Mietminderung immer nur mit Anwalt durchführen?

Man hört ja oft, dass Menschen die Miete mindern wollen, weil irgendwas in der Wohnung nicht gemacht wurde oder defekt ist und der Vermieter sich nicht drum kümmert. Selbst bei Heizungsausfällen oder Schimmelbildung kann durchaus eine Mietminderung gemacht werden.

Doch ich habe auch schon oft gelesen, dass man das nicht einfach so machen kann, sondern immer einen Anwalt zu Rate ziehen soll. Nicht mal der Mieterbund soll das Recht haben einem zu raten die Mietminderung durchzuführen. Was ist dran an dieser These? Sollte man niemals einfach die Mietminderung, auch wenn man im Recht ist, ohne Anwalt durchführen? Habt ihr schon mal eine Mietminderung durchgeführt? Hattet ihr da anwaltliche Unterstützung?

Es ist eben die Gefahr, dass man dann möglicherweise ungerechtfertigt oder zu viel Miete kürzt. Sollte sich das heraus stellen, muss der Mieter dem Vermieter natürlich das, was er dann monatelang oder sogar jahrelang zu wenig bezahlt hat, zurück zahlen.

Außerdem ist es immer gut, wenn man für die Mietminderung Zeugen hat. Und wer ist ein besserer Zeuge als ein Anwalt, der alles dokumentiert und schriftlich fest hält. Außerdem gibt es dann fiese Tricks von den Vermietern, die dann behaupten, dass der Schimmel durch unzureichendes Lüften entstanden wäre und so weiter.

Wenn man aber alles genau dokumentiert, dann kann man dem entgegen wirken und eben klagen, dass man die Miete nicht zur Gänze bezahlen muss. Und somit den Vermieter zur alsbaldigen Verbesserung der Wohnungsverhältnisse aufrufen. Man ist immer besser dran, wenn man mit rechtlichen Schritten kommt, wenn mit einem normalen Gespräch nichts erreicht wird.

Denn unter den Vermietern gibt es genug schwarze Schafe, die das ausnutzen, dass die Mieter sich alles gefallen lassen, aus Angst, keine Wohnung zu finden, die sie sich leisten können. Aber das sollte man sich nicht gefallen lassen. Ich selber würde auch einen Anwalt einschalten, wenn mir so etwas einmal passieren sollte.