Katze bekommt weiße Augen

vom 20.08.2010, 09:21 Uhr

Hallo!

Ich bin nun schon seit einigen Wochen bei meinen Verwandten auf deren Bauernhof, um auf die kleine Tochter meiner Cousine aufzupassen. So habe ich mich auch mit den hier lebenden Katzen angefreundet. Wie die meisten Bauernhofkatzen, leben auch diese beiden draußen und gehen nachts zum Schlafen in die Scheune. Man muss jedoch sagen, dass die beiden grundsätzlich nicht unbedingt als gesund zu bezeichnen sind.

Beide stammen aus dem selben Wurf und wurden erst im Spätsommer geboren, so dass sie den Winter mehr schlecht als recht überstanden haben, wie die meisten Katzen, die so spät geboren werden und zum Winter hin noch sehr jung sind. Beide Katzen haben deshalb eine Art Schnupfen, der nicht vergeht. Auch der Tierarzt konnte nichts ausrichten, obwohl man es zu Beginn noch mit Spritzen versucht hat. Nun sind die beiden schon vier Jahre alt und haben immer noch Schnupfen und können auch nicht wirklich mauzen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Katze gestern noch völlig normal aussah, doch heute morgen lief mir ein richtiger Schauer über den Rücken, als ich sie sah. Die Augen der einen Katze sind merkwürdig weiß angelaufen. Es sieht aus als bilde sich ein weißer Rand von der Nase aus nach innen, weiter über das Auge. Noch kann man die Pupille sehen, aber es sieht fast so aus, als würde dieses weiße Zeug bald das ganze Auge verdecken. Mich überrascht es, dass sich dieses weiße etwas so schnell über die Nacht gebildet hat und ich überlege auch, ob das vielleicht auch mit dem Schnupfen zu tun hat.

Meine Verwandten sind dagegen einen Tierarzt zu konsultieren. Ihrer Meinung nach sei das nur wieder verschwendetes Geld und würde nichts bringen, da die Katze morgen schon tot sein kann (in der Gegend werden viele Katzen überfahren). Mich würde aber trotzdem interessieren ob das weiße schädlich ist und ob die Katze daran sterben kann. Ist das womöglich eine ansteckende Krankheit, die sich auf die andere Katze übertragen kann oder sogar dem Kind schaden kann? Habt ihr sowas schon einmal gesehen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das hört sich wirklich nicht gut an und ich kann nur davon abraten die Katze nicht zu behandeln. Es kann durchaus vom Schnupfen kommen, weil Augen, Nase, Ohren und Mund schon irgendwie zusammenhängen. Der Tränenkanal führt an der nase vorbei und geht in den Rachen. Die Nasenhöhlen sind auch verbunden mit sämtlichen "Löchern" im Gesicht und deswegen kann man davon ausgehen, dass es zusammenhängt. Rausgeschmissenes Geld wird es nicht sein, wenn man mit der Katze zum Tierarzt geht. Im Gegenteil. Je länger man wartet, desto aufwendiger wird die Behandlung und desto teurer wird diese.

Sind die Augen milchig? Dann kann es auch eine Linsentrübung sein, die auch durch Entzündungen entstehen kann. Deswegen sollte auf jeden Fall ein Tierarzt aufgesucht werden. Eine Ferndiagnose kann man nicht stellen und einen Behandlungsvorschlag auch nicht. Deswegen musst du deine Verwandten irgendwie überreden, dass sie die Katze untersuchen lassen.

Da man nicht aus der Ferne sagen kann, ob es bakteriell ist oder ob es eine Viruserkrankung ist, kann man auch nicht sagen, ob die Kinder gefährdet sind. Vor allem auch, ob nicht irgendwann alle Katzen in der Umgebung angesteckt werden. Denn den Katzen kann man nicht sagen, dass sie von ihrem Artgenossen fern bleiben sollen.

Mit einer Entzündung (und das weiße Zeug, von dem du schreibst spricht dafür) sollte man echt vorsichtig sein. Denn wenn sich schon dermaßen Eiter gebildet hat, dann kämpft der Körper mit Eitererregern und die Katze kann im schlimmsten Falle sterben, blind werden oder jämmerlich leiden. Ich hoffe, du kannst deine Verwandten überzeugen, dass sie im Anfangsstadium der Krankheit unter Umständen weniger bei einem Tierarzt bezahlen müssen, als wenn die Katze erst mal richtig krank wird und eine lange teure Behandlung vor sich hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Was zuerst einmal die Behandlungskosten angeht, so ist das in dieser Gegend eigentlich grundsätzlich gar nicht üblich Haustiere, die man nur zum Spaß hält, zu behandeln. Meistens werden nur Nutztiere behandelt und für die Haustiere gibt man hier kein Geld aus. Sieht man, dass ein Tier sehr krank ist, bemüht man sich auch nicht um irgendeine Behandlung, sondern bietet der Katze höchstens ein schönes, warmes Plätzchen zum sterben an. Ist eine Katze tot, so bekommt man am nächsten Tag vom Nachbarn schon ein neues Junges. Das klingt zuerst einmal sehr grausam, aber irgendwie kann ich das auch ein wenig verstehen. Oftmals ist es hier so, dass Katzen, vor allem junge, schnell überfahren, weil sie einfach so auf die Straße laufen. Hier in der Gegend gibt es eigentlich nur Bauernhöfe und daher macht keiner sich etwas draus, wenn eine Katze stirbt, weil es genug Nachwuchs gibt.

Eine Linsentrübung ist es nicht. Die Pupille ist klar, aber manchmal teilweise durch das weiße etwas verdeckt, wenn die Katze die Augen etwas zusammenkneift. Wie Eiter sieht es für mich irgendwie nicht direkt aus. Ich dachte Eiter ist eher etwas flüssiges oder nicht? Dieses weiße wirkt eher fest, es sieht einfach aus, als hätte sich von Richtung der Tränensäckchen aus eine Art weiße Ablage, ein weißes ''Plättchen'' gebildet. Kneift die Katze ihre Augen dann zusammen, schiebt sich das weiße Plättchen auch über die Pupille.

Ich glaube nicht, dass ich meine Verwandten zu einem Tierarztbesuch werde überreden können, aber ich werde den Tierarzt vielleicht selbst aufsuchen, weil mir das wirklich etwas zu riskant ist. Weder meinen Cousin, noch die Katze kann ich rund um die Uhr kontrollieren und wenn die Katze wirklich eine ansteckende Krankheit hat, muss ich auf jeden Fall verhindern, dass mein kleiner Cousin durch sie krank wird.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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