Wegen Wildnachwuchs Hunde in Wald und Feld immer anleinen?

Hier stehen im Wald, an Feldwegen und auch an den Seen hier in der Gegend Schilder, wo drauf steht "Brut- und Setzzeit - Hunde anleinen". Es halten sich aber nicht alle daran und wenn man sie fragt, warum sie sich nicht daran halten meinen sie, dass der Hund nicht auf andere Tiere geht und sie nicht einsehen, dass man die Tiere anleint und sie im Bewegungsdrang eingeschränkt werden. Andere halten sich dran, weil sie nicht wollen, dass der Hund auf "dumme" Gedanken kommt.

Wenn ihr mit euren Hunden zur Zeit spazieren geht, haltet ihr euch daran, dass ihr die Hunde angeleint lasst? Stehen bei euch auch diese Schilder? Warum haltet ihr euch daran und warum nicht? Wenn ihr euch daran haltet, wo lasst ihr eure Tiere dann laufen?

Bei meinen Hunden ist das unterschiedlich. Die Hündin habe ich zu solchen Zeiten auch immer angeleint, obwohl bei uns keine Hinweisschilder angebracht werden. Ich informiere mich da und dann geht sie bei mir eben an der Leine, da ich weiß, dass sie Jagdtrieb hat und sicherlich auch vielleicht sogar ohne Tötungsabsicht ein Feldhasen-Junges mitnehmen würde, wenn sie dies in einem Nest in der Wiese entdeckt. Sie fängt auch Mäuse, die sie dann aber nicht etwa absichtlich tötet, sondern einfach nur mitschleppt. Das muss ja nicht sein.

Mein Rüde dagegen interessiert sich wirklich nicht für Wild oder andere Tiere in der Natur. Er ist mit Meerschweinchen und Katzen zusammen aufgewachsen und hat gar keinen Jagdtrieb. Ihn kann ich dann auch abgeleint laufen lassen, da er auch immer in der Nähe bleibt und nicht weit vom Weg abweicht. Da schadet er dann ja keinen Wildtieren. Noch dazu wird er langsam alt und käme nun auch nicht mehr auf die Idee, hinter einem Wildtier zu hetzen oder ähnliches.

Ich finde es wichtig, dass man da Rücksicht nimmt und für mich ist das kein großer Akt, ob ich nun einen Hund an der Leine habe oder beide. Ich finde ein Hund gehört angeleint, wenn solche Brutzeiten sind und man weiß, dass er neugierig ist und hinlaufen würde oder auch Jagdtrieb hat.

Bei uns standen nie solche Schilder, aber ich würde auf jeden Fall den Hund an die Leine nehmen. Man weiß ja nie und ich will nicht daran Schuld sein, dass ein Tier stirbt nur weil mein Hund auf die Jagd geht. Das führt dann auch nur zu Problemen, die man nicht haben möchte. Gerade wenn man solche Schilder aufstellt ist es dann aber sicherlich so, dass da schon viel passiert ist und da sollte man sich dann schon daran halten. Vor allem weiß man aber auch nie wie ein Hund reagiert, auch wenn man denkt den Charakter zu kennen.

Die Einhaltung von Regeln hat nichts mit Verständnis zu tun sondern mit Verstand. Lese ich ein Verbotsschild, halte ich das Verbot auch ein. Mein Hund und ich sind nicht der Nabel der Welt um die alles kreist. Mein Hund ist generell angeleint mit einer Lauflänge von 8 Metern.

Die reichen doch völlig aus. Er muss doch nicht durchs Unterholz hetzen wie ein Irrer. Wildtierschutz hat schon seinen Sinn. Die Regeln hat sich doch niemand willkürlich ausgedacht, sondern beruhen auf Erfahrung.

Nelchen hat geschrieben:Sie fängt auch Mäuse, die sie dann aber nicht etwa absichtlich tötet, sondern einfach nur mitschleppt. Das muss ja nicht sein.

Bei uns stehen solche Schilder nicht. Und ob man während dieser Zeiten Hunde anleinen muss, das ist wohl auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Von daher ist das Anleinen zu der Zeit bei uns freiwillig. Man muss halt sehen, wie viel Jagdtrieb der eigene Hund hat und ob man ihn so weit unter Kontrolle hat, dass er das Jungwild in Ruhe lässt.


An Orten wo extra Verbotsschilder stehen, würde ich sagen, dass prinzipiell alle Hunde anzuleinen sind. Und wenn der Hund super brav ohne Leine läuft, dann macht es ihm ja auch nichts aus, wenn man ihn an einer zehn Meter langen Schleppleine laufen lässt. Das fühlt sich dann für den Hund fast an wie frei, aber rechtlich ist man auf der sicheren Seite. Zumindest so lange in dem jeweiligen Bundesland nicht eine zulässige Höchstlänge für die Leine vorgeschrieben ist.