Angst vor stillem Ertrinken bei Kindern nach dem Schwimmbad?

vom 30.06.2019, 13:15 Uhr

Vor ein paar Jahren ist in meinem Bekanntenkreis ein Kind nach einem Schwimmbadbesuch in der Nacht verstorben. Die Obduktion ergab damals, dass es ein stilles Ertrinken war. Denn das Kind hat wohl Wasser geschluckt und Wasser ist auch in die Atemwege gelangt und konnte nicht komplett ausgehustet werden. Das Kind wirkte am Abend dann fit und nachts ist es dann verstorben.

Gerade im Bekanntenkreis dieser Familie und natürlich auch bei dieser Familie ist dieses Thema immer präsent und viele haben einfach Angst mit den Kindern in ein Freibad, zum Badesee oder ins Schwimmbad zu gehen. Denn dieser Tod ist wohl ziemlich leise und unbemerkt. Könnt ihr die Ängste dieser Eltern verstehen, die es vor allem ziemlich hautnah miterlebt haben, dass es sowas gibt? Was kann man gegen eine solche Angst machen und wie kann man feststellen, ob das Kind gefährdet ist? Muss man bei jedem Mal, wenn ein Kind Wasser in die Atemwege bekommt und anfängt zu Husten, bangen und zum Arzt gehen? Wie kann man diesen Tod vermeiden?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe so etwas in meinem Umfeld weder gehört noch mitbekommen, so richtig sensibel war ich bis zu deinem Beitrag deswegen nicht was das angeht. Könnte man denn da noch etwas machen, wenn man frühzeitig zum Arzt geht? Man bekommt das ja aber gar nicht so mit, denn das Verschlucken beim Spielen in Wasser ist ja fast schon normal, wenn ich mal an meine eigene Kindheit zurück denke.

Es ist immer so eine Sache, ob man nun wegen jedem Ding Angst haben sollte oder nicht. Ich denke man kann da eher wenig machen und muss einfach auf das Beste hoffen. Dauerhaft Angst zu haben ist sicherlich auch nicht der richtige Weg, wobei man schon sensibel bei dem Thema sein sollte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann diese Angst durchaus verstehen, gerade wenn es einen schon selbst betroffen hat und man ein Kind dadurch verloren hat. Das ist sicherlich sehr schlimm und man wünscht es keinem. Ich denke, dass man sich da höchstens bei einem Arzt beraten lassen kann, was Symptome angeht und ähnliches und wie oft so ein stilles Ertrinken vorkommen kann. Vielleicht fühlt man sich dann etwas abgesicherter.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn man eine derart tragische und schockierende Geschichte erlebt hat, ist es ja ganz natürlich, dass man davon gezeichnet fürs Leben ist und Kinder nicht munter weiter planschen lässt, weil statistisch gesehen nichts mehr schief gehen kann.

Aber ganz nüchtern betrachtet würde bzw. müsste ich mich erst mal informieren, wie häufig diese Art Unfall, die übrigens oft als "sekundäres Ertrinken" bezeichnet wird, überhaupt vorkommt und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen. Sonderlich häufig scheint es ja nicht zu sein, sonst hätte dieses Problem schon mehr Medienaufmerksamkeit erfahren. Und allem Anschein nach gibt es durchaus Symptome, die anzeigen können, dass ein Kind Wasser in die Lunge bekommen hat, von Atemnot bis Unruhe. In diesem Fall ist es wohl besonders tragisch zugegangen, weil niemand etwas gemerkt hat. 100prozentige Sicherheit ist eben nicht möglich.

Von daher denke ich, dass es wie so oft prinzipiell zwei Möglichkeiten gibt: Entweder Badengehen im Sommer wird gestrichen, dann sind zumindest Badeunfälle ausgeschlossen. Oder man macht es wie viele Eltern und behält die Kinder pausenlos und hoch aufmerksam im Auge und greift ein, sobald sie in "Seenot" geraten. Auch so ist zwar keine absolute Sicherheit gewährleistet, aber man kann das Risiko zumindest minimieren. Ich finde es auch schlimm, dass jedes Jahr so viele Menschen ertrinken, oft genug völlig unbemerkt, obwohl Familie und Freunde in unmittelbarer Nähe sind.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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