Kind in den Kindergarten schicken auch wenn man frei hat?

Ich habe nun noch kein Kind, aber ich muss sagen, dass ich es genauso machen würde wie du und das Kind auch dann in den Kindergarten schicken würde, wenn ich an dem Tag frei habe. Sicher ist es dann nicht so zwingend erforderlich, als wenn man eben zur Arbeit müsste, aber trotzdem finde ich es auch wichtig, dass man dann selber mal Termine oder auch einfach nur den Haushalt machen kann, wenn das Kind im Kindergarten ist. Außerdem bleibt das Kind so im Rhythmus, was auch nicht unwichtig ist.

Wir sind Wochentags immer in den Kindergarten gegangen, obwohl unsere Mutter Hausfrau und nicht berufstätig war, zumindest zu der Zeit nicht. Da hätte sie dann ja auch ganz auf den Kindergarten verzichten können. Aber ich denke auch, dass es einfach wichtig ist, dass Kinder den Kontakt zu Gleichaltrigen haben und den meisten Kindern macht es ja auch Spaß in den Kindergarten zu gehen.

Ich kann es verstehen, wenn man da auch bei einem freien Tag das Kind in den Kindergarten schickt. Immerhin hat man sicherlich auch einiges was im Haushalt liegen geblieben ist und was man dann erledigen kann. Ich denke, dass da keine Mutter ein schlechtes Gewissen haben muss oder ähnliches.

Ich bin so eine Mutter, die ihr Kind in den Kindergarten bringt, obwohl ich wegen meines Jüngsten derzeit zuhause bin.

Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist meine Tochter zum Eintritt in den Kindergarten zwei Jahre alt geworden. Sie war eineinhalb Jahre alt, als ich das Gefühl bekam, dass sie bei mir zuhause so ohne weitere Kontakte vereinsamt. Die Möglichkeit, dass ich mit ihr eine Krabbelgruppe besuche, bestand nicht, da die nächste Krabbelgruppe im Nachbarort stattfindet und ich tagsüber kein Auto zur Verfügung habe, da mein Mann es für die Arbeit nutzt. Mit dem Fahrrad konnte ich auch schlecht hinfahren, da ich zu diesem Zeitpunkt hochschwanger war und mir in diesem Zustand der Sommer extrem zu schaffen gemacht hat. Des Weiteren sind wir umgezogen, als sie ein halbes bis dreiviertel Jahr alt war. Mit einer Baustelle hat man dafür dann auch kaum Zeit.

Zum anderen ist es nicht so einfach einen Kindergartenplatz zu bekommen. Ich habe ewig herumtelefoniert und diskutiert. Ich bin froh, dass sie endlich angenommen wurde und ich nun ganz in Ruhe, dank der Elternzeit, mit ihr Eingewöhnung machen kann. Die ist nämlich auch von Kind zu Kind verschieden. Und meine Tochter ist leider eines der Kinder, das lange braucht, um sich abzunabeln. Was vielleicht aber auch am Alter liegen kann.

Es ist einfach aus unserer Sicht bei unserer Tochter sinnvoll, dass sie trotzdem in den Kindergarten geht. Da hat sie Kontakt mit Kindern und kann spielerisch lernen.

Wenn meine Elternzeit dann nach einem Jahr endet und ich wieder arbeiten gehen muss, dann habe ich die Eingewöhnung und die ganzen Krankheiten, die ein Kind ja gerne am Anfang der Kindergartenzeit mit nach Hause bringt, schon hinter mir. Dann muss ich mich nur noch darum kümmern, wie ich es zeitlich mit meinem Sohn mache. Er wird dann ein Jahr alt und ist meiner Meinung nach zu jung für den Kindergarten. Aber auch er muss unbedingt angemeldet werden, da die Plätze begrenzt sind.

Leider habe ich momentan keine Festanstellung. Die muss aber unbedingt her, wenn die Elternzeit endet. Aus diesem Grund wird dann auch mein Sohn angemeldet, da es sonst sein könnte, dass ich nicht weiß, wie ich ihn unterbringen soll, wenn es doch mit einem Job klappen sollte.

Aus diesen Gründen bin ich der Meinung, dass man sich immer die Komplett-Situation einer Familie ansehen sollte, bevor man sich zu einer Meinung herablässt, ob es ok ist, dass jemand sein Kind in den Kindergarten bringt, obwohl er zuhause ist.