Warum sagt man z.B. "der Tisch"?

vom 06.02.2011, 18:11 Uhr

Die Frage mit dem Bullauge in der Waschmaschine hat mich an eine andere Frage erinnert, die ich mir schon häufig gestellt habe. Vielleicht weiß hier ja jemand eine Antwort darauf.

Alle Dinge haben ja einen Namen und sind entweder männlich, weiblich oder sächlich. Aber wer hat entschieden welches Ding z. B. männlich ist und mit welcher Begründung? Woher kommt diese Regel? Warum sagen wir der Tisch und nicht die oder das Tisch? Gibt es dafür eine logische oder wissenschaftliche Erklärung?

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» aranka05 » Beiträge: 366 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Warum man nun beim Tisch den männlichen Artikel verwendet weiß ich nicht genau. Eigentlich ist es ein sächlicher Gegenstand und demnach wäre natürlich das sächliche Geschlecht passender. Da gebe ich dir recht. Allerdings könnte man sich die Artikelüberlegung auch bei sehr vielen anderen Beispielen weiter überlegen. Bei weitem nicht jeder Gegenstand hat ein sachliches Geschlecht wie zum Beispiel der Sessel, der Teller, die Vase, die Tür und so weiter. Diese Liste könnte man noch endlos lang ergänzen.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe mal gehört, dass es damit zusammenhängt, wie der Gegenstand hergestellt wurde. Bitte korrigiert mich, wenn Ich falsch liege: Der Tisch ist der Tisch, weil er von dem Tischler gefertigt wurde. Der Wagen- der Wagner. Die Hose- Die Näherin. Jedoch fallen mir gleich einige Gegenbeispiele ein, zum Beispiel Der Rock - die Näherin, das Hufeisen - der Hufschmied.

» Bischbrunn » Beiträge: 155 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich meine zu wissen, dass die Artikel von Wörtern durch ganz viele, strenge Regeln, die einfach so bestimmt wurden, bestimmt werden. Das sind aber so viele Regeln, dass man die gar nicht auswendig lernen kann. Viele Regeln überschneiden sich natürlich oder wirken gegeneinander, deswegen gibt ja diese Sprachexperten, die die Wörter dann letztendlich einen Artikel zuweisen.

» Alexmen » Beiträge: 182 » Talkpoints: 13,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für dieses Phänomen gibt es keine Erklärung. Die Artikel wurden auch von niemandem "zugewiesen", sondern sind einfach so ohne Sinn und Methode entstanden. Es hat also keinen Grund, dass der Tisch männlich ist und die Hose weiblich. Das tatsächliche Geschlecht hat mit dem grammatischen Genus nichts zu tun. Ausnahme sind einige Bezeichnungen für Menschen und Tiere, wie zum Beispiel "der Vater", "die Schwester" oder "der Rüde". Aber auch da gibt es Ausnahmen, wie "das Mädchen" oder "die Wache".

Außerdem gibt es einige Endungen, die einen Hinweis darauf geben, welches Genus das Wort hat. So sind zum Beispiel alle Wörter auf -ung, -keit, oder -heit weiblich, während Wörter auf -ling, -ig oder -ich männlich und Wörter auf -chen, - lein und -um sächlich sind. es gibt natürlich noch viele weitere Endungen, nach denen man das Geschlecht der Wörter bestimmen kann. Genauso gibt es auch eine Menge Wörter, die keine typische Endung haben, es heißt ja beispielsweise "der Hut", aber "das Gut", "die Wut", und so weiter.

Wenn man Deutsch lernt, muss man die Artikel eben einfach mitlernen und auswendig lernen. Das ist übrigens in anderen Sprachen, wie zum Beispiel Französisch genauso.

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das mit den Endungen finde ich eine interessante und bis jetzt die beste Erklärung, die ich diesbezüglich gehört habe. Ich habe mir in Deutsch immer leicht getan und musste deshalb diese Regeln nie auswendig lernen. Allerdings jammern ja oft meistens Menschen aus der Türkei, dass Deutsch so eine schwere Sprache ist.

Mit den Artikeln tun sich die Türken einfach sehr schwer, da es diese als solches bei ihnen einfach nicht gibt. Sie müssen folglich jedes Wort mit dem richtigen Artikel einfach auswendig lernen. Im Französischen ist es übrigens auch so. Dort heißt es übrigens die Mond und der Sonne, man kann das also auch nicht so einfach vom Deutschen ummünzen sondern muss wieder alles auswendig lernen.

Viele Sprachen haben entweder keine Artikel oder die Artikel integriert. Im Griechischen ist es beispielsweise so, dass wenn sich eine Farbe auf eine weibliche Person bezieht, dass die weibliche Andeutung bereits in der Farbe vorkommt. Es heißt dann zum Beispiel "kitrina", wenn sich die Farbe des Kleides auf eine Frau, zum Beispiel "Maria" bezieht. Maria meta kitrina heißt, also die Maria mit dem gelben Kleid.

Würde sich die Farbe aber auf etwas beziehen, was männlich ist, beispielsweise auf Mario, würde man "kitrino" sagen. Beides heißt gelb, aber die Endungen geben die Personen an, auf die sich die Farben beziehen. Man sieht also, jede Sprache hat ihre Eigenheiten und manches muss man einfach auswendig lernen oder eben wissen, sich damit auseinander setzen, um eine Sprache richtig zu lernen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Sicher gibt es Regeln, die das Genus eines Wortes festlegen. Die sind nur im Alltag nicht sehr nützlich und natürlich gibt es immer viele Ausnahmen, die man leider einfach lernen muss. Beim Tisch gilt: Substantive, die aus Verben ohne angehängte Nachsilbe gebildet werden, sind in der Regel maskulin. Auftischen - der Tisch, stehen - der Stand, gehen - der Gang und so weiter.

Aber wenn diese Dinge erst vorbereitet werden müssen, dann wird es meist zum Neutrum. Essen - das Essen, graben - das Grab, baden - das Bad. Hängt man dagegen bei der Bildung ein e oder ein d an, wird es feminin. Speisen - die Speise, reisen - die Reise oder jagen - die Jagd. Das gilt auch für ei, st, t, ung und ft. Die Bäckerei, die Rast, die Naht, die Leistung oder die Auskunft. Und das ist nur der Anfang, es gibt noch viele weitere Regeln.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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