Kann der Ruf der Uni entscheidend für die Karriere sein?

vom 15.02.2019, 13:39 Uhr

Meinen Bachelor habe ich an einer durchschnittlich angesehenen Universität gemacht. Sie gilt im deutschlandweiten Vergleich nicht als schlecht, aber einen wirklich guten Ruf hat sie auch nicht. Zum Master bin ich an eine sehr renommierte Uni gewechselt, die auf den Target Lists der großen Unternehmen wohl auch weit oben rangiert.

Ich halte das ganze System wirklich für blödsinnig. Ich kann qualitativ kaum einen Unterschied zwischen meiner alten und neuen Uni erkennen. Es ist zwar schwerer geworden, was die Fülle des Stoffs betrifft, aber dasselbe behaupten meine Kommilitonen meiner alten Uni auch. Die Meisten sind nämlich für den Master an derselben Uni geblieben.

Ist denn der Ruf der Uni wirklich so entscheidend für die Karriere? Glauben Personaler wirklich, dass es einen Unterschied macht, ob man an Uni A oder Uni B Bulimie gelernt hat? Ein Großteil des Erlernten wird zumindest in meinem Fachbereich sowieso nie wieder angewandt.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Die simple Antwort lautet: In den meisten Fällen ist die Uni vollkommen egal. Noten, Schwerpunkte und Persönlichkeit sind viel wichtiger. In einigen Fällen zählt die Hochschule dann aber doch. Nur überlegt man sich das doch sowieso vorher.

Wer zu den ganz großen Konzernen möchte, der hat viele Konkurrenten. Wenn dann ganz viele tolle Noten, ein passendes Profil und überzeugende Soft Skills haben, dann entscheidet manchmal die Uni. Und wer möglichst schön im Studium angeworben werden möchte, der sollte natürlich zu der Hochschule, von der die gewünschten Mitarbeiter bekommen. Denn dort werben die auf dem Campus an. Aber das sind doch eher Ausnahmen.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass die Nebenjobs parallel zum Studium viel wichtiger sind als die Uni selbst. Natürlich zählen auch die Schwerpunkte in der Uni und welche Fächer man gewählt hat. Aber ebenso sollte man gelernt haben, sich gut zu verkaufen. Dann spielt alles andere eher eine Nebenrolle.

Ich habe parallel zum Studium gejobbt und ich hatte richtig gute Nebenjobs, die mir hinterher viele Türen geöffnet haben. Den Master habe ich an einer renommierten Uni absolviert. Interessanterweise haben meine ehemaligen Kommilitonen, die Bachelor und Master an dieser Uni absolviert, aber keine Stunde während dem Studium gearbeitet haben, hinterher große Probleme gehabt, im Berufsleben Fuß zu fassen. Da hatte man so viel Angst, dass durch den Job die Noten leiden könnten, dass man gar nicht gearbeitet hat und hinterher kam dann die Quittung. Nur die Uni an sich ist auch nicht alles.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es dürfte darauf ankommen was man studiert und wie hoch das Angebot für entsprechende Jobs ist. Wie hier schon gesagt, wenn Unternehmen zwischen vielen Bewerber auswählen können, dann kann durchaus eine namhafte Universität schon mal den Ausschlag geben. Das heißt aber noch lange nicht, dass man an einer angeblich durchschnittlichen oder schlechten Uni keinen guten Abschluss erwerben kann mit dem man einen guten Job bekommt.

Es gibt ja auch Fächer, da kannst du verhältnismäßig schlecht sein und findest trotzdem eine Anstellung, weil es einen Mangel an Fachkräften gibt. Genauso wird dich wohl kaum ein Unternehmen einstellen, wenn du von den Noten her einen schlechten Abschluss einer renommierten Universität erworben hast und es genug bessere Bewerber gibt, die woanders studiert haben.

Auch stellt sich natürlich die Frage, was man sich für eine Karriere wünscht. Muss es jetzt unbedingt der riesige Global Player sein oder reicht einem auch der gleiche Job bei einem vergleichsweise kleinen Unternehmen? Ich denke renommierte Universitäten bringen hinsichtlich des Netzwerkens schon Vorteile mit sich. Aber das kommt natürlich nicht von alleine, man muss da auch schon selber aktiv sein und kann natürlich auch an normalen Universitäten gut netzwerken, nur muss man da wahrscheinlich nochmal etwas mehr Eigeninitiative zeigen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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