Kopfschmerzen nach chinesischem Essen

vom 23.05.2013, 20:10 Uhr

Ich liebe chinesisches Essen, weshalb ich sehr oft ein chinesisches Restaurant aufsuche. Da wir auch in der Uni ein chinesisches Restaurant haben, habe ich in den letzten Wochen mindestens einmal die Woche chinesisch gegessen. Dabei bemerkte ich direkt nach dem Verzehr jedes Mal starke Kopfschmerzen, egal ob ich nun bei dem Chinesen in der Uni oder in der Stadt gegessen hatte.

Die Kopfschmerzen wurden von Woche zu Woche schlimmer, je öfters ich chinesisch aß. Zudem wurde ich auch immer gleich sehr müde und schlapp. Trotzdem glaubte ich an einen Zufall, da ich mir keinen Reim darauf machen konnte, was Kopfschmerzen mit chinesischem Essen zu tun haben könnten.

Als ich letzte Woche wieder chinesisch gegessen hatte, hatte ich so extreme Kopfschmerzen bekommen, dass ich nicht in die nächste Vorlesung konnte. Zudem begann ich zu zittern, wurde extrem müde und mir war schwindlig. Als ich dann im Internet nach der Ursache gesucht hatte, sprangen mir gleich zahlreiche Artikel entgegen. Dieses Phänomen sei weltweit bekannt und liege am Glutamat, das die Chinesen aufgrund des günstigen Preises in großen Mengen für das Essen nutzen würden. Dabei würden enorm viele Menschen an dieser Unverträglichkeit leiden.

Nun bin ich natürlich sehr froh, endlich die Ursache für meine Kopfschmerzen zu kennen. Trotzdem finde ich es sehr schade, dass ich wohl in nächster Zeit auf chinesisches Essen verzichten muss. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen mit chinesischem essen, beziehungsweise Glutamat gemacht? Und kann man etwas dagegen tun, oder bleibt mir nichts anderes übrig, als auf chinesisches Essen zu verzichten?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Vielleicht gibt es ja auch chinesisches Essen von anderen Restaurantbesitzern oder Lieferservices, das du verträgst, weil dort kein Glutamat verwendet wird. Sicherlich wird nicht überall Glutamat im Essen sein, man kann ja auch in einer normalen Küche ohne Glutamat kochen. Ich habe bisher noch nicht so auf Glutamat reagiert und vertrage das eigentlich auch ganz gut, wenn ich etwas damit esse, wobei das auch nicht so häufig der Fall ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Die Symptome, die Du beschreibst, sind auch bei einer Freundin aufgetreten, daher kannte ich die "Diagnose" schon nach den ersten Absätzen. Weil die Ursache wirklich nur das Glutamat ist, kannst Du auf glutamatfreies Essen ausweichen. Chinesisches Essen muss nicht unbedingt damit gekocht werden. Mit einem Freund, der ebenfalls kein Glutamat verträgt, war ich letzt erst chinesisch essen in einem Restaurant, das komplett darauf verzichtet, sehr gut schmeckt und auch trotzdem nicht teurer ist als andere Restaurants. Es geht also.

Du kannst auch selbst chinesisch kochen. Wenn Du Dir nicht gerade die komplizierten Dinge aussuchst, ist es wirklich sehr einfach, billig und auch für Anfänger geeignet. Ich war überrascht, als ich mich selbst daran getraut habe. Ich hatte vorher auch einen Heidenrespekt davor, weil viele Rezepte immer so schwierig erscheinen.

Nachdem Du Glutamat als Ursache ausfindig gemacht hast, pass am besten auch auf mit anderen, deutschen Lebensmitteln mit Glutamat. Es ist immer noch in vielen Lebensmitteln enthalten und etwa Parmesan enthält von Natur aus viel davon.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Du musst nicht auf chinesisches oder asiatisches Essen verzichten, du musst nur ein asiatisches Restaurant finden, welches kein Glutamat in sein Essen rührt. Ich kenne dein Problem nur zu gut. Es gab eine Phase, in der ich sehr viel asiatisches Essen in mich hineingestopft habe. Irgendwann habe ich die gleichen Symptome aufgezeigt, die du hier schilderst. Also habe ich mich mal auf die Suche gemacht, was ich nicht vertrage. Komischerweise sind die Symptome auch bei Fertigsoßen aufgetreten, so dass Glutamat sehr naheliegend war.

Also habe ich einige Zeit lang auf asiatisches Essen verzichte und mir alles selbst zubereitet, ohne Glutamat, sondern mit frischen Zutaten. Wie der Zufall es wollte, hat ausgerechnet in diesem Zeitraum ein asiatisches Restaurant geöffnet, welches keine künstlichen Zusatzstoffe in seinem Essen verwendet. Seitdem esse ich wieder Asiatisch, jedoch nur noch in diesem Laden, außer ich koche selbst. Und ich muss gestehen, dass mir das Essen deutlich besser schmeckt.

Wenn es klar sein sollte, dass du auf Glutamat reagierst, kommt nun die schwierigste Phase, der Verzicht. Das ist mir am Anfang verdammt schwer gefallen. Ich habe mir Inhaltsstoffe durchgelesen und Listen gefertigt. Ich habe hauptsächlich asiatisches Essen und McDonalds vermieden und mir mein Essen selbst gemacht, sogar teilweise die Burgersoßen, weil dort auch teilweise Glutamat drin ist. Mittlerweile kann ich ausgezeichnet kochen und ich kann geringe Mengen an Glutamat und modifizierter Maisstärke zu mir nehmen. Sprich es ist auch mal ein Essen beim Glutamat-Chinesen drin. Das Gleiche gilt übrigens auch für modifizierte Maisstärke. Du glaubst nicht, wo die überall enthalten ist und sie hatte bei mir eine ähnliche Symptomatik ausgelöst. Aber es geht mir blendend, auch ohne künstliche Substanzen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Du musst natürlich nicht grundsätzlich auf chinesische Speisen verzichten. Zum einen kannst du sie ebenfalls wunderbar selber machen, und zum anderen gebraucht nicht jeder chinesische Koch gleich viel an Glutamat.
Es ist dennoch richtig, dass die chinesische Küche recht sorglos mit dem Zusatzstoff umgeht. Das liegt einfach daran, dass das Essen besser schmeckt. Glutamat ist ein Botenstoff und wirkt im Zentrum des Gehirns, genauer genommen im Hypothalamus. Deine Beschwerden sind noch recht harmlos.

Glutamat ist in der Lage, die Steuerung von Gefühlszentren, Atmung, Herzschlag, Verdauung und Wahrnehmung durcheinander zu bringen. Zu beachten ist außerdem, dass es ein Nervengift ist, dass in gewisser Weise zu Alzheimer führen kann. Glutamat wird ferner vorgeworfen, Kinder und auch Erwachsene zum dick werden zu verleiten, weil es den Appetit umprogrammiert. So ist es, außer seitens der Industrie, unumstritten, dass Glutamat in Speisen zum "Mehressen" verführt.

Glutamat ist folglich einzige Ursache deiner Beschwerden und sollte, auch bei Gesunden, gemieden werden, da sich der Verdacht auf Ursache von Alzheimer und Demenz mit jedem Jahr erhärtet.

» Xong » Beiträge: 17 » Talkpoints: 5,60 »


Ich hatte genau die gleiche Probleme wie du, Kopfschmerzen, zittern etc. und ja, die Glutamat-Unverträglichkeit ist die Ursache. Da ich aber chinesisch sehr mag, wollte ich auf das Essen nicht verzichten. Zum Glück gibt es bei uns in der Nähe ein tolles Asia Büffet-Restaurant, das auf Glutamat verzichtet, ich hab da jetzt schon mehrmals gegessen und hatte bis jetzt nach dem Essen keine Probleme mehr. Also, es geht.

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» krümmel21 » Beiträge: 14 » Talkpoints: 2,63 »


Eine entfernte Bekannte von mir reagiert genauso wie du auf Glutamat. Im Volksmund wird das wohl auch Chinarestaurant-Syndrom genannt. Es scheint also auch wirklich eine Menge Leute zu betreffen.

Die betreffende Bekannte von mir hat sich damals mit dem Team des asiatischen Restaurants vor Ort besprochen. Sie kann dort zwar nichts mehr vom Buffet essen, weil dort nicht auf spezielle Unverträglichkeiten Rücksicht genommen werden kann. Aber wenn sie dort ein Essen von der Karte bestellt und den Kellner bittet, dass keine Geschmacksverstärker zugefügt werden, dann achtet der Koch auch extra für sie darauf. Schließlich will man ja wegen so etwas keine Kunden verlieren. Nach dem Bericht meiner Bekannten klappt das, zumindest in diesem Restaurant prima. Seit diesem Gespräch verträgt sie das Essen problemlos. Ob das mit anderen Restaurants auch klappt, weiß ich nicht. Mit Großküchen und Lieferservices wird es sicher schwierig werden, aber beim kleinen Asia Restaurant vor Ort sollte das möglich sein.

Noch ein Tipp: Wenn du jetzt weißt, was du nicht verträgst, solltest du auch beim Einkauf auf Glutamat achten. Viele Fertiggerichte enthalten diesen Zusatz. Ebenso enthalten Würzmittel wie Fondor und Instant Suppenbrühen oft auch diese Zutat. Da sollte man als Mensch mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorsichtig sein, was man beim Kochen selbst verwendet. Letztlich ist es nämlich dem Körper egal, ob sich diese Zutat in chinesischem oder europäischem Essen befindet.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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