Verkehrsminister fährt mit 109 km/h in 50er Zone

vom 06.02.2009, 13:53 Uhr

Hallo!

Unser Verkehrsminister ist mit 109 Sachen in der geschlossenen Ortschaft geblitzt worden. Zur Entschuldigung gab er an, dass das Ortseingangsschild zwar dagewesen ist, aber da nur ein Haus auf der linken Seite stand und auf der anderen Seite nur Ackerbau und viehzucht, ist ihm das beim Fahren nicht bewußt gewesen. Aber nichts desto Trotz hat er eben ein Fehler gemacht und steht natürlich für die Konsequenzen ein. 175 Euro Strafe und 2 Monate Fahrverbot.

Einige Politikerkollegen fordern nun den Rücktritt des Verkehrsministers, da er unglaubwürdig rüber kommen würde mit einem derartigen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung. Vor allem würde er die Strafe ja nicht berühren, da 175 Euro für ihn Peanuts sind und die 2 Monate Fahrverbot werden durch einen Chauffeur ersetzt.

Was sagt ihr zu der Forderung einiger Politikerkollegen? Würdet ihr den Rücktritt für richtig halten? Oder ist sowas menschlich? 109 km/h in geschlossener Ortschaft finde ich schon heftig und ich denke, wenn es "nur" 70 km/h gewesen wären könnte man ein Auge zukneifen. Aber 69 km/h zu schnell für den Verkehrsminister, der dauernd "Sicherheit durch richtige Fahrweise" predigt, finde ich das schon sehr schlimm.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo!

Ich habe den Bericht auch gerade im Fernsehen gesehen. Ich war ehrlich etwas geschockt. Gerade von einem Verkehrsminister erwartet man doch, dass er als Vorbild auftritt.

Normalerweise würde ich schon sagen, dass so etwas zu verzeihen wäre. Aber da er mehr als nur 20km/ h zu schnell war, denke ich, dass sowas nicht einfach als Ausrutscher abgestempelt werden kann. Ich kann schon verstehen, dass seine Politikerkollegen nun seinen Rücktritt fordern. An der Stelle des Verkehrsministers würde ich auch über einen Rücktritt nachdenken. Er hat ja nun keine Vorbildfunktion mehr und macht damit negative Schlagzeilen.

Aber nach ein paar Tagen fragt sicher kein Mensch mehr danach. Und es gerät wieder in Vergessenheit. Ich finde es nicht gut, gerade weil es sich um einen Politiker handelt, der doch eigentlich wissen müsste, warum es die Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt. Da er so viel zu schnell war, finde ich es auch nicht mehr wirklich menschlich oder als einen Ausrutscher.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Zunächst sollte man erwähnen, dass es sich um den Verkehrsminister Nordrhein-Westfalens, den 42-jährigen Oliver Wittke, handelt und nicht wie ich zunächst vermutet habe den Verkehrsminister des Bundes Wolfgang Tiefensee.

Die Rücktrittsforderungen halte ich für übertrieben. Immerhin fand der "Fehltritt" des Herren schon im November 2008 statt, in der kommenden Woche bekommt er den Führerschein wieder ausgehändigt. Wenn jetzt erst die Forderungen nach einem Rücktritt kommen, dann hat das in meinen Augen mehr mit Populismus als wirklichem Interesse zu tun. Der Wittke wurde ja schon früher mal kritisiert, ich erinnere an Diskussionen statt Hartz-IV Debatte zur Fußballweltmeisterscchafts-Zeit lieber Panini-Bilder ins Sammelalbum kleben.

Und mal ehrlich: hat nicht jeder schon mal unbeabsichtigt gegen Verkehrsregeln verstoßen? Nur hatte man meist Glück und nie hat es jemand gemerkt und das Vergehen wurde daher auch nicht geahndet.

Sollte sich in naher Zukunft noch ein solches Vergehen ereignen, dann wären Rücktrittsforderungen wohl berechtigt. Aber so sind die Forderungen in meinen Augen absolut nicht nachvollziehbar.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Letztlich wird doch immer nur ein Grund gesucht, um einen Minister zum Rücktritt zwingen zu können. Dabei ist es egal, aus welcher Partei und in welcher Funktion derjenige ist, es wird halt versucht (und mittlerweile ist das ja auch eingetreten, das es alles ins Rollen kommt).

Glos hat seinen Rücktritt angeboten, dieses wurde aber bisher abgelehnt (ich lehne mich mal aus dem Fenster, das irgendwo noch etwas über den Minister ausgegraben wird, was richtig alt und in diesem Zusammenhang völlig belanglos ist, aber es wird ausreichen, das dem Rücktritt zugestimmt wird).

Sicher, Fehler macht jeder, auch in der Position, wo jemand ein Vorbild sein sollte, aber die Fehler werden dementsprechend bestraft, zum einen durch die Gesetze (und da finde ich es gut, wenn kein Unterschied gemacht wird, ich halte es aber auch für falsch, das man unbedingt darauf hinweisen muss, das man wie jeder andere behandelt worden ist) und zum anderen durch die Wähler, die "bestrafen" so etwas auch recht schnell. Warum jetzt nun über den Rücktritt diskutiert wird, zeigt nur eins, das es darum geht, Schaden von dem Amt und letzlich von der Partei abzuwenden - armes Machtgehabe.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



@Entertainment, es geht hier zwar nicht um Michael Glos, der ja auch mit der Polizei aneinandergeraten ist aber eben nicht zu schnell gefahren ist. Aber letzten trifft der erste Absatz wohl auf beide Politiker zu. Es wird etwas gesucht, wobei sowohl Glas als auch Wittke keine unbeschriebenen Blätter sind.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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