Tiere haben ein Herz für Jungtiere und adoptieren sie

Mit dem Rudelverhalten von Wölfen hängt zusammen, dass Hunde, die ja von den Wölfen abstammen, sehr oft andere Tiere und Tierarten adoptieren. Da bei den Wölfen nur die Alphawölfin Junge bekommt, werden diese von den weiblichen Mitgliedern des Rudels eben mit versorgt. Dieses Verhalten findet man auch bei Schimpansen und Löwen, die in einem Familienverband leben. So nehmen sich die Weibchen verwaister Jungtieren an, da sie die Kleinen schon aus der Zeit kennen, als das Muttertier noch lebte. Völlig unlogisch dagegen ist, dass ein Eichhörnchen ein fremdes Jungtier adoptiert. Allerdings stellten Wissenschaftler fest, dass sich die Eichhörnchen nur dann um die Waisen kümmern, wenn diese mit ihnen verwandt sind, also einen großen Prozentsatz der eigenen Gene besitzen. Wahrscheinlich machen die Tiere das nur, damit die eigene Familie weiter fortbestehen kann. Eine gewisse Intelligenz scheinen diese Nagetiere zu besitzen.

Aber auch völlig artfremde Tiere werden von Hunden großgezogen. Hündinnen haben kein Problem damit, kleine Ferkel zu säugen. Auch Katzen und junge Rehe ziehen sie auf. Zu der artfremden Milch sollten die Jungen aber möglichst noch Zusatzfutter bekommen, weil die Milch nicht ausreicht. So adoptierte auch eine Katze ein Häschen. In einem Naturpark in Kenia kam es 2002 vor, dass eine Löwin ein Antilopen Jungtier adoptierte. Normalerweise ist das ja ihre Beute. So musste sie es gegen die anderen Mitglieder ihres Rudels verteidigen. Doch irgendwann wurde es von den männlichen Löwen gefressen und sie suchte sich ein anderes Jungtier. Ein indonesischer Zoo ließ ein Tigerjunges von Säuen aufziehen. Durch diesen Versuch wollten sie dem Tier ein freundliches Verhalten beibringen.

Dann gibt es noch die Geschichten von Wölfen, die Menschenkinder adoptiert haben. Seit dem Mittelalter ist bekannt, dass einige Menschen von Tieren aufgezogen wurden und unter ihrem Schutz lebten. Was an diesen Geschichten wahr ist, kann ich nicht sagen. Doch glaubhafte Berichte der letzten dreißig Jahre gibt es. Obdachlose Straßenkinder aus Osteuropa hatten sich mit einem Tierrudel angefreundet und unter ihrem Schutz gelebt. In Afrika lebten solche Kinder mit Affen zusammen.

Außerdem gibt es noch Tiere, die sich artfremde Wesen als Adoptiveltern aussuchen. Gänse- oder Entenküken haben kein angeborenes Mutterbild vor Augen, wenn sie schlüpfen. Also betrachten sie das Wesen als Mutter, das sie in den ersten Stunden ihres Lebens kennenlernen. Das bekannteste Beispiel sind die Gänse des Verhaltenforschers Konrad Lorenz. Wie findet ihr das Verhalten der Tiere? Kennt ihr auch Beispiele?

Dazu habe ich auch eine kleine Geschichte. Wir hatten früher, in meiner Kindheit auch einen kleinen Hund. Dieser hatte leider eine Todgeburt und somit Muttermilch. Zeitgleich kamen bei unserer Katze zwei Junge zur Welt. Die Jungen lebten, die Mutter hatte aber keine Milch, wie sich später herausstellte. So kam es, dass die Katzenmutter unserem Bobby die Katzenjungen brachte und diese die Babys aufzog. Eines ist gestorben und das andere hat es tatsächlich geschafft.

Zwar stand das Katzenkind dann auch irgendwann schwanzwedelnd am Gitter und freute sich ein Hund zu sein, aber dennoch ging es diesem gut. Später als es dann lernen musste wie man klettert und Co durfte die Mutter erst wieder dazu. Vorher verteidigte Bobby sein Katzenkind mit aller Kraft. Ab diesem Zeitpunkt löste sich die Hündin davon und die Katze durfte wieder zu der Mutter.

Ich finde es sehr interessant wie Tiere reagieren wenn kleine Tiere zur Welt kommen. Ganz interessant fand ich damals zur Fachabiturzeit die Geschichte von Amala und Kamala. Dabei ging es um zwei verwaiste Menschenkinder die bei den Wölfen aufwuchsen und dies tatsächlich überlebten und sich vollkommen anders entwickelten.

Mein Opa hatte mal ein Kaninchen, dass Babys von einer anderen Kaninchenmutter angenommen hat. Dieses Kaninchen war sehr lieb und hat sich immer gleich um die Kleinen gekümmert. Es musste öfter mal als Amme andere Kaninchenbabys annehmen, wenn die echten Mütter diese verstoßen haben. Aber das ging natürlich auch nur, wenn die Kaninchenmama selbst Junge hatte.

Ansonsten kenne ich nur Fälle aus dem Fernsehen. Dort gab es mal einen Dackel, der ein Rehkitz adoptiert hatte. Und eine Hund, der sich um Tigerbabys gekümmert hat. Natürlich ging das aber nur bis zu einem gewissen Alter der Tiger. Sonst wäre es für den Hund zu gefährlich geworden.

Dazu kenne ich auch mehrere Geschichten. Zum Beispiel diese: Als Kind hatte ich Kaninchen, die auch ein paar Mal Nachwuchs bekommen haben. Eine der beiden Häsinnen bekam vier Junge. Zwei Tage später brachte auch die andere Kaninchendame drei kleine Babys zur Welt. Leider war sie so unterfahren, dass sie die Jungen nicht in ihr vorher gebautes Nest legte. Bis wir die Kleinen fanden, waren zwei bereits erforen. Das Dritte lebte noch, war aber total unterkühlt. Wir legten es der Kaninchenmama mit den vier Hasenkindern ins Nest. Und es hat geklappt. Die Häsin zog alle fünf Jungen auf und als diese endlich aus dem Nest hüpften wussten wir gar nicht mehr, welches das untergeschmuggelte Baby war.

Oder folgende Geschichte: Letztes Jahr im April nahm ich zwei 3 Wochen alte Waisenkätzchen auf, deren Mutter überfahren wurde. Ich zog sie mit der Flasche groß und sie waren schnell sehr anhänglich. Leider konnte ich den Kleinen die wichtigen Dinge des Lebens jedoch nicht beibringen. Aber das brauchte ich auch nicht. Eine unserer ausgewachsenen Katzen nahm sich ihnen an und ist bis heute eine hervorragende Katzenmama. Sie zeigte den Kleinen, wie man draußen sein Geschäft verrichtet, das Bäume zum Klettern da sind und half ihnen bei ihren ersten Versuchen eine Maus zu fangen. Zwischendurch wurde viel zusammen gekuschelt. Das ist wirklich total schön anzusehen.