Funktionskleidung, was bedeutet das?

vom 06.10.2010, 11:47 Uhr

Wieso heißt es heutzutage bei allem, was man an Klamotten sieht "Funktionskleidung"? Ich habe hier einen Werbeflyer von einem Modegeschäft aus der Stadt. Dort steht zum Beispiel, dass Funktionssocken und Funktionshemden im Angebot sind. Die Socken sehen auf der Abbildung aus wie normale Tennissocken und die Hemden sind verschiedenfarbig und aus Baumwolle. Dann gibt es noch Funktionshosen, die aussehen, wie normale Jeans. Die Funktionsschuhe, die abgebildet sind sehen aus wie Winterschuhe.

Warum sagt man zu der Kleidung, dass es Funktionskleidung ist. Was ist so besonders an Funktionsklamotten? Das Modegeschäft ist auch kein Sportgeschäft, dass man glauben könnte, dass die Klamotten die Funktion haben beim Sport getragen werden zu können. Es ist eine ganz normale Herrenboutique.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bei der Funktionskleidung handelt es sich um Kleidung die aus synthetischen sogenannten Funktionsfasern hergestellt ist. Im Gegensatz zu anderen Stoffe wie Baumwolle saugen sich die Fasern nicht mit Feuchtigkeit voll, sondern transportieren diese nach außen. Die Feuchtigkeit kann damit verdunsten und ist daher im Sportbereich sehr vorteilhaft, da man die Verdunstungskälte nicht auf der Haut spürt. Die "Funktion" die damit also eigentlich beschrieben wird ist Atmungsaktivität.

Ein ziemlich bekannter Hersteller der mit genau dieser Funktion wirbt ist Gote-Tex.

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Funktionskleidung heisst ja nichts anderes, als dass dier Kleidung eine Funktion hat. Welche das nun ist, wird aus Deiner Beschreibung nicht ersichtlich.

Oft ist es ja so, dass diese Funktionskleidung z.B. luftdurchlässig ist, aber nicht wasserdurchlässig, damit hat sie die Funktion des Regenschutzes bei gleichzeitiger "Atmungsaktivität". Die von Dir genannten Socken könnten dann z.B. besonders saugfähig sein, ohne sich nass anzufühlen. Das soll nur als Beispiel dienen, aber im Prinzip hat ja jedes Kleidungsstück irgendeine Funktion. Funktionskleidung hört sich dann in der Werbung einfach besser an.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



@nadpat: Die Hemden, die hier in dem Flyer als Funktionshemden beschrieben sind, sind aus 100% Baumwolle und die Socken sind aus 90% Baumwolle. Dass es eine synthetische Faser ist, kann also nicht sein.

Wenn es so ist, wie du schreibst und die Faser sich nicht mit Schweiß vollsaugt, dann muss man ja darunter schwitzen und das Wasser läuft einem dann den Rücken runter oder wie stelle ich mir das vor?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich weiß ja nicht welchen Flyer von welchem Modehaus Du gerade vor Dir hast, aber unter Funktionskleidung versteht man normalerweise Textilien mit besonderen Eigenschaften. Die Brücke in Richtung Sportkleidung war schon mal nicht schlecht, aber auch bei Alltagskleidung können „Goodies“ versteckt sein. Kleidung, die besonders pflegeleicht, schmutzabweisend oder strapazierbar ist, fällt ebenso unter den Begriff „Funktionskleidung“ wie die Thermounterwäsche aus der Sportabteilung die die Körperwärme regulieren kann. Eine Arbeitshose, die leicht zu reinigen ist, besonders robust ist, den Schmutz nicht so gut aufnimmt und nicht so leicht brennt wie normale Textilien, ist also auch eine Funktionshose.

Dann gibt es da auch noch Kleidung, die nach dem Waschen besonders schnell trocken wird oder Stoffe, die besonders leicht sind (zum Beispiel bei Winterjacken und ähnlichen Kleidungsstücken) oder den Wind nicht durchlassen und Wasser abweisen und trotzdem nicht wie ein Treibhaus wirken. Die Socken der Bundeswehr sind da ein gutes Beispiel, die haben eine spezielle Imprägnierung sodass der Soldat nicht so leicht nasse Füße bekommt, die Haut aber trotzdem noch Atmen kann. Mittlerweile gibt es auch Textilien, die UV-Strahlung durchlassen sodass es keine Bikini-Streifen mehr beim Sonnenbaden gibt. Andere Textilien sind so verarbeitet, dass nicht das geringste Bisschen an UV-Strahlung durchdringen kann – so zum Beispiel T-Shirts für (Klein-)Kinder, die Sonnenbrand verhindern wenn das Kind zum Beispiel am Strand Sandburgen baut.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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