Was von aktiven und mobilen Sterbehelfern halten?

vom 14.08.2012, 21:58 Uhr

In den Niederlanden gibt es seit einigen Monaten mobile Sterbehelfer, die Patienten, die nicht mehr leben wollen und schon lange bestimmt haben, dass sie sterben wollen, wenn sie sehr krank sind und leiden, das Sterben erleichtern und ihnen beim Sterben helfen. Sie helfen aktiv, dass die Menschen nicht mehr leiden müssen.

Diese mobilen Sterbehelfer werden viel kritisiert. Was denkt ihr über die aktiven und mobilen Sterbehelfer? Was haltet ihr von der mobilen Sterbehilfe?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wir haben dieses Thema vor ein paar Wochen in der Schule im Religionsunterricht besprochen, zum Thema Tod. Wir waren uns eigentlich ziemlich einig und fanden, dass es zwei Ansichtsseiten gibt. Ich selbst sage auch, dass es zwei Seite gibt: Wenn der Patient wirklich sehr stark darunter leidet, dann sollte man es in speziellen Fällen erlauben. Denn es muss ein großer Schmerz für den Patienten sein, und ein solches Leben bis zum Lebensende kann nicht schön sein.

Demnach würden wir sagen, dass der Patient mitentscheiden sollte und ein Wort dafür haben sollte. Genau so wie die Angehörigen. Sie sollten entscheiden, ob der Patient "sterben soll" oder nicht. In jedem Fall, sollte der Patient darüber genau nachdenken, mit den Ärzten und Familien reden. Das ist wichtig. Wenn es dann zum Entschluss kommt, dass der Patient mit der Aktiven Sterbehilfe sterben soll, dann finde ich es in Ordnung, auch wenn es sehr traurig klingen mag. Es ist sicher schmerzhafter, wenn der Patient noch sehr lange leidet, anstatt ihn davon zu erlösen. Das ist meine ehrliche Meinung, auch wenn sie sich hart anhören mag.

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» Dominik12 » Beiträge: 1689 » Talkpoints: 7,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe um ehrlich zu sein auch ein Problem mit der aktiven Sterbehilfe und würde diese auch sehr stark kritisieren.

Natürlich finde ich es in Ordnung, wenn ein Patient sterben möchte weil er unerträgliche Schmerzen zu ertragen hat. Aber einem Menschen dabei zu helfen finde ich doch sehr schwierig, da Leid immer sehr subjektiv ist. Zudem kann man als Außenstehender die wahren Gründe oft nicht wirklich erkennen. Wenn beispielsweise Angehörige auf ein schnelles Erbe spekulieren, dann werden sie wahrscheinlich schneller gewillt sein die Maschinen bei einem Patienten ausschalten zu lassen, auch wenn noch ein Funke Hoffnung für diesen Menschen bestünde. Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass viele alte Menschen kein Pflegefall werden möchten und ihren Angehörigen weder finanziell noch sonst zur Last werden wollen und sich dann für einen schnelleren Tod entscheiden.

Zudem stelle ich mir die Frage, wie Leid gemessen werden kann und ab welchem Grad von Leid eine Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen legitim wäre. In der Schweiz beispielsweise wird von bestimmten Organisationen auch eine Sterbehilfe für psychisch Kranke angeboten. Als ich das hörte war ich im ersten Moment total erschrocken. Dass körperlich gesunde Menschen den Wunsch haben zu sterben und sich dafür an eine Organisation wenden, das war für mich unbegreiflich. Aber dann fing ich an darüber nachzudenken, ob ihr Leid für sie nicht ebenso schlimm ist wie das eines Krebspatienten im Endstadium, zumindest in ihrer Empfindung.

Wie kann ich nun als ein Mitarbeiter einer Organisation, die Sterbehilfe anbietet, entscheiden, ob der Patient dies aus familiärem Druck oder aufgrund einer psychischen Erkrankung möchte. Und was tue ich in einem solchen Fall, denn schließlich sollte jeder die gleichen Rechte haben, ich würde in diesen Fällen aber auf keinen Fall zum Mittäter werden wollen.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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