Tiere, bei denen sich der Tierarzt "nicht lohnt" ?

vom 13.09.2008, 13:57 Uhr

Vor 2 Wochen habe ich bei meinem Hamster festgestellt, dass er Schurf auf der Haut hat. Ich bin dann auch gleich zum Tierarzt. Da hörte ich dann auch von einem Mann mit Hund das es sich bei einem Hamster gar nicht lohnen würde, mit einem Hamster zum Tierarzt zu gehen. Zum einen weil die so billig sind und zum anderen,weil die nicht lange leben. Der Hamster selbst kostet unter 10 Euro und es wäre einfacher sich einen neuen zu kaufen, statt ihn behandeln zu lassen.

Da kann ich ja nur den Kopf schütteln bei sowas. Mein Rolf hat zwar in der Tat nur 8 Euro gekostet und das erste mal Tierarzt 17 Euro, das zweite mal 12 und 1 bis 2 Sitzungen brauch er auch noch, aber so kann man das ja nicht rechnen, dass man 5 Hamster für den einen bekommen könnte. Es geht ja um den einen im speziellen und ich würde auch keinen anderen haben wollen. Natürlich, mein Hamster ist schon gut 1 1/2 Jahre alt, aber die Zeit die er hat soll er auch gesund verbringen. Mit einem Fisch würde ich persönlich zwar nicht unbedingt zum Tierarzt aber selbst mit einer Maus würde ich schon gehen.

Wie sieht das bei euch aus, kennt ihr Menschen die sich auch lieber ein neues Tier kaufen oder wundert ihr euch auch darüber, wie man so denken kann,

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» winny2311 » Beiträge: 14987 » Talkpoints: 4,75 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenn ich mich recht erinnere, haben wir hier so ein ähnliches Thema schon. Kann es aber im Moment nicht finden. Ich finde, dass jedes Lebewesen ein Recht auf ärztliche Versorgung hat. Selbst ein Wildtier, dass man findet, sollte man zum Tierarzt bringen, wenn es verletzt ist. Wenn man sich ein Haustier anschafft, dann hat man eine Verpflichtung dem Lebewesen gegenüber. Das Tier hat es sich nicht ausgesucht bei uns zu sein, sondern wir haben uns die Tierhaltung ausgesucht. Es ist die Pflicht eines jeden Tierhalters dem Tier ein gutes Leben zu ermöglichen und dazu gehört auch der Tierarztbesuch, wenn es sein muss.

Ich kann so ein Argument wirklich nicht verstehen, obwohl mir im Wartezimmer beim Tierarzt schon solche Leute begegnet sind, die einen Hund oder eine Katze dabei hatten. manche kamen dann auch mit dem Geldargument. Hund hat 1000 Euro gekostet, aber eine OP von 1500 Euro würde er nicht bezahlen. Dann würde er lieber eingeschläfert werden.

Denken die Leute auch so bei ihren Kindern? Die Anschaffung hat ja kein Geld gekostet. Und nach 9 Monaten Wartezeit kann man ja ein neues bekommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Unseren Hund haben wir vor 8 Jahren auf einem Bauernhof für 150 DM gekauft. Ist ein Mischling. Wenn ich die Tierarztbesuche, Futter und Steuern alle mal zusammen rechnen würde, was ich natürlich nicht tue, dann hätten wir uns schon vor Jahren einen neuen kaufen müssen, weil er sich nicht mehr lohnt.

Was für eine bescheuerte Rechnung von dem guten Herren. Der Wert eines Haustieres ist in erster Linie ein ideeller. Ein Haustier ist für den Besitzer doch etwas ganz besonderes, das man in Geld nicht rechnen kann.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das Thema ist was für mich. Über Leute, die ihren Tieren keine ärztliche Behandlung zukommen lassen wollen, weil es "zu teuer" ist, könnte ich mich stundenlang mit wachsender Begeisterung aufregen.

Ich bin der Ansicht, daß man mit einem Haustier auch die Verantwortung dafür übernimmt, mit allen Konsequenzen. In dem Moment, wo das Tier zur Familie gehört, spielt es gar keine Rolle mehr, was man mal dafür bezahlt hat. Es ist doch ein Lebewesen, und eine Persönlichkeit, das kann man doch mit keinem Geld der Welt aufwiegen.

Wenn man schon so engstirnig ist und das Argument Anschaffungspreis kontra Kosten aufwirft, dann sollte man es mal logisch durchdenken... denn dann fängt es schon bei den Futterkosten an, aufzuhören. Ein Hamster oder eine Maus für unter 10 Euro? Dem stehen Futer- und Zubehörkosten bei der Anschaffung von mindestens 200-400% gegenüber, und weiter laufende Kosten von monatlich sicherlich 10-15 Euro. Was ist denn mit dem Geld? Und was für einen Grund haben solche Leute dann, sich ein Tier anzuschaffen?

Ein Hund z.B. produziert reine Haltungskosten von mindestens... ich würde sagen.. ca. 500 - 600 Euro im Monat, je nach Grösse und Qualität des Futters, oder sogar mehr, dazu kommen Impfkosten von ca. 50 Euro im Jahr, und da ist eine mögliche Krankheit oder Verletzung nichtmal eingerechnet.

Wenn man sich ein Tier anschafft, muß man damit rechnen, dass es irgendwann mal krank wird. Manche Sachen kann man beeinflussen, wie z.B. durch die Ernährung oder Vermeidung von Gefahren etc., andere Dinge passieren einfach, und dann muß man auch bereit sein, es zu bezahlen, evtl. auch mal ans Sparbuch zu gehen oder auf den Sommerurlaub zu verzichten. Da gibt es für mich keine Diskussion. Mit jemandem, der sein Tier, egal ob Wellensittich, Hund, Katze oder Meerschwein, eher einschläfern oder sterben lassen würde (wobei Einschläfern ja schon wieder Geld kostet), als ihm die nötige medizinische Versorgung zukommen zu lassen, würde ich nichts zu tun haben wollen. Den würde ich nicht mal mit einer Kneifzange anfassen - ernsthaft.

Die Argumentation Anschaffungspreis ist für mich auch so ein Punkt. Ich finde es nicht richtig, wenn Tiere wie Mäuse, Hamster etc. zu Schleuderpreisen verkauft werden. Viele Menschen wissen sie dann einfach nicht zu würdigen. Die werden flux angeschafft, weil man ja wegen dem Preis nicht lang überlegen muss, und was kommt dann? Da fehlt dann die Weitsicht. Genauso, wie neulich im Zoogeschäft, als mich der Sohn (10) einer Freundin begleitete. Plötzlich kam er angelaufen und meinte, er wolle eine Maus kaufen, die würde nur 4 Euro kosten, soviel habe er. Als ich mir die Zeit nahm und ihm erklärte, dass es damit nicht getan ist, dass er auch Zubehör und Futter braucht, sich darum kümmern muss und auch mal zum Tierarzt, war er immerhin so einsichtig, dass er von der Idee wieder Abstand nahm. Aber manchmal ist es leider anders.

Unsere beiden Hunde haben an Tierarztkosten ihren Anschaffungspreis (wobei ich diesen eher als Verwaltungsgebühr betrachte, denn ein Lebenwesen zu "kaufen" finde ich sowieso irgendwie schräg) bereits mehrfach überboten, obwohl sie eigentlich nicht ständig krank sind. Aber es passiert halt eben doch hier und da, dass man mal die Hilfe eines Arztes braucht und wenn es dem Tier nachher wieder gut geht, ist man froh. 2 Hunde in der Bekanntschaft haben Allergien und benötigen extra Futter, was natürlich ordentlich kostet... und jetzt? Einschläfern? Im Tierheim abgeben? Aussetzen?

Egal, wie man es dreht oder wendet. Wer nicht bereit ist, Geld für sein Tier auszugeben, sollte sich besser keins anschaffen, nichtmal ein ganz kleines.

Ach ja, eines wollte ich noch sagen - bezüglich Fische. Da ist es schon schwierig und das hat mit Kosten nicht unbedingt zu tun. Abgesehen von speziellen Koi-Ärzten, die es ja seit ein paar Jahren gibt, ist es sehr schwer, einen Fisch behandeln zu lassen, gerade die gängigen, kleinen... viele Medikamente gibt es frei käuflich, manche kriegt man beim Tierarzt. Die werden dann ins Wasser gegegben, allerdings muß man in der Regel dafür ein extra Becken haben, damit nicht alle Fische dem Medikament ausgesetzt werden. Da ist es natürlich extrem schwierig, einfach so "zum Tierarzt zu gehen". Gleichgültigkeit ist aber selbst hier total fehl am Platze.

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» Feather » Beiträge: 44 » Talkpoints: 1,57 »



Es gibt für mich außer Fische absolut kein Tier womit ich nicht zum Tierarzt gehen würde. Wenn ich eins besitze muss ich dafür sorgen das es ihm ein Leben lang gut geht. Mein erstes Kaninchen zum Beispiel hat meinen Eltern früher über hundert Mark gekostet an Arztkosten. Aber meine Eltern haben nicht eine Minute lang gezögert zu sagen das lohnt sich doch nicht für ein Kaninchen es war halt mein ein und alles.

Genauso wie bei meiner Freundin die hat einen Tumor bei einem Hamster wegmachen lassen und fünf Wochen später hatte er wieder welche da sehe ich auch ein das es das beste ist wenn man das Tier dann erlöst, aber garnichts zu tun finde ich noch schlimmer denn dann sollte man sich kein Tier anschaffen ganz einfach wenn man nicht in der Lage ist dafür zu sorgen und wenn es mal krank wird es zum Tierarzt zu bringen. Man sollte sich auch der Verantwortung bewusst sein, wenn man ein Haustier besitzt und sei es noch so klein.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Für mich ist es unverständlich, das Leute so was sagen. Ich bin auch der Meinung das man mit jedem Tier zum Tierarzt gehen kann und auch soll. Mir sind mal Ratten zugelaufen und eine bekam einen Tumor. Da machte es eigentlich auch keinen Sinn zum Tierarzt zugehen. Aber ich bin trotzdem hin. Dort bekam ich gesagt, das die meisten einen Tumor bekommen, sie aber eigentlich gut damit klar kommen und ich sie nicht gleich einschläfern lassen muss. Da ging es mir besser und meine Ratte hatte noch ein paar schöne Monate.

Man hängt ja schließlich an seinem Tier. Ist ja eigentlich schon eine Frechheit so was zusagen. Es geht diesen Typen eigentlich nichts an und ich finde es auch ziemlich herzlos. Der wusste ja nicht was der Hamster hatte. Ich kann nur von mir sagen das ich da ziemlich traurig wäre , wen mein Tier stirbt und einer sagt mir vorher das es eigentlich eh nichts Wert war. Ich hoffe dem Hamster geht es wieder gut !

» ringo » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,12 »


dauschi hat geschrieben:Es gibt für mich ausser Fische absolut kein Tier womit ich nicht zum Tierarzt gehen würde. dauschi

Ich würde auch mit fischen zum Tierarzt gehen. Bin ich auch schon, als meine Goldfische im Teich sich eine Pilzerkrankung geholt haben, habe ioch mir die 5 Fische in ein Becken gepackt und bin mit ihnen zum Tierarzt, der dann auch was verschrieben hat, was ich ins Wasser schütten musste, dass sie den Pilz auch wegbekamen.

Selbst Fische sind für mich Lebewesen, mit denen man zum Tierarzt gehen sollte, wenn sie krank sind. Sie haben meines Erachtens auch Gefühle. Denn dass der PÜilz unangenehm war, konnte man merken, weil sie sich am Teichrand an den Steinen gerieben haben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde ja, wenn man sich ein Tier kauft, sollte man auch überlegen, ob man im Notfall für die Arztkosten aufkommen kann (und will). Wer das mit nein beantwortet, sollte sich das Tier gar nicht erst kaufen.

Bei einem Fisch stelle ich es mir auch sehr schwer vor, zum Tierarzt zu gehen. Ich frage mich, wie man das machen soll, sehr schwierig.

Mit allen anderen Tieren würde ich aber hin gehen. Falls es dann wirklich hohe Kosten sind, kann man das Tier immer noch lieber einschläfern lassen, als dass es im Käfig Wochen lang leidet. Das ist dann immer noch humaner, finde ich. (Es kann ja wirklich mal hohe Kosten geben, die halt auch mal über 200, 300 Euro hinaus gehen.... und die hat nicht jeder übrig). Aber wie gesagt, auch in dem Fall fände ich es schlimm, wenn das arme Tier sich im Käfig rumquält. Der Arzt kann nach einer Untersuchung ja immer noch sagen, wie viel eine Behandlung kosten wird. Und zumindest das Geld für die Untersuchung sollte man wirklich aufbringen können.

Es gibt natürlich auch Fälle, wo man nicht hin gehen muss. Als mein Hamster anfing zu erblinden bin ich nicht zum Tierarzt gegangen. Das soll ja bei denen in einem gewissen Alter ganz normal sein, genau so wie bei weißen Ratten. Ob ich eine Ratte mit Tumor zum Arzt bringen würde, weiß ich auch nicht, da ich nicht glaube, dass man das operieren kann. Der wird einem sicher auch nur sagen, dass das Altersbedingt ist und man nichts machen kann. Zumal es den Ratten dabei ja sogar meist gut geht, nur dass sie dann halt ne Kugel am Bauch haben, oder so.

Ob ich nun mit einem Goldfisch allerdings zum Arzt rennen würde weil er gerade mal mit dem Bauch nach oben liegt, das bezweifle ich eher. Ist ja meist nicht so einfach zu sagen, ob dem dann überhaupt etwas fehlt. Bei Fischen finde ich es sowieso schwer zu sagen, ob sie krank sind oder nicht genau so wie sicher auch nur sehr wenige Tierärzte sich überhaupt je um Erkrankungen von Fischen gekümmert haben. Denke nicht, dass oft Leute mit einem Fisch zum Arzt gehen.

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Klar gibt es viele Menschen die sich denken das so ein Hamster nichts wert ist, aber das liegt wie bei allen anderen Sachen in den Augen des Betrachters! Ich könnte nie sagen, ach das ist nur ein Hamster, Maus, Hund, Katze usw das lohnt sich nicht mehr. Aber wenn man sich vorstellt das jemand zum Beispiel eine Heuschreckenzucht hat und da eine Heuschrecke krank wird, kann ich mir nicht vorstellen das der Züchte mit der Heuschrecke zu einem Tierarzt rennen würde.

Aber was man auf alle Fälle bedenken sollte ist das Tiere genauso Lebewesen sind wie wir. Sie fühlen denke usw. genau wie wir, und das sollte man wirklich NIE vergessen. Und jedes Lebewesen auf unsrer Welt sollte eine Chance haben schön zu leben.

Ich habe vorkurzem mal eine angefahrene Taube in der Stadt gefunden wo ich lebe und die hatte ich mit nach Hause genommen und dann mal so eine halbe Stunde gewartet und als es ihr nicht besser ging bin ich mit ihr zum Tierarzt. Sie musste eingeschläfert werden, und so ein schneller Tod ist eindeutig besser als wenn sie da am Straßenrand gelegen wäre und da vielleicht noch 6 Stunden gelegen wäre bis sie gestorben wäre. Ich hätte sie da nicht liegen lassen können, aber der Mann der gemeint hat das es nur ein Hamster ist hätte das bestimmt nicht im geringsten gejuckt!

» bloodfairy » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,02 »


Endymion hat geschrieben:Ob ich eine Ratte mit Tumor zum Arzt bringen würde, weiß ich auch nicht, da ich nicht glaube, dass man das operieren kann. Der wird einem sicher auch nur sagen, dass das Altersbedingt ist und man nichts machen kann. Zumal es den Ratten dabei ja sogar meist gut geht, nur dass sie dann halt ne Kugel am Bauch haben, oder so.

Klar, kann man Ratten eine Tumor - Operation zumuten und sie machen. Ich hatte schon Ratten, die einen Tumor wegoperiert bekommen haben. Das ist bei vielen Tierärzten schon eine Routineoperation und wird viel gemacht.
Es gibt auch junge Ratten, die Tumore bekommen und wenn man ihn früh genug sieht und wegmachen lässt, dann kann eine Operation auch lebensrettend sein und das Leben erheblich verlängern.

Endymion hat geschrieben:Bei einem Fisch stelle ich es mir auch sehr schwer vor, zum Tierarzt zu gehen. Ich frgae mich, wie man das machen soll, sehr schwierig.
Ob ich nun mit einem Goldfisch allerdings zum Arzt rennen würde weil er gerade mal mit dem Bauch nach oben liegt, das bezweifel ich eher. Ist ja meist nicht so einfach zu sagen, ob dem dann überhaupt etwas fehlt. Bei Fischen find ich es sowieso schwer zu sagen, ob sie krank sind oder nicht - genau so wie sicher auch nur sehr wenige Tierärzte sich überhaupt je um Erkrankungen von Fischen gekümmert haben. Denke nicht, dass oft Leute mit einem Fisch zum Arzt gehen.

Wer seine Tiere kennt und sich auch damit beschäftigt, wie Fische aussehen, wenn sie krank sind , geht auch zum Tierarzt mit einem Fisch. Warum denn nicht? Ist ein Fisch weniger Wert als ein Hund? Ich meine jetzt nicht von den Finanzen. Meine frühere Nachbarin hatte Kois im Gartenteich. Die kosteten mehr als ein Hund und sie lies den Tierarzt regelmäßig zu ihr kommen. Sie hat sogar einen Fisch operieren lassen, weil er sich eine Wunde zugezogen hat, die sich entzündete. Da wurde die Entzündung rausgeschnitten und der Fisch wurde wieder gesund.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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