Wohnung mieten, wo jemand drin verstorben ist?

vom 27.09.2011, 19:13 Uhr

In dem Zimmer in dem ich schlafe und auch meinen PC habe, ist vor vielen Jahren mein Uroma verstorben. Mir selber macht das überhaupt nichts aus. Sie ist hier ganz normal zu Bett gegangen und ist morgens nicht mehr aufgewacht. Ich habe keine Probleme hier zu schlafen oder bei all den anderen Dingen, die ich hier in dem Zimmer tue. Es gab auch noch keine geisterähnlichen Ereignisse, wenn ihr vor so etwas Angst haben solltet. Anders würde es bei mir aussehen, sehr wahrscheinlich auch bei jedem anderen, wenn ich wüsste, dass in einer Wohnung jemand ermordet wurde.

Hier wäre dann auch meine Grenze erreicht und mich würde das sicherlich abschrecken. Man denkt dann automatisch an die Bereinigung, die hoffentlich professionell gemacht wurde aber das kann jeder behaupten. Da hätte ich eine innere Unruhe also so etwas vermeiden. Ich glaube aber nicht, dass der Makler oder der Vermieter auf solche Sachen hinweisen muss. Oder doch?

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke, dass die Todesursache und die Dauer bis zum Auffinden des Toten auch eine Rolle spielt. Wenn jemand einfach nur eingeschlafen ist und kurze Zeit später aufgefunden wird, dann ist das sicher etwas anderes als wenn jemand ermordet wird und vielleicht noch längere Zeit unbemerkt in der Wohnung liegt. Ebenso ist es sicher von Interesse, um was für eine Wohnung es sich handelt. Je schöner und einmaliger die Wohnung sowie deren Lage ist, desto weniger wird man sicher auf den Umstand Rücksicht nehmen, dass der Vormieter in der Wohnung verstorben ist.

Mir würde so eine Wohnung aber eher nichts ausmachen, da ich eine gute Bekannte habe, die sich dem Reiki verschrieben hat und dann für mich eine neue Wohnung ohnehin reinigen würde. So hatte ich in meinem Haus an einer Stelle auch immer ein ungutes Gefühl. Woher das kam, kann ich nicht mal genau sagen, aber nachdem diese Person das Zimmer gereinigt hatte, war dieses Gefühl weg. Sicher kann ich mir das auch einfach nur einbilden. Damit meine ich das Unbehagen zuvor als auch das neue Wohlgefühl später. Aber selbst wenn die Einbildung hilft - was zählt, ist das Ergebnis.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich würde wissen wollen, wie der Mensch verstorben ist. Mit einem allgemein gesagt natürlichen Tod, was hier auch beispielsweise eine Krankheit mit einbeziehen würde, hätte ich aller Wahrscheinlichkeit nach so gut wie keine Probleme. Völlig anders sähe es allerdings bei einem wie auch immer gearteten Gewaltverbrechen aus!

Ich würde nicht in solchen Räumen leben wollen, in denen jemand gewaltsam umgebracht wurde, weil ich garantiert spätestens bei dem ersten seltsamen Geräusch im Treppenhaus des Nachts senkrecht im Bett stehen würde und wirklich Panikattacken hätte. Und dann würde ich unfreiwillig auch das gesamte Programm in meinem Kopf abspulen und ich würde automatisch darüber nachdenken, wie das mit meinem Vormieter geschehen ist. Nachts im Dunkeln bin ich leider nicht halb so abgebrüht wie im hellen Sonnenlicht, um es einmal umgangssprachlich zu sagen.

Daher kann ich sagen, dass ich im Falle eines gewaltsamen Todes lieber gar nichts darüber wissen wollen würde. Dann lieber diese Wohnung nicht anmieten, egal, wie schön und nett sie tagsüber im hellen Licht betrachtet auch sein mag. Nachts bin ich für Aberglauben leider empfänglicher als tagsüber und meine Phantasie schlägt wilde Haken, um die analytische Vernunft auszuhebeln.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke durchaus, dass sich eine Wohnung schlechter vermieten lässt wenn bekannt wird, dass dort jemand verstorben ist. Denke das hat aber weniger etwas mit dem Aberglauben zu tun, sondern einfach mit der Tatsache das der Tod für viele doch etwas befremdlich erscheint. Zudem spielen wohl die Umstände des Todes auch eine große Rolle, in eine Wohnung in der jemand ermordet wurde zieht wohl kaum jemand gerne ein, aber wenn die Oma im Schlaf gestorben ist, ist es etwas anderes.

Ich selbst würde es jedenfalls nicht unbedingt wissen wollen, ob und wie in meiner Wohnung jemand gestorben ist. Selbst wenn dort ein Gewaltverbrechen stattgefunden hat, werden die Wohnung von speziellen Tatortreinigern komplett gesäubert und desinfiziert. Renovieren wird der Vermieter dann selbst, denn er kann wohl kaum Blutspritzer an der Tapete erklären, wenn jemand meinte seinen Kopfinhalt an der Wand zu verteilen mit einem Selbstmord o.ä. Somit dürfte man normalerweise auch nichts davon sehen, wenn man sich die Wohnung anschaut und ein Vermieter wird sich auch hüten davon etwas zu erzählen, da er sie dann gar nicht oder schlechter vermietet bekommt.

Ich weiß zwar, dass sich in einer meiner alten Wohnungen jemand das Leben genommen hat, da ich dort selbst vor Ort war als Rettungsassistentin aber das hat mir nichts ausgemacht dort trotzdem später einzuziehen da diese Wohnung einfach "perfekt" für mich war. Ich wusste zwar, dass sich mein Vormieter im Wohnzimmer das Leben genommen hatte, aber wirklich daran habe ich in der Zeit in der ich dort gewohnt habe nicht gedacht. Immerhin sieht auch die Wohnung mit den eigenen Gegenständen und Möbeln anders aus, als wenn man das ganze einmal beruflich betreten hat und zum anderen glaube ich auch nicht an Geistergeschichten, dass der Vormieter in meiner Wohnung spuckt und mein Leben beeinflussen möchte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Mir wäre es komplett egal, was vorher in der Wohnung passiert ist. Auf mein Leben in der Wohnung hätten solche Geschichten aus der Vergangenheit daher auch keinen Einfluss. Ich bin ja ein Altbau-Fan und die Wahrscheinlichkeit, dass in einer 100 Jahre alten Wohnung schon einmal jemand gestorben ist, ist sicher auch schon recht groß, zumindest größer als in den ganzen Neubauten, in denen meistens noch nicht so viele Leute gewohnt haben. Im Grunde genommen fände ich es spannend zu erfahren, welche Geschichte eine (alte) Wohnung beziehungsweise das Haus selbst hat, aber eben nur im Hinblick auf das Gebäude selbst und nicht in Bezug auf eventuelle Todesfälle.

Ich würde mich bei der Wahl einer Wohnung ausschließlich daran orientieren, ob sie mir gefällt, zu mir passt und in mein Budget passt. Ob darin jemand im Schlaf gestorben ist oder gar ermordet wurde, wäre mir als Bewohner egal, auch wenn ich so eine Tat an sich natürlich schlimm fände. Ich hätte auch keine schlaflosen Nächte. Da fände ich es schlimmer, wenn ich erfahren würde, dass in dem Haus häufiger eingebrochen wurde - denn das könnte auch mich betreffen, der Todesfall einer fremden Person hingegen tut dies nicht. Eine Wohnung, in der jemand ermordet wurde, wird ordentlich gereinigt und renoviert, so dass auch keine Spuren zurückbleiben.

Ich würde allerdings als Vermieter wohl nicht darauf hinweisen, dass in der Wohnung jemand verstorben ist. Mir würde es nichts ausmachen, aber es gibt eben viele Leute, die ein unnatürliches Verhältnis zum Tod haben und die Wohnung nicht mieten würden, wenn sie wüssten, dass jemand darin verstorben ist. Unter Umständen würde man dadurch schwerer an einen vernünftigen Mieter kommen und da ein solcher Todesfall keinen Mangel darstellt, denke ich auch, dass man das ruhig verschweigen sollte - im eigenen Interesse.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das ist wirklich eine sehr gute Frage. So beim drüber nachdenken, würde ich mir schon komisch vorkommen, wenn ich wüsste das kurz zu vor jemand in der Wohnung verstorben ist. Dazu noch jemand fremdes den man nicht kannte. Was anderes wäre es glaube ich, wenn der eigene Partner in der gemeinsamen Wohnung verstorben wäre. Anmieten würde ich die Wohnung aber trotzdem. Sofern meine Kinder vorher nichts davon erfahren, weil die könnten damit nicht umgehen.

Einen Unterschied würde ich nur machen, wenn ich wüsste das in der Wohnung schon einmal jemand ermordet worden wäre. Da wäre mir es auch egal ob das vor 1 oder 2 Jahren war oder eben schon 10 Jahre zurück liegt. Da hätte ich ein so komisches Gefühl dabei, das ich in der Wohnung nicht in Ruhe leben könnte.

» tearsdontlie1979 » Beiträge: 424 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nein, ich denke, ich würde es nicht wissen wollen, wenn jemand in einer Wohnung verstorben ist. Das geht mich im Grunde nichts an, weil ich mit dem Vormieter in der Regel nichts zu tun habe oder hatte und entsprechend würde ich mich diesbezüglich verhalten. Selbst, wenn ich es erfahren würde, denke ich schon, ich könnte die Wohnung beziehen und gerade bei einem älteren Menschen, der eben eines natürlichen Todes verstarb, wäre mir das nicht nicht geheuer, sondern ganz normal. Immerhin gehört der Tod zum Leben dazu und so gesehen muss ja jeder einmal sterben, der Ort wird sich in den seltensten Fällen dazu ausgesucht.

Es gibt aber auch Ausnahmen, wenn ich wüsste, dass sich da ein Mensch selbst umgebracht hat oder eben ermordet wurde, dann hätte ich auch Beklemmungen, die Wohnung anzumieten. Aber ich denke, dass in der Regel ein Vermieter dazu nichts weiter sagen wird und woran soll man es denn festmachen, woran der Mensch verstorben ist? Da könnten höchstens Nachbarn oder Familienmitglieder etwas sagen, die wiederum wahrscheinlich erst nach Unterzeichnen des Mietvertrags oder noch später sich dazu äußern.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich glaube auch, dass es mir nicht besonders viel ausmachen würde, wenn ich in eine Wohnung ziehe wo ein Mensch gestorben ist. Solange dort kein Gewaltverbrechen statt gefunden hat, könnte ich, glaube ich zu mindestens damit leben. Ich bin vor 2 Jahren auch in eine andere Wohnung gezogen und später habe ich erfahren, dass sich in meinem Bad vor 3 Jahren eine Frau erhängt hat. Der Nachbar erzählte auch, dass es mal in der Wohnung gebrannt hat und im jetzigen Kinderzimmer die Oma umgekommen ist. All das habe ich natürlich nicht meinem Kind erzählt. Ein komisches Gefühl ist es schon immer mit der Todesstelle der Frau in Kontakt zu sein. Ich weiß ja auch wo sie es getan hat.

Mein Vater ist vor 12 Jahren gestorben und meine Eltern lebten in ihrem Haus. Letztes Jahr wollte meine Mutter das Haus verkaufen und sie hatte große Angst, dass sie es nicht verkauft bekommt, nur weil mein Vater sich dort das Leben genommen hat. Doch innerhalb von 1 Monat war das Haus verkauft. Ich denke dass jede Wohnung oder Haus auch seine eigene kleine Geschichte hat. Wenn man immer danach geht, dürfte man auch nicht ins Krankenhaus gehen und in Betten schlafen, wo auch schon Menschen gestorben sind.

» rola28 » Beiträge: 493 » Talkpoints: 0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann auch gut nachvollziehen, dass der Vermieter nicht wollte, dass es an die große Glocke gehängt wird, weil sich die Wohnung dann nicht mehr so gut vermieten lässt. Also ich persönlich hätte da ehrlich gesagt auch ein sehr komisches Gefühl, muss ich sagen. Der Tod gehört natürlich auch zum Leben dazu, aber es gibt wirklich sehr viele Leute, die eben ein Problem damit haben und auch nicht in einer Wohnung leben wollen, in der schon mal jemand gestorben ist. Wenn ich es nicht wissen würde, dann wäre es vermutlich ohnehin egal. Aber wenn man mir bei der Wohnungsbesichtigung davon berichten würde, dass hier schon jemand drin gestorben ist, dann würde ich vielleicht doch ins Grübeln kommen und die Wohnung aus diesem Grund nicht nehmen. So genau kann ich das aber auch gar nicht sagen, weil ich eben noch nicht in dieser Situation gewesen bin.

Meiner Meinung nach kommt es auch wirklich immer darauf an, wie die Person gestorben ist und wie lange sie dann noch in der Wohnung gelegen hat. Hat sich ein Mordfall in der Wohnung abgespielt, dann wäre die Wohnung für mich sozusagen auch gestorben, denn da würde ich garantiert nicht einziehen. Da bin ich dann wirklich total ängstlich und abergläubisch und ich könnte da echt keine Nacht ruhig schlafen. Wenn die Person aber friedlich eingeschlafen ist und kurze Zeit später schon gefunden wurde, dann ist die Situation schon wieder eine ganz andere. Ist echt schwierig zu entscheiden, was man da machen würde. Die meisten Vermieter werden es vermutlich auch nicht erwähnen, dass in der Wohnung jemand verstorben ist, da sie eben auch befürchten, dass der Interessent dann wieder abspringt. Wenn man es vorher nicht weiß, kann man natürlich auch nicht irgendwie erkennen, dass darin jemand gestorben ist - wie auch?!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass ich bei bestimmten Ereignissen und Vorkommnissen eher nicht in eine Wohnung ziehen wollen würde - wenn mir diese vorher bekannt wären. Dazu gehört zwar nicht der natürliche Tod von Personen, die vorher da gewohnt hätten. Schließlich ist hier nichts, was nachhaltig Auswirkungen auf den Nachmieter hätte.

Jetzt aber z.B. in ein Objekt ziehen, welches in der Vergangenheit eher in bzw. durch kriminelle Kreise massiv genutzt wurde (Drogenhandel, illegale Prostitution oder ähnliches, was "Laufkundschaft" bedeutet), würde mich tatsächlich abschrecken. Dabei fürchte ich eben keine "höheren Mächte" als eben den Ruf bzw. auch nachfragen durch Leute, die den Nutzungswechsel vielleicht nicht mitbekommen haben.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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