Wärt ihr für eine Kontingentierung von Flügen?

vom 07.04.2019, 11:44 Uhr

Der Grünen-Politiker Dieter Janecek hat ja unlängst gefordert, dass ein Kontingent auf Flüge eingeführt werden sollte. Somit hätte jeder Bürger eben ein Anrecht auf 2 oder 3 Flüge im Jahr und dann wäre eben Feierabend. Was haltet ihr denn von derartigen Forderungen? Würdet ihr euch für oder gegen solch eine Kontingentierung aussprechen und haltet ihr diese überhaupt für realistisch und durchsetzbar?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ja klar wäre ich dafür. Das sollte aber erst eingeführt werden, nachdem Nahrungs- und Genussmittel, sowie Alkohol und Zigaretten nur noch limitiert auf Karten erhältlich sind. Desweiteren kann man ja auch kontrollieren, wie viele Stunden Menschen fernsehen und oder im Internet verbringen. Auch das sollte eingeschränkt werden. Eine Bevormundung und Limitierung ist insoweit vorteilhaft, da alle Bürger dämlich und unmündig sind.

Sarkasmus aus. Natürlich wäre ich nicht dafür. Außerdem fliegt doch gar nicht jeder Bürger 3 mal im Jahr. Viele fliegen niemals. Ich kenne sehr viele Kollegen, die noch nie geflogen sind, darf ich dann deren Kontingent nutzen? Der grüne Politiker sollte sich mal darum kümmern, dass das Bienen- und Insektensterben aufhört. Aber an die großen Konzerne traut er sich eher nicht heran. Da ist es doch toll, trotzdem so zu tun, als ob er arbeitet. An den "kleinen Mann" kann man sich noch heran trauen.

Jetzt mal ehrlich, manche fliegen dreimal im Monat und das meistens beruflich. Wo will man da Ausnahmen zu lassen und wo nicht? Meine Kleine flog letztens von München nach Hamburg und zwei Tage später wieder zurück, weil der Flug um einiges günstiger war und sie auch viel schneller am Zielort waren. Wäre sie nicht geflogen, wäre das Flugzeug trotzdem nicht am Boden stehen geblieben. Nur ihr ökologischer Fußabdruck, der ist jetzt groß wie eine Säuglingsbadewanne.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich halte solche absurden Ideen für absolut kontraproduktiv. Der Flugverkehr ist natürlich ein Problem und schlecht für das Klima, aber mit solche Ideen, die man nicht ernst nehmen kann, sorgen Politiker dafür, dass das ganze Thema dann nicht mehr ernst genommen wird.

Dabei könnte man durchaus sinnvolle Diskussionen zum dem Thema führen, zum Beispiel könnte man darüber nachdenken eine Kerosinsteuer einzuführen und mit den Einnahmen die Bahnverbindungen auszubauen und den öffentlichen Nahverkehr zu fördern.

Und natürlich wäre so ein Gesetz nicht umsetzbar. Wer wollte mich denn davon abhalten von Straßburg oder Basel aus zu fliegen wenn mein Kontingent von deutschen Flughäfen erschöpft wäre? Und ob ich für Langstreckenflüge nach Frankfurt oder Paris fahre macht für mich auch keinen großen Unterschied.

Und ich bin da ja kein Sonderfall. Deutschland hat ziemlich viele Nachbarländer mit ziemlich vielen Flughäfen, die würden sich sicher über das zusätzliche Geschäft freuen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Es ist schon traurig das so etwas von einem grünen Politiker kommt. Einer Partei die ja angeblich für den Umweltschutz steht. Fliegen ist nun mal und man kann es drehen und wenden wie man will Umweltfreundlicher als die selbe Strecke mit dem PKW zu fahren. Billigairlines mit alten Flugzeugen verbrauchen durchschnittlich unter 3 Liter Kerosin pro Passagier pro 100KM und denen ist das immer noch zu viel. Bei modernen Airlines die neue Flugzeuge haben sieht das nochmal ganz anders aus. Aber genau solche Ideen ist der Grund warum die deutschen zum ärmsten Volk in Europa gehören.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wären das dann insgesamt 2-3 Flüge? Oder Hin- und Rückflug? Drei Flüge würden ja so gesehen gar nichts bringen oder sollen die Menschen auswandern? Das wäre ja einmal nach Malle und wieder zurück und dann noch einmal irgendwohin und man darf nicht mehr nach Hause? :lol:

Ich halte diese Idee nicht wirklich umsetzbar. Aber mich würde schon interessieren, wie man das umsetzen wollen würde. Nehmen wir mal an, dass das wirklich umgesetzt werden würde und jeder Mensch dürfte pro Jahr nur zweimal fliegen. Dann müssten sich ja Politiker logischerweise auch daran halten.

So wie ich die Politiker aber einschätze, würden die für sich Ausnahmeregelungen schaffen, denn die können nicht mal eben einmal im Jahr Trump besuchen und die anderen Politiker aus Großbritannien, Frankreich, Griechenland oder Russland (etc. pp) komplett außer Acht lassen. Das würde bestimmt Aufstände und Proteste geben, wenn das gemeine Fußvolk in dieser Hinsicht an die Kette gelegt wird und die Politiker machen trotzdem was sie wollen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich verstehe solche Vorschläge auch nicht so recht. Für wen sollen denn solche Kontingentierungen gelten? Wie ist es z.B. mit Menschen in einer Fernbeziehung oder mit Verwandtschaft in einem anderen Land? Dürfen die dann nur noch zwei oder drei Besuche pro Jahr bei ihren Leuten machen? Oder soll diese Einschränkung nur für reine Urlaubsreisen gelten? Die Idee scheint mir ein wenig unausgegoren.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Es liegen der Behauptung der Politiker diese Untersuchungen zugrunde, die hiermit noch weiter aufgezeigt werden müssten. Wenn man in der Nähe eines großen Flugplatzes wohnt, kann man diese Wolkenschleierbildung durch Kondensstreifen der Flugzeuge, die im Minutentakt starten und landen, sehr deutlich beobachten. Man gewinnt nicht selten den Eindruck, dass die Sonne morgens erst gar nicht so richtig durchkommt. Wer das nicht zur Kenntnis nimmt, muss schon eine gehörige Portion Ignoranz aufbringen.

Die Schlussfolgerung, die die genannten Politiker aufgreifen, ist nun gedanklich durchaus folgerichtig: Will man keine Kondensstreifen am Himmel mehr und die damit in Zusammenhang stehenden Klimabeeinflussungen, dann darf im Extremfalle kein Flugzeug mehr starten und landen. Dass jetzt schon ein Kompromiss angedeutet wird, indem zumindest eine Reduzierung des Flugverkehrs angestrebt wird, zeigt, dass eine Durchsetzbarkeit eines solchen Vorhabens auf massiven Widerstand stoßen dürfte. Das kann man auch schon an den Reaktionen hier im Forum ablesen.

Es gibt Geschäftsleute, die sind trotz einer angebotenen Alternative in Form von Videokonferenzen, die angeblich eine persönliche Anwesenheit nicht mehr notwendig machen würden, eben auf eine entsprechende Reisetätigkeit auf Gedeih und Verderb angewiesen. Allerdings gibt es da auch löblicherweise Firmen, die ihren Handlungsreisenden anstelle von Flugtickets eine erste Klasse Bahnfahrt anbieten.

So lange die Billigfliegerei noch boomt, wird sich an der Vielfliegerei aber kaum etwas ändern. Der von den Politikern noch nicht ins Feld geführte Vorschlag wäre demnach, die Billigflüge zu verbieten. Eine entsprechende Preisgestaltung hätte ganz bestimmt einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Auswahl des Verkehrsmittels und damit Vermeidung von Flügen.

» Gorgen_ » Beiträge: 1060 » Talkpoints: 374,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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