Billigfahrräder

vom 09.02.2011, 21:45 Uhr

Da schon mehrmals gefragt wurde, was denn der Unterschied ist zwischen einem billigen Fahrrad aus dem Baumarkt oder Discounter und einem hochwertigen Fahrrad vom Händler oder aus dem Internet, werde ich hier einmal etwas dazu schreiben. Es gibt verschiedene Arten von BIlligrädern in den Kaufhäusern. Zum einen gibt es das "Megafully" (das vollgefederte Mountainbike), dann das Hardtail und auch noch normale Citybikes.

Das Megafully ist meiner Meinung nach das schlechteste. Es kostet in der Regel um die 200 Euro, was für ein Fully natürlich viel zu wenig ist. Eine anständige Federgabel kostet ca 200 Euro und ein anständiger Dämpfer auch. Eine ordentliche Schaltgruppe kostet nocheinmal mehrere hundert Euro. Und dann hat das Rad noch keinen Rahmen, keine Gabel, keine Bremsen, keinen Sattel, etc. Also was kann man schlussfolgern? Beim Baumarkt Fully wird an der Qualität gespart. Man bekommt ein 20kg schweres Rad mit einer Federung die es nichtmal wert ist, Federung genannt zu werden und einer "Shimano Tourney" Schaltung. Diese ist das niedrigste von den Shimano Schaltungen. Da empfiehlt sich natürlich ein Hardtail besser, welches dafür dann wenigstens Shimano Deore Ausstattung hat.

Das Baumarkt Hardtail ist eigentlich garnicht so schlecht wie alle sagen, es hat meistens eine Shimano Alivio oder Deore Gruppe und ist dadurch sogar relativ gut. Allerdings sind die Rahmen dieser Räder meistens trotzdem relativ schwer und die Räder sind allgemein schwergängiger.

Das Citybike aus dem Baumarkt hat zwar einen schweren Rahmen, aber auch wie beim Hardtail hat es im Normalfall eine gute Ausstattung und man kann damit fahren.

Allerdings ist das Problem bei vielen Rädern aus den Baumärkten die Stabilität des Rahmens oder der Gabel. Ich kenne mehrere, denen ein Alurahmen eines Baumarktrades unterm Hintern durchgebrochen war. Das gleiche auch schon mit der Gabel gehört. Das ergibt meist sehr unschöne, schmerzhafte Stürze.

Die Vorteile von Rädern, die beim Händler gekauft werden sind einmal der Service des Händlers, zum Beispiel das richtige zentrieren der Laufräder und das Einstellen des Sattels und des Vorbaus. Auch sind die beim Händler gekauften Räder hochwertiger, also die Rahmen sind leichter und man bekommt auch eine bessere Ausstattung. Mit Rädern vom Händler fährt man dann natürlich auch besser. Die Markenräder, die man auch im Internet bestellen kann sind natürlich auch sehr gut und je nach dem wo man bestellt hat man natürlich auch einen guten Service.

» Max1250 » Beiträge: 827 » Talkpoints: 27,57 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich fahre eigentlich dauernd nur mit Billigfahrrädern herum, die ich irgend wo auf dem Flohmarkt erstanden habe oder die auf dem Sperrmüll herum standen. Die Qualität ist gar nicht so schlecht und für Rumcruisen und Strecken bis zu 30 Kilometern reicht das locker. Ich verstehe die Leute nicht, die Hunderte von Euro für ein Fahrrad ausgeben, man kann damit auch nur in die Pedale treten.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


fcbtill hat geschrieben:Ich verstehe die Leute nicht, die Hunderte von Euro für ein Fahrrad ausgeben, man kann damit auch nur in die Pedale treten.

Klar tritt man da auch nur in die Pedale und fliegen können die Fahrräder auch nicht aber es ist weitaus angenehmer mit so einem Rad unterwegs zu sein. Wenn du mal mit einem scheinbar einfachen City- Trekkingrad das jedoch 800€ gekostet hat gefahren bist, wirst du den Unterschied merken. Mein Fahrrad war nun nicht ganz so teuer, weil ich auf einiges wie Vollfederung verzichtet habe, aber auch da merkt schon einen Unterschied beim Tretlaufwerk. Da brauche ich bei kleinsten Steigerungen auch nicht mehr wie bei meinem alten Rad die zig Gänge durchschalten um vom Fleck zu kommen.

Mir ging es beim Kauf nicht darum ob da nun Magura oder Takatuka auf meiner Bremse steht sondern rein um die Qualität. Ich habe auf langen Strecken noch 50kg hinten dran. Wenn ich dann bremse will ich sofort stehen und nicht erst noch einige Meter rutschen. Das kostet dann halt etwas mehr. Es sind auch die vielen Kleinigkeiten die den Preis in die Höhe steigen lassen. Mein Rücken bspw. freut sich bei holprigen Strecken darüber, dass ich nicht auf einem starren Sitz hocke, sondern der Stoßdämpfer darunter (nicht am Rahmen) alles abfängt. Nun passt dieser aber vom Durchmesser her nicht auf jeden Rahmen und schon wird es wieder etwas teurer.

Das günstigere Fahrräder nicht schlecht sind ist richtig und für die meisten Radler reicht ein Fahrrad für 200€ auch völlig aus. Aber deswegen kann man es nicht mit einem hochwertigen Rad gleichstellen oder gar behaupten, dass es bis auf den überzogene Preise keinen Unterschied gibt. (Nicht auf dich bezogen) Auch wenn viele den Unterschied nicht wahrhaben wollen - es gibt ihn und wem etwas besserer Fahrkomfort auch etwas mehr wert ist, der soll sein Geld doch dafür ausgeben. Andere können es nicht nachvollziehen warum manch einer so viel Geld für ein Auto, eine Uhr oder so ausgibt. :wink:

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich glaube, es kommt hier sehr darauf an, für wen das Fahrrad ist, welche Strecken man damit fährt und ob man gesundheitlich irgendwie vorbelastet ist, wie beispielsweise Rückenprobleme. Mein Mann hat auch ein günstiges Fahrrad, dass hat ihn mal vor vielen Jahren 200 Euro gekostet bei einem Supermarkt. Er fährt das nun schon bestimmt 6-7 Jahre und ist immer noch total zufrieden damit. Auch längere Strecken kann er damit gut fahren, ohne dass er sich übermäßig anstrengen muss.

Für mich wäre so ein Fahrrad nichts, da ich verstärkt wegen meinem Rücken ein Rad brauche, dass eine gute Federung und Stoßdämpfung besitzt. Leider ist das bei günstigen Rädern nicht immer der Fall, aber das merkt man erst, wenn man eben etwas im Rücken hat. Wenn man keine Probleme hat, dann kann man auch günstige Fahrräder gut fahren oder sogar welche vom Flohmarkt kaufen.

Der Preis macht schon einen großen Unterschied in der Verarbeitung, in der Qualität und ich denke auch in der Haltbarkeit des Rades. Zudem muss man bei einem teureren Fahrrad tatsächlich nicht so sehr in die Pedale treten, wie bei einem günstigeren. Es kommt halt darauf an, ob man lange Strecken damit fahren muss und ob einem da auch ein günstiges Fahrrad die gleiche Freude bieten kann wie ein teures.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Billige und teure Fahrräder unterscheiden sich selbstverständlich nicht nur im Preis. Es gibt gravierende Unterschiede.

Die Verarbeitung: Hier fängt es schon an. Viele billige Fahrräder sind dem entsprechend auch aus billigem Material verarbeitet. Das Fahrrad kann recht schnell kaputt gehen und man fühlt sich auch nicht wohl. Qualität hat eben ihren Preis.

Sicherheit: Dieser Punkt ist wohl der wichtigste. Bei billigen Fahrrädern ist der Dynamo öfters nicht dabei oder andere Teile fehlen. Es kann auch sein dass sie eine nicht große Lebensdauer haben. Schlussendlich kommt man am Ende mit einem teureren Fahrrad besser weg.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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