Hattet ihr nach Lohnerhöhung auch schon weniger als vorher?

vom 25.04.2013, 22:24 Uhr

Mein Mann hat eine Lohnerhöhung im letzten Monat bekommen und den Lohn für März dann Anfang April bekommen. Als wir die Lohnbescheinigung bekamen, haben wir nicht schlecht gestaunt. Denn er zahlt durch die Lohnerhöhung wohl prozentual mehr Abgaben, so dass am Ende, trotz der Lohnerhöhung 28 Euro und 32 Cent weniger dabei heraus kommen als ohne Lohnerhöhung. Wurde da was falsch gerechnet?

Mein Bruder meint, dass es richtig ist, weil er in den Steuern nun höher eingestuft wird. Er hat es wohl auch ausgerechnet und er meint, dass sie richtig gerechnet haben. Hattet ihr nach einer Lohnerhöhung auch schon weniger als vor der Lohnerhöhung? Kann man das im nächsten Jahr beim Lohnsteuerjahresausgleich wieder bekommen oder ist man wirklich der Depp, wenn man ein wenig mehr verdient und eigentlich für gute Arbeit belohnt werden soll?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Meinst du mit Abgaben die Steuern? Denn die Sozialversicherungen sind ja ein fester Prozentsatz. Die Steuern steigen progressiv. Allerdings kann es trotz der Progression nie passieren, dass man nach einer Gehaltserhöhung weniger bekommt. Die Progression passiert ja nicht in großen Sprüngen. Es kann zwar sein, dass die Erhöhung nicht so toll ausfällt, wie man vielleicht dachte, aber dass sie sich nur aufgrund der Steuern in Negative verkehrt, ist nicht möglich. Vielleicht sind zufällig im gleichen Monat irgendwelche anderen Abgaben gestiegen? Oder gab es Einmalzahlungen?

Am Jahresende wird alles zusammengeworfen, das Jahreseinkommen berechnet und daraus die Steuern. Wenn die Verdienste unterschiedlich waren, bekommt man im Normalfall ein bisschen was heraus.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ja, das kann passieren. Es gibt zwei solche Grenzen: den Übergang von einem Midijob zu einer regulären Stelle (Grenze liegt bei etwa 900 EUR) und wenn man in den Spitzensteuersatz hineinrutscht (bei 5000 EUR oder so ähnlich). Man kann aber statt der Lohnerhöhung steuerfreie Vorteile aushandeln, etwa einen Tankgutschein oder sonstige Gutscheine, Auslöse für Auswärtstätigkeiten/ Spesen und die sind meines Wissens nach bis 44 EUR im Monat steuerfrei.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



@Zitronengras: Wie kommst du darauf, dass man bei 5000 Euro (vermutlich meinst du Brutto im Monat) in den "Spitzensteuersatz" hineinrutscht? Das ist definitiv nicht der Fall, weil der sog. Spitzensteuersatz (z.Z. 45% ab einem Einkommen von etwa 250'000 Euro im Jahr bei Alleinstehenden und ca. 500'000 Euro bei verheirateten) erst ab dem Einkommen über der Grenze zu bezahlen ist. Und auch den "normalen" Spitzensteuersatz von 42% der schon ab 52'000 Euro im Jahr greift (immer bezogen auf das zu versteuernde Einkommen - was real bedeutet, dass man signifikant mehr einnehmen muss um hier "reinzurutschen"), ist es ja so, dass jeder Euro darunter mit einer geringeren Steuer belastet wird. Wenn jetzt nach einer Lohnerhöhung mehr Geld da ist und man dadurch mehr an Steuern zahlt, dann ja auch nur mehr für den neuen Betrag.

Mich würde so ein konstruiertes Beispiel schon interessieren, bei dem man tatsächlich so eine "Steuerlücke" treffen würde, interessieren. Ich jedenfalls würde von einem Fehler ausgehen und mir den Sachverhalt erklären lassen. Ein Wechsel von einem Minijob zu einer regulären Tätigkeit würde ich hier übrigens ausnehmen, weil sich der Wechsel kaum als "Gehaltserhöhung" darstellen lassen würde.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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