Trainingsraum für Schulen

vom 29.10.2008, 17:02 Uhr

Auf unserer Schule wurde vor etwa einem halben Jahr die Trainigsraummethode eingeführt. Damit alle verstehen, was das überhaupt ist, werde ich es nun ersteinmal kurz erläutern. Es gibt ein Grundprinzip der Trainigsraummethode, die jeder Lehrer einhalten muss. Das bedeutet, wenn sich ein Schüler während des Unterrichtes nicht richtig verhält und andere stört, wir der Schüler zunächst gefragt, was sein Fehlverhalten ist und ob er es einstellen werde. Wenn es dann mit "Ja" antwortet und sein Fehlverhalten einsieht, kann der Schüler dem Unterricht normal weiter folgen.

Wenn sein Fehlverhalten allerdings wieder auftritt, schickt der Lehrer den Schuler in den Trainigsraum. Der Trainingsraum kann ein ganz normaler Unterrichtsraum sein, der allerdings von einem Sozialpädagogen besetzt ist. Er spicht dann mit dem jeweiligen Schüler das Verhalten ganz sachlich durch und dabei soll dann eine positive Lösung gefunden werden.

Diese Methode soll keine Bestrafung für die Schuler sein und daher wird man auch nicht ins Klassenbuch eingetragen oder bekommt sonst noch andere Strafen. es soll ein reiner pädagogischer Effekt sein. Ich finde diese methode im Grunde nicht schlimm, doch ich denke, dass sie in höheren Klassen nicht mehr angebracht ist. Könnt ihr euch mit dieser methode anfreunden und würdet ihr sie untertützen?

» Max91 » Beiträge: 479 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Jugendlicher, der älter als 12 ist sich dieses Konzept zu Herzen nimmt und ernst nimmt. Ich denke mal, dass es für Grundschüler und die ersten Klassen in den erweiterten Schulen vielleicht grade noch greifen wird. Aber die älteren Jugendlichen lachen sich im inneren doch wahrscheinlich halb tot über dieses Konzept.

Im Prinzip finde ich es nicht schlecht. Aber so, wie die meisten Jugendlichen heutzutage drauf sind und grade die, die so ein Konzept vielleicht sogar nötig haben, wird es nicht helfen, weil sie wahrscheinlich nur die Stunde bei diesem Sozialpädagogen absitzen und froh sind, dem Unterricht entkommen zu sein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Bei uns nennt sich dein sogenannter Trainingsraum "Reflexionsraum", dort werden Schüler hingeschickt die sich im Unterricht nicht richtig verhalten haben. Im Reflexionsraum müssen sie dann einen Bogen ausfüllen, in welchem sie erklären was sie falsche gemacht haben usw. Dort passen immer abwechselnd einige Lehrer von unserer Schule auf.

Selbst habe ich den Reflexionsraum natürlich noch nicht getestet. Einerseits finde ich es eine gute Sache für die wirklich schlimmen Schüler, andererseits werden die Schüler manchmal auch nur durch die Launen einiger Lehrer dort hingeschickt.

Auch unser Klassenlehrer meint, dass es nur eine Institution von den neuen, jungen Lehrern wäre, weil diese nicht mehr vermittelt bekommen wie man mit den Schülern umgehen kann. Früher gab es stattdessen Extra-Aufgaben oder sowas, nun werden die Schüler aber sogar aus dem Unterricht verwiesen und verpassen einen Teil des Stoffs. Das finde ich überhaupt nicht gut. Dann sollte so etwas besser (zum Beispiel in Form einer Extra-Aufgabe) außerhalb des Unterrichts geschehen.

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» KissTini » Beiträge: 261 » Talkpoints: 20,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wie sagte meine Mutter so schön: Man kann Probleme auch tot quatschen. Abgesehen davon wirkt es auf mich so, dass man aus einer Mücke einen Elefanten macht. So bekommt man sicherlich keine Disziplin in eine Klasse. Und wenn ich mir da mal die Klasse meine Bruders vorstelle, die hätten mal konkret alle zur gleichen Zeit gestört nur um dann zu provozieren und was will man dann machen? Alle wegschicken? Da kann man das auch sein lassen.

Also ich finde das schon ein bisschen lachhaft und das klingt ein bisschen nach Kindergarten. Was will man in diesem Raum bereden? Da kommen das so typische Fragen wie: Warum hat man gestört, will man das jetzt öfter machen, gelobt man Besserung usw.

Nein. Ich finde das nicht gut. Das wird absolut das Gegenteil von dem erzeugen was erreicht werden will. Um Disziplin in eine Klasse zu bekommen braucht man einen guten Lehrkörper, der den Unterricht interessant gestalten, ganz sicher aber keinen solchen Trainingsraum.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Den sogenannten Trainingsraum haben wir bei uns auch. Und ganz ehrlich, ich finde diese Methode total lachhaft, man wird wegen jedem Mist in diesen Raum (der übrigens total schön ausgeschmückt ist mit Plakaten die die 5. KLässler angefertigt haben) und muss sich mit jemanden unterhalten der einem sowieso kein Stück glaubt. Am Ende läuft sowieso alles auf ein "entschuldige dich bei dem Lehrer und tu das nie wieder!" hinaus. Ich musste zum Glück nur einmal da rein. Mir wurde mein Anspitzer kaputt gemacht und musste, weil ich so laut war, inm den Traingsraum. Am Ende musste ich mich doch tatsächlich bei meinem Mathelehrer entschuldigen. Aber naja, was will man machen?

Aber was ich sehr gut an diesen Raum finde, man wird in wichtigen Unterrichtsstunden von den ganzen Störenden Schülern befreit, die einem total vom lernen abhalten. Gerade jtzt im Abschlussjahr finde ich das sehr wichtig, denn hier zählt wirklich jede kleinigkeit die unsere Lehrer uns mitgeben. Wenn man eine davon auf grund der Lautstärke nicht mitbekommt ist das sehr ärgerlich, also gibt es schon einige gute Seiten am Trainingsraum.

Doch finde ich das er vonm Prinzip her rein garnichts bringt. Man geht rein und kommt mit der selben "ist-mir-alles-egal"-einstellung wieder raus. Ich denke da bringt das gute alte Nachsitzen viel mehr für die Störer. Aber für die anderen, die lernen wollen ist es schon eine gute Einrichtung.

Alles im allen finde ich den Trainingsraum zwar ziemlich lächerlich aber im wichtigen Abschlussjahr sehr vernünftig und vorteilhaft.

» Tim777 » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,00 »


Wenn ich diese Beschreibungen hier höre, dann habe ich so meine Bedenken, was diesen Trainings- oder auch Reflexionsraum betrifft.

Auf der einen Seite ist es mit Sicherheit für die Mitschüler und den unterrichtenden Lehrer einfacher, den störenden Schüler des Unterrichts zu verweisen. Und sicher ist es auch gut, wenn der Störenfried selbst erkennt, was falsch gelaufen ist.

Allerdings kann die Selbsterkenntnis allein wohl bei den wenigsten Schülern Besserung bringen. Gerade bei den ständigen Gästen in diesem Raum wäre wohl eine länger andauernde Betreuung sinnvoll und auch nötig, um auch den Ursachen auf den Grund gehen zu können. Denn denen hilft die Selbstreflexion wenig. Hier stellt sich ihr aber die Frage, ob dies die Schule leisten kann und überhaupt sollte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


An meiner Schule gibt es das zum Glück nicht, dafür an der Schule einer Freundin von mir. Allerdings lachen sich da immer nur alle darüber kaputt und nehmen das überhaupt nicht ernst, womit dann der ganze Effekt dahin wäre.

Ich selbst halte das ganze für totalen Blödsinn. An meiner Schule gibt es für Störenfriede den "Dünenputz", was bedeutet, dass man Freitags nach der Schule oder Samstags um 7 Uhr morgens auf die Düne muss und dort Unkraut jäten und andere Sachen machen. Das ist doch auf jeden Fall sinnvoller, als irgendwelche Fragebögen auszufüllen oder gleich mit dem Sozialpädagogen zu reden.

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» weeedy » Beiträge: 818 » Talkpoints: -3,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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