Stillkind hat laufend Bauchweh und Blähungen

vom 10.06.2010, 19:42 Uhr

Eine Freundin hat vor drei Wochen einen kleinen Sohn bekommen und der hat jetzt ziemliche Probleme mit Bauchweh und Blähungen. Sie stillt ihn voll. Sie vermutet das er zu hastig trinkt und es daher kommt. Sie hat bereits eine Stillberaterin kontaktiert und sie ist auch der Meinung, aber sie hat ihr nicht wirklich Tipps gegeben was sie dagegen machen könnte.

Unsere Tochter wuchs ja leider von Anfang an mit der Flasche auch und so kann ich über die Bauchschmerzen beim Stillen nicht wirklich was sagen. Außerdem habe ich schon oft gehört dass die Mädchen das nicht so haben. Habe jetzt schon im Internet gegoogelt aber leider nicht wirklich viele Brauchbare Tipps gefunden. Ich würde ihr gerne helfen und weiß nicht wie. Sie selber kommt kaum zum Internet und deshalb bin ich in diesen Gebieten für sie unterwegs.

Wer hat Erfahrung mit Kindern die viel Bauchweh und Blähungen haben und hat einen ultimativen Tipp für mich? Meine Freundin ist schon fast am verzweifeln und ich weiß nicht was ich ihr raten soll.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mein Sohn hatte das damals auch, ich habe ihm immer den Bauch leicht massiert, bis das Bäuerchen kam. Der Kinderarzt hatte uns noch eine Flüssigkeit verschreiben, aber da es nun 19 Jahre zurückliegt, weiß ich nicht mehr, wie die hieß. Ich denke, deine Freundin sollte mal mit dem Kinderarzt sprechen, was Sie außer massieren noch machen kann.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Es könnte sein, daß das Baby die Ernährung der Mutter nicht verträgt. Mit der Milch der Mama nimmt ein Säugling einen großen Teil der Inhaltsstoffe auf. Wenn die Mutter z.B. besonders gerne würzige Sachen ist, dann kann dieses bei den Stillkindern zu Beschwerden führen. Das gleiche gilt für Zwiebel, Kohl und allem anderen, was auch bei uns Erwachsenen zu Problemen führen kann.

Deine Freundin könnte sich eine Liste machen von dem was sie den ganzen Tag ißt. Vielleicht fällt ihr irgendwann auf, worauf das Kind reagiert. Es könnte aber auch eine Intolleranz, beispielsweise gegen Lactose, sein. Wenn die Symptome nicht verschwinden, würde ich ihr raten, ein Gespräch mit dem Kinderarzt zu führen.

Übrigens helfen bei Blähungen ungesüßte Fencheltees, speziell für Säuglinge, auch sehr gut. Aber das leichte Massieren des Bäuchleins kann auch schon Abhilfe schaffen. Trotzdem sollte man bei Auffälligkeiten nicht nur die Beschwerden im Auge behalten, sondern auch auf die Suche der Ursachen gehen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Zum Einen sollte man wenn man stillt wirklich möglichst blähende Speisen vermeiden. Dazu zählen übrigens nicht nur Bohnen, Erbsen, Zwiebeln oder Kohl, auch manches Gemüse wie Paprika wirkt blähend. Auch zu viele Milchprodukte sind nicht unbedingt förderlich, wobei gegen den ein- oder anderen Joghurt gelegentlich natürlich nichts einzuwenden ist.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, bei Blähungen Abhilfe zu schaffen, ich möchte hier noch ergänzend ein paar Möglichkeiten vorstellen, die hier noch nicht erwähnt wurden. Die Christophorus-Apotheke in Paderborn bietet spezielle Pupsglobuli an, eine Mischung verschiedener Wirkstoffe, die sogar in der Konzentration noch gut nachweisbar sind, da D3 und D4. Diese sind für 10 EUR inkl. Versand dort zu haben. Auch Chamomilla bzw. Nux Vomica können helfen.

Wenn man stillt, kann man selbst Tees trinken, neben Anis-Kümmel-Fencheltee, der ja zum Abgewöhnen schmeckt, kann man Rooibos-Tee trinken, der ist wenigstens genießbar und soll auch helfen.

Bauchmassagen mit Kümmelöl können helfen, aber man muss sie vorbeugend machen, das ist wichtig, sprich am Besten beim Wickeln direkt nach dem Stillen. Denn ist der Bauch erst mal steinhart, dann helfen die Massagen nicht bzw. das Kind schreit dann umso mehr. Auch Pupsgymnasik wie Fahrradfahren oder die Beinchen angewinkelt im Uhrzeigersinn drehen und dabei Druck auf den Bauch ausüben kann helfen, aber das am Besten auch vorbeugend.

Carum-Carvi-Kümmelzäpfchen helfen manchen sehr gut, wobei sie bei mir nicht so wirklich angeschlagen haben, aber jedes Baby ist nun mal anders. Zumindest zum Reizen des Afters helfen sie und so geht oft Stuhl ab, was auch Linderung verschaffen kann.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mein kleiner Sohn ist auch gerade in diesem Alter und manchmal hat er auch ziemliche Blähungen. Vor allem Gestern ist mir aufgefallen, dass er den ganzen Tag nur geweint hat. Ich denke mal, dass das mit der Pizza zu tun hatte, die ich einen Tag vorher gegessen habe. Ich bin auch der Meinung, dass die Ernährung der Mutter zum Teil Schuld an den Blähungen des Babys hat. Auch wenn in manchen Büchern über das Stillen steht, dass man alles Essen kann. Die Krankenschwestern haben mir geraten, dass ich alle Lebensmittel nicht essen soll, bei denen ich selber Blähungen bekomme.

Bei meiner ersten Tochter habe ich es auch mit Fencheltee probiert. Die Kleine hat sich ziemlich geweigert ihn zu trinken und ich kann nur sagen zum Glück. Da ich danach mit meiner Kinderärztin gesprochen habe und diese meinte, dass dadurch noch mehr Bauchkrämpfe und Blähungen entstehen können, da sie mit den Nuckel zu viel Luft mittrinken würde.

Ich denke wirklich, dass leichte Bauchmassagen und viel Aufstoßen lassen das Beste Mittel gegen Blähungen ist. Auch versuche ich, wenn der Kleine weint, ihn herauszunehmen oder wenn es wirklich mal nicht geht, dann lege ich ihn einfach in eine andere Lage oder klopfe ihn leicht auf den Po.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Flüssigkeit, die bijin meint, ist wahrscheinlich ein Medikament auf Simeticon-Basis. Wenn ich mich recht erinnere gab es die unter dem Namen Sab Simplex oder auch als Lefax. Das sind Tropfen, die die Schaumblasen in der Milch im Magen zum platzen bringen können, damit kann das Kind die Luft aus der Milch leichter abrülpsen. Auf jeden Fall sollte man in so einem Fall den Kinderarzt zu Rate ziehen und die Verabreichung von diesen Tropfen abklären. Das ist bei Babys besonders wichtig.

Von Weleda gibt es in Apotheken auch ein spezielles Bauchmassageöl zu kaufen, das mit Kümmel und anderen Kräutern verabreicht ist. Das hat bei meinem Kolik-Kind sehr geholfen. Dabei muss man allerdings bei der Bauchmassage des Babys beachten, dass man im Uhrzeigersinn massiert, weil man sonst die Pupse noch tiefer in den Darm schiebt, statt sie heraus zu massieren.

Manche Kinder brauchen nach dem Stillen sehr lang, bis sie die Luft in Form eines Bäuerchens heraus bekommen. Vor allem wenn sie noch sehr klein sind, ist das oft ein langer Lernprozess. Es hilft, gleich nach dem Stillen zügigmit dem Kind, das aufrecht auf dem Arm ruht und das Köpfchen auf die Schulter ablegt herum zu gehen. Am effektivsten war es bei meinen Kindern komischer Weise, wenn man mit federnden Schritten mehrmals die Treppe auf und ab läuft. Der schwingende Rhytmus und die Auf- und Ab-Bewegung lockert sehr effektiv die Luft im Magen.

Es kann je nach Kind auch hilfreich sein, wenn man das Kind auf dem Arm trägt, und dabei die Rückenmuskulatur so massiert, dass das Kind sie zusammenzieht. Das führte dann oft zum gewünschten Erfolg. Wenn die meiste Luft dann aus dem Magen heraus ist, wird das Kind meist auf dem Arm entspannt einschlafen.

Wenn das Kind beim Stillen viel Luft schluckt, sollte man folgende Tipps ausprobieren:

- Das Stillen sollte in einer möglichst ruhigen und entspannten Umgebung statt finden. Wenn das Kind ohne Ablenkung trinken kann, trinkt es meist ruhiger und schluckt nicht aus Hektik Luft. Oft hilft es auch, wenn die Mutter beim Stillen leise eine Tonfolge aus einem beruhigenden Kinderlied summt, z. B: aus einem Schlaflied.

- Die Mutter sollte darauf achten, dass das Kind die Brustwarze möglichst großflächig in den Mund nimmt. Wenn man in einer ruhigen Umgebung stillt, kann man teilweise sogar hören, wenn das Kind beim Saugen Nebenluft zieht. So kann es besser saugen. Wenn das Kind die Brust nicht richtig im Mund hat, fährt man mit einem sauberen Finger zwischen die Lippen des Babys und hebt den Unterdruck auf. Danach kann man das Baby noch mal besser anlegen. Es hilft auch, wenn die Mutter die Brust leicht strafft, damit die Haut unter Spannung steht und das Kind so besser saugen kann.

Noch ein Hinweis: Beim Trinken aus der Flasche schlucken solche Kinder auch reichlich Luft. Es lohnt also wirklich nur nach ärztlichem Rat bei solchen Kindern auf Flaschenmilch umzustellen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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