Nachbarskind leidet unter ständigen Umzügen - was tun?

vom 30.01.2012, 19:32 Uhr

Wir haben seit einigen Monaten eine neue Nachbarsfamilie mit einem Jungen, der genauso alt ist wie mein Sohn. Sie gehen auch in eine Klasse auf dem Gymnasium. Mein Sohn meinte aber schon öfters zu mir, dass das Nachbarskind ein bisschen komisch sei. Ich meinte nur, dass er sich wohl erst mal eingewöhnen müsste und dass sich das schon bald legt. Mein Sohn hat sich daraufhin auch mehrmals mit dem Jungen getroffen und ich glaube sie sind auch schon Freunde geworden.

Mein Sohn sagte zu mir, dass der Junge bereits öfters umgezogen ist, quasi schon durch ganz Deutschland, immer wieder, weil der Vater des Jungen einen besseren Job gefunden hatte. Da ist es natürlich klar, dass der Junge ein bisschen verwirrt ist und sicher auch schwer darunter leidet. Immerhin muss er sich immer wieder an sein neues Umfeld gewöhnen, die neue Schule, neue Freunde finden und so weiter.

Letztens war er mal zum Mittagessen bei uns und meinte nebenbei, dass er hofft, dass er nicht schon wieder umziehen muss, weil es ihm hier eigentlich sehr gefalle. Das hat er mit einer leicht panischen Stimme gesagt, so dass ich mir schon ein paar Gedanken gemacht habe. Ich habe dann auch nur für den Jungen gehofft, dass sie nicht schon wieder umziehen.

Doch heute kam mein Sohn nach Hause und erzählte mir, dass der Junge aus der Nachbarsfamilie nicht in der Schule gewesen wäre. Dann habe ich ihm eine Schokoladentafel gegeben und ihm gesagt, er solle rüber gehen und ihm die Hausaufgaben und die Schokolade geben. Später kam er dann aber wieder mit der Schokoladentafel zurück und meinte, dass die Nachbarsfamilie nicht da wäre und ein Umzugswagen vor dem Haus stünde. Das haute mich doch echt vom Hocker und ging sofort zum Fenster und tatsächlich: die Familie zieht anscheinend nochmal um. Dann dachte ich daran, wie der Nachbarsjunge noch am Essenstisch gesagt hatte, dass er nicht umziehen wolle, und hatte schon ziemlich Mitleid mit dem Jungen.

Da frage ich mich aber auch echt, wie die Eltern das ihrem Sohn einfach so antun können. Die merken anscheinend gar nicht, wie ihr Kind darunter leidet. Aber ich bin ziemlich ratlos und weiß nicht, was ich da jetzt machen soll. Soll ich vielleicht versuchen, Kontakt mit den Eltern herzustellen und sie dazu zu überreden, hier zu bleiben? Ich weiß nicht, ob das den gewünschten Erfolg hätte. Ich hoffe auf eure Ratschläge!

Benutzeravatar

» Bongaloo » Beiträge: 101 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass du einfach das Gespräch mit den Eltern deines Nachbarkindes suchen solltest. So könnt ihr sicherlich das Problem gut lösen und es aus Ihrer Sicht sehen. Du weißt natürlich nicht die wirklichen Hintergründe des Umzuges vielleicht muss die Familie umziehen, da der Vater sonst arbeitslos werden würde. Natürlich ist die Situation für das Nachbarskind schlimm und traurig.

Es muss eine Lösung und ein Kompromiss wie zum Beispiel ein Internat oder Ähnliches gefunden werden. Denn das Nachbarskind leidet sicherlich sehr und muss einen geregelten und schönen Alttag haben, um sich frei entfalten zu können und soziale Kontakte zu knüpfen, ständige Umzüge tragen dazu allerdings nicht bei.

» TheCreativeA » Beiträge: 19 » Talkpoints: 4,29 »


Klar kannst du mal rüber gehen und den Eltern sagen, sie sollen doch bitte dableiben. Die werden dich dann auslachen und dich fragen wie du eigentlich auf die Idee kommst dich da einzumischen. Ich bin mit meinen Eltern auch öfter Umgezogen früher, da meine Eltern Arbeit in einer anderen Stadt gefunden haben. Das hat mir aber keineswegs geschadet, eher im Gegenteil. Ich habe heute noch zu sehr vielen Leuten in ganz Deutschland Kontakt dadurch. Ich kann schon verstehen, dass es für den Jungen doof ist, wenn er dauernd mit seinen Eltern umziehen muss und sich neue Freunde suchen muss, allerdings fällt das Kindern in der Regel viel leichter als Erwachsenen.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Du hättest früher mal Kontakt mit der Mutter aufnehmen können. Dann hättest du vielleicht erfahren, warum sie so oft umziehen. Aber du kannst doch jetzt nicht hingehen, wo der Umzugswagen vor der Tür steht und sagen, dass sie doch da wohnen bleiben sollen. Ich finde, das geht zu weit. Die Frau würde dir mit Recht sagen, dass du dich nicht einmischen sollst. Aber vielleicht kannst du die Adresse erfragen mit dem Hinweis, dass dein Sohn gerne den Kontakt zu dem Jungen aufrecht halten möchte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich bin auch deiner Meidung, dass es dem Jungen bestimmt nicht gut dabei gehen wird, wenn er immer wieder umziehen muss. Das ist bestimmt mit ziemlich viel Stress verbunden. Gerade hat man sich als Kind eingelebt und wohl auch endlich einen Platz gefunden, wo es sich wohl fühlt. Und dann wird es einfach, ohne nach dessen Meinung zu fragen, wieder heraus gerissen. Das kann ich gut verstehen, dass du dich darüber aufregst.

Doch denke ich auch, dass es keinen Sinn machen wird, wenn du zum Beispiel das Gespräch mit den Nachbarn suchst. Die werden schon ihre Entscheidung getroffen haben. Da kann man wohl einer Familie nicht rein reden. Zwar ist es nicht schön, was sie dem Jungen zumuten, doch gibt es auch schlimmere Sachen. Auch wenn du da deine Meinung zu äußerst, die werden ihre Meinung nicht ändern.

Benutzeravatar

» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Naja, ich denke, dass du da nichts tun kannst. Was willst du denn auch noch tun, wenn die Familie heute weggezogen ist? Deine Frage kommt schon etwas spät, findest du nicht? Wenn der Umzug schon fertig geplant wurde, dann kann man wohl kaum noch etwas tun, um die Familie zurück zu holen oder umzustimmen. Die Wohnung wird die Familie ja schon gekündigt haben und da zieht bald jemand Anderes ein und sie werden ja auch schon anderswo eine neue Bleibe gefunden haben. Sie werden das ja nicht alles rückgängig machen können.

Du kannst selbstverständlich versuchen, mit den Eltern Kontakt herzustellen. Aber sinnvoller wäre es meiner Meinung nach gewesen, wenn du diesen Kontakt schon an dem Tag hergestellt hättest, als der Junge bei euch zum Mittagessen war und euch von dem Problem erzählt hat. Da hast du wohl etwas zu lange gewartet, bevor dir in den Sinn kam, mal etwas zu unternehmen. Die Frage ist auch, was das bringen soll, die Familie jetzt zu erreichen - jetzt sind sie weg, da hätte man wirklich vorher das Problem ansprechen müssen.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Das mit dem Überreden das sie bei euch in der Nachbarschaft wohnen bleiben kommt wohl ein bisschen spät wenn der Umzugswagen schon vor der Tür steht. Was willst du denn jetzt noch erreichen?Die alte Wohnung ist ja wohl gekündigt und eine Neue schon angemietet. Das einzige was du jetzt vielleicht noch schaffen kannst ist, dir die Adresse zu besorgen damit die Kinder in Kontakt bleiben können.

Heut zu Tage kommt es leider nun mal immer häufiger vor, das man wegen seiner Arbeit öfters umziehen muss, das das natürlich nicht so schön ist für alle Beteiligten, ist wohl jedem klar. Aber was will man sonst machen? Man will dem Staat ja nicht auf der Tasche liegen, und das noch jahrelang. Also muss man teilweise in den sauren Apfel beißen und auch mal einen Umzug in Kauf nehmen.

Auch wenn es für die beiden Jungs sehr schade ist, da sie sich gerade erst angefreundet haben, ändern kann man leider nichts mehr, außer das sie vielleicht über Telefon oder Internet Kontakt halten. Vielleicht ist der Junge auch gar nicht so weit weg gezogen, so das sie sich vielleicht ab und an noch mal sehen können.

Benutzeravatar

» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^