Brauchen denkmalgeschützte Immobilien keinen Energieausweis?

Familie Mustermann hat im Ortskern eines Stadtteils ein Haus besichtigt, welches sie mieten möchten. Dieses Haus steht unter Denkmalschutz und ist ein altes Fachwerkhaus. Die Familie fragte den Vermieter nach dem Energieausweis, welche ja vor einiger Zeit zur Pflicht wurden für Objekte, die zur Vermietung gedacht sind.

Der Vermieter meinte, dass er keinen Energieausweis hat für diese Immobilie, weil es ein denkmalgeschütztes Haus ist und man dafür keinen Energiepass braucht.

Ist das richtig und warum braucht man da keinen Energieausweis? Ist es denn nicht nötig oder möglich diese Immobilien auch zu isolieren? Welche Nachteile hat man dann in einem solchen alten, denkmalgeschützten Haus?

Richtig, denkmalgeschützte oder alte Häuser brauchen keinen Energieausweis. Bei Denkmalschutz bzw. bei Fachwerkhäusern ist ein Isolieren meist nur schwer möglich oder kontraproduktiv. Die feuchte Luft muss ständig durch eine schlechte Isolierung entweichen können, sonst fangen Fachwerkhäuser durch das viele Holz schnell an zu schimmeln. Das kommt aber immer auf den Einzelfall drauf an.

Ein altes denkmalgeschütztes Haus hat immer viele Nachteile: Schlechte Isolierung, für Renovierungen/Sanierungen muss man immer erst kostenpflichtige Anträge bei der Denkmalschutzbehörde stellen, welche nicht unbedingt genehmigt werden, man muss sich an Vorschriften halten, hat niedrige Decken, etc.

Unser Fachwerkhaus hat Denkmalschutz. Dass heißt dann zum Beispiel, dass wir es außen nicht streichen dürfen, das Dach darf nur in bestimmten Farben gehalten werden, Dachfenster dürfen nicht eingebaut werden, die Haustür, die Treppe und die Fenster (alles aus Holz und natürlich sehr zugig) müssen erhalten und gepflegt werden, Wände dürfen nicht eingerissen werden, etc. Also Umbaumaßnahmen dürfen eben nicht gemacht werden.