Tag in der Schule ist, selbst wenn es dort vielleicht Mittag gibt müssen dann dennoch einige Stunden überbrückt werden. Ich würde mich mit dem Gedanken wirklich quälen, dass eines meiner Kinder vielleicht Hunger schieben muss.

Mein Sohn ist im Kindergarten, Schule ist also noch kein Thema. Er hat täglich eine gut gefüllte Brotdose mit Obst und Gemüse und natürlich auch einem Britt dabei und zu Hause bekommt er dann etwas zum Trinken und auch durchaus die Reste von dem was ich ihm zubereite, weil ich ihm gerne etwas aussteche und das isst er dann meistens auch gar nicht. Es reicht ihm, wenn er im Kindergarten isst und das finde ich auch okay so. Würde er nun in die Schule gehen, würde ich vorher eine Kleinigkeit zu Hause machen und dann auch mitessen und sonst dann eben auch etwas mitgeben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ohne genauere Informationen über die Studie muss man an solche Aussagen natürlich erstmal kritisch herangehen. Mir fehlt - wie schon angemerkt - erstmal die Angabe der genauen Krankheitssymptome, aber auch eine konkrete Definition dessen, was als "Frühstück" gewertet wird. Handelt es sich um eine komplette Brotmahlzeit oder eine Schale Müsli, oder würde auch ein Kakao oder ein Obst schon dazu zählen? Und wurden Frühstücke "to go" mit einbezogen oder nicht? Das ist alles noch sehr vage.

Generell kann ich erstmal nur über mein eigenes Frühstücksverhalten berichten, und ich brauche mittlerweile morgens ganz klar eine solide Mahlzeit, um in den Quark zu kommen. Früher in der Kindheit war ich kein morgendlicher Esser und habe mit Ach und Krach einen Kakao getrunken, weil meine Mutter darauf bestanden hat; heute muss ich mindestens ein halbes Brötchen mit Belag und eine Tasse Tee zu mir nehmen, denn ansonsten merke ich schon nach kurzer Zeit das Energiedefizit. Dieses äußert sich bei mir in Müdigkeit, Kopfschmerzen, Magenkrämpfen, Konzentrationsmangel und Gereiztheit. Laut Symptomliste diverser Erkrankungen sind das durchaus Vorboten von Krankheiten, was die Theorie aus der Studie unterstützen würde.

Wiederum kenne ich aber auch zahlreiche Menschen, die kein Frühstück gewohnt sind und die solche Erscheinungen auch nicht bemerken. Daher denke ich, dass die Aussage auf einen Teil der Kinder vielleicht zutreffen mag, die Erziehung oder Gewöhnung aber eine tragende Rolle spielen. Und ich sehe noch dazu eine hohe Anfälligkeit für Verzerrungen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Sorry, aber die "Studie" sagt doch gar nichts über den Stellenwert vom Frühstück bei Schulkindern aus. Da hat man 10.000 Kinder zwischen neun und vierzehn Jahren befragt, wie oft die morgens essen und wie oft sie sich krank fühlen.

Ich finde es nun nicht verwunderlich, dass Kinder, die sich oft krank fühlen, seltener frühstücken. Wer sich krank fühlt, hat nun einmal weniger Appetit. So kann man die Studie nämlich auch interpretieren. Außerdem hat das Ausfallen des Frühstücks nicht automatisch mit fehlendem Geld oder mangelnder elterlicher Sorge zu tun.

Ich habe seit der Grundschule nicht mehr gefrühstückt. Jeden Morgen musste ich eine halbe Stunde am gedeckten Tisch sitzen und mir anhören, dass ich essen muss. Aber seit damals esse ich meine erste Mahlzeit irgendwann zwischen 12 und 16 Uhr. Ich komme gut damit zurecht und möchte mir nicht sagen lassen, wann ich essen muss. Schließlich mische ich mich auch nicht in die Essenszeiten anderer Leute ein.

» cooper75 » Beiträge: 13326 » Talkpoints: 497,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Also ich kann dieser Studie auch nichts abgewinnen. Solche "schwammigen" Studien können auf so viele Arten ausgelegt werden, dass der Informationsgehalt letztendlich bei Null liegt.

Meine Tochter gehört auch zu jenen Kindern, die gar kein Frühstück möchten. Zumindest isst sie maximal einmal die Woche vor der Schule mal ein Müsli oder ein belegtes Brot. Brotzeit nimmt sie sich in den seltensten Fällen mit. Ihre erste Mahlzeit ist auch meist das Mittagessen in der Mensa. Aber nicht weil sie es nicht bekommen würde, sondern weil sie es nicht anders möchte.

Wenn man diesen Hintergrund jetzt bei der Studie in Betracht zieht, würde dies ja bedeuten, dass meine Tochter regelmäßig krank ist bzw. sich krank fühlt. Meine Tochter hat allerdings ein super Immunsystem und hatte in den letzten paar Schuljahren jedes Mal eine maximale Fehlzeit von 3-5 Tagen.

Wenn man das mit ihren Schulfreundinnen vergleicht steht sie definitiv an Platz 1 der "Nicht-krank-Kinder". Und unter ihren Freundinnen sind auf jeden Fall Frühstückskinder.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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