Teilnahme an Gottesdienst nach Unglück besonders hilfreich?

Vor kurzem gab es ja diese Tragödie in Münster, die in diesem Forum bereits thematisiert worden ist. Zu diesem Anlass ist wieder ein Gottesdienst veranstaltet worden, wobei das ja nach tragischen Ereignissen häufiger vorkommt. Ich habe noch nie an so einem speziellen Gottesdienst teilgenommen und frage mich ehrlich gesagt, wie sinnvoll so etwas ist und ob mir persönlich das überhaupt bei der Trauer helfen würde. Ich wage es ehrlich gesagt zu bezweifeln, da ich mit dem Konstrukt "Kirche" nicht viel anfangen kann.

Wie ist das bei euch? Würde es euch nach so einem tragischen Unglück (oder im Fall von Terror, wie auch immer) tatsächlich helfen, wenn ihr an so einem speziellen Trauer-Gottesdienst teilnehmen würdet? Oder würde euch das überhaupt nicht bei der Verarbeitung dieser Eindrücke helfen, sodass ihr euch das sparen würdet? Warum haben Gottesdienste nach solchen Anlässen Tradition und sollte man diese Tradition beibehalten oder abschaffen?

Ich würde sagen, dass der Glaube für viele der Fels in der Brandung ist. Vor allem nach einem Unglück oder einem sonstigen Schicksalsschlag besuchen die Menschen vermehrt den Gottesdienst und möchten mit Gott Kontakt aufnehmen. Das gehört für viele einfach zur Verarbeitung der Erlebnisse dazu. Außerdem findet man in der Kirche eventuell Ansprechpersonen, die dasselbe durchmachen wie man selbst. Das gibt zusätzlich Halt und stärkt einen schon den Rücken. Man hat durch den Glauben weniger das Gefühl allein zu sein.