Heimweh dauerhaft abstellen, wenn man merkt was fehlt?

Eine Freundin ist vor einigen Jahren mit ihrem Mann zusammen hierher gezogen. Es war für Beide so einfacher zur Arbeit zu kommen, weil der Weg dann einfach kürzer war. Allerdings hatte meine Freundin immer Heimweh.

Sie meinte aber, dass sie nun gar kein Heimweh mehr hätte, da sie für sich herausgefunden hätte, was ihr gefehlt hätte und sie das ausräumen könnte. Ich dachte, dass Heimweh eben die Sehnsucht nach bestimmten Menschen und einer bestimmten Umgebung sei. Ich frage mich, wie man das ausräumen kann.

Meint ihr auch, dass man Heimweh dauerhaft abstellen kann, wenn man merkt was einem fehlt und man versucht dies zu beheben? Oder ist das Quatsch? Ist das vielleicht bei jedem Menschen eine unterschiedliche Empfindung? Meint ihr, dass man Heimweh dauerhaft ausräumen kann, auch wenn man woanders lebt?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei Heimweh selten einen bestimmten Ort vermisst oder eine bestimmte Person. Es ist einfach ein Gefühl von Geborgenheit, Verständnis und Akzeptanz, was durch eine Person oder einen Ort ausgelöst wird. Wenn man den Dreh raus hat, wodurch man sich im neuen Wohnort besser fühlen könnte, kann man das durchaus auch erreichen, wenn man nicht in seiner Heimat ist. Man muss es nur wollen und bereit sein, sich in dieser Hinsicht zu analysieren und die eigenen Bedürfnisse zu hinterfragen. Wenn es einem Menschen gut geht und er alles hat, was er braucht, dann kann er gar kein richtiges Heimweh empfinden meiner Ansicht nach.

Wenn jemand schon viele Jahre in einem neuen Wohnort lebt und immer noch seiner alten Heimat hinterher schmachtet ist das für mich eher ein Indikator dafür, dass die Person im neuen Wohnort keinen wirklichen echten Anschluss gefunden hat, nicht wirklich integriert worden ist und sich deplatziert vorkommt und vielleicht sogar den Eindruck hat, dass sich kein Schwein für einen interessiert. Aber genau das kann man ändern, vorausgesetzt man lebt nicht auf dem Land mit Mega-Zusammenhalt, wo von vorneherein klar ist, dass die "Ureinwohner" einen nie integrieren wollen werden.