Wie schlimm sind Studenten Wohnheime wirklich?

vom 01.07.2013, 16:46 Uhr

In einem anderen Thread habe ich ja schon erzählt, dass ich auf Wohnungssuche bin. Dabei habe ich überlegt, dass es vielleicht einfacher sein könnte, im Wohnheim einen Platz zu bekommen. Wie schon gesagt ziehe ich in eine sehr große und beliebte Stadt, in der es mehrere Wohnheime gibt. Da ich nicht unbedingt zentral leben muss, solange es von meinem Stadtteil aus gute Anbindungen gibt, würde ich mich eben bevorzugt für Wohnheime weiter außerhalb bewerben.

Dort wollen wahrscheinlich verhältnismäßig wenige Leute hin, weshalb ich mir da etwas höhere Chancen ausrechne als bei einer WG. Die Sache ist nur, dass man über Wohnheime ja wirklich nicht viel Gutes hört. Es sei oft laut, versifft und die Mitbewohner seien auch nicht zwangsläufig auf derselben Wellenlänge. Habt ihr schon Erfahrungen mit Wohnheimen? Wenn ja, waren sie eher negativ oder positiv? Würdet ihr nochmal in ein Studentenwohnheim ziehen?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 01.07.2013, 17:02, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Die Meinung, dass ein Platz im Studentenwohnheim leichter zu ergattern ist, kann ich leider nicht teilen. Ich wohne auch in einer Großstadt und vor allem die Wartelisten für gut gelegene Wohnheime sind randvoll - da dauert es ein wenig bis du rankommst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Wohnheime nicht mehr das selbe wie früher sind, also wie das was man von den Erzählungen der Eltern kennt. Man hat kaum was mit den Leuten, die dort wohnen zutun. Jeder lebt eher für sich. Die Sauberkeit stellt kein Problem dar, jedoch verbeitet sich der Duft von Frischgekochtem rasant, so dass es sehr oft nach asiatischem Essen o.ä. riecht.

» Toszka » Beiträge: 72 » Talkpoints: 17,28 »


Ich habe viele Freunde, die in Studentenwohnheimen wohnen, und wie schon gesagt wurde, ist es nicht unbedingt einfacher, hier einen Platz zu finden, als in einer Wohngemeinschaft. Nun ja, zur eigentlichen Frage findet man recht viele Diskussionen im Netz, hier muss man sich glaube ich einfach ein eigenes Bild machen. Ich kenne beide Seiten des Lebens in einem Studentenwohnheim, sowohl das ruhige, als auch das laute "Partyleben". Eins sei mal gleich vor weg gesagt: Wer wirklich etwas sucht, wo man seine absolute Ruhe hat, wo man seine Privatsphäre hat, der ist glaube ich ein bisschen Fehl am Platz.

Allein schon für den Gang auf die Toilette muss man ja schon sein Zimmer verlassen - Oft gibt es auch Gemeinschaftsküchen. Hier kann man den Menschen meist nicht aus dem Weg gehen. Das es immer dreckig und "versifft" sein soll, wie du befürchtest, kann ich eigentlich nicht bestätigen, aber auch hier wird es wohl krasse Gegensätze geben. Zum Gegensatz von ruhigem Lernen und wildem Partyleben kann ich eigentlich nur sagen, dass man am Wochenende meist nicht unbedingt dazu kommt, besonders viel zu lernen - Bzw. nicht gegen Abend. Hier ist dann wirklich oft Party angesagt, auch wenn vielleicht nicht in jeder Etage an jedem Wochenende, aber häufiger als häufig gewünscht alle Male.

Meiner Meinung nach gehört so etwas dann aber auch einfach zum Studentenleben, oder? Hier feiert man dann halt mit und wenn man es nicht völlig eskalieren lässt, hat man meist auch am nächsten Morgen noch einen Kopf, der fürs lernen noch klar genug sein sollte. Ich selbst würde das Leben in dem Studentenheim einer Wohngemeinschaft vorziehen, aber hier muss jeder selbst gucken, was für ein Typ Mensch man ist.

Benutzeravatar

» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wohnen in Studentenwohnheimen kann man ebenso wenig verallgemeinern wie das Wohnen in einer WG. Es gibt sehr große Unterschiede zwischen den einzelnen Studentenwohnheimen. Einige sind in keinem guten Zustand, es gibt nur kleine Zimmer, WC und Dusche auf den Fluren und eine Gemeinschaftsküche, die ihre besten Zeiten hinter sich hat. Plätze findet man in diesen Wohnheimen häufig leichter und der Preis ist gering.

Dafür machen die Bewohner das Beste aus der Situation, es wird viel gemeinsam unternommen und viele Partys gefeiert. Es gibt aber auch Wohnheime mit sehr hohem Standard, die zum Teil auch sehr familienfreundlich sind, die sich nicht nur durch Feiern auszeichnen und erst recht nicht durch mangelnde Zimmerausstattung. In solchen Wohnheimen ist es folglich sehr schwer einen Platz zu bekommen und die Wartelisten sind lang.

Prinzipiell sollte man sich im Vorfeld die Frage stellen, ob man wirklich in ein Wohnheim ziehen möchte oder nicht und wenn ja in welche Art von Studentenwohnheim. Möchte man eher auf großen Etagen mit vielen Leuten leben und feiern oder liegt der Fokus auf etwas mehr Ruhe, auf kleine Wohnbereiche, die eher einer WG als einer klassischen Wohnheimssituation ähneln. Wer sehr viel Zeit und Raum für sich allein benötigt ist in einem Wohnheim vielleicht weniger gut aufgehoben als etwa in einer WG oder gar in einer eigenen Wohnung.

» pk8 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 18,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^