Hautkrebsuntersuchung- was erwartet mich?

vom 25.05.2010, 01:15 Uhr

Meine Krankenkasse schickte mir Anfang des Jahres einen netten Informationsbrief, der mich unter anderem darüber informierte, das mir eine kostenlose Hautkrebsvorsorgeuntersuchung zusteht. Die könnte entweder der Hausarzt oder ein Hautarzt durchführen.

Da ich Probleme damit habe, mich vor anderen Menschen auszuziehen und so, fragte ich bei meiner Hausärztin mal vorsichtig nach, ob sie diese Untersuchung machen würde. Sie hat dem zugestimmt. Kurze Anweisungen habe ich auch bekommen, wie kein Haarspray und keinen Nagellack. Ich benutze beides eh nicht, also ist das kein Problem.

Mir macht das Ganze aber doch ein wenig Angst. Es ist sicherlich fünf eher sechs Jahre her, das mich ein Arzt nackt gesehen hat. Meine Hausärztin hat sich zwar darauf eingelassen, das wir erst die eine Körperhälfte machen und dann die andere.

Nur frage ich mich, wie so eine Untersuchung generell abläuft. Also ich persönlich weiß nicht, welche Muttermale und Leberflecke ich schon immer hatte oder ob die sich verändert haben. Und ich frage mich halt auch, was mir diese Untersuchung bringen wird. Soweit ich mich erinnern kann, wenn was auffällig ist, muss ja eine Probe genommen werden. Ich bezweifle, das meine Hausärztin das machen wird. Und soweit ich weiß, ist die Probenahme und Untersuchung der Probe für die Patienten kostenpflichtig. Die finanziellen Mittel hätte ich eh nicht.

Weiß jemand von euch wie so eine Hautkrebsvorsorgeuntersuchung genau abläuft? Und vor allem was passiert, wenn was auffälligen entdeckt wird?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Bösartiger Krebs (häufig bei den Leberflecken) ist meistens daran zu erkennen, dass er invasiv ist, das heißt er verwächst mit dem umliegenden Gewebe und hat keinen klaren Rand. Außerdem wächst er sehr schnell, was bei gutartigen Tumoren nicht der Fall ist. Dementsprechend sollte dir so etwas schon aufgefallen sein, wenn es denn da wäre. Ansonsten kann natürlich auch etwas übersehen worden oder neu entstanden sein und dafür gibt es den Hautarzt.

Das Gute am Hautarzt ist: er ist genau dafür ausgebildet worden. Er hat zwar Maschinen (die dein Hausarzt sicher nicht hat), mit denen man deine Leberflecken etc. photographieren kann und erhält dann eine automatische Diagnose, aber seine Intuition ist trotzdem sein größtes Kapital - und auch hier wird deine Hausärztin dem Dermatologen nachstehen, schlicht aus Erfahrungsmangel. Ich will damit deine Hausärztin nicht schlecht machen, ich will dir nur sagen, dass der Hautarzt für Hauterkrankungen die bessere Wahl ist, auch wenn man sich nicht gerne im Eva-Kostüm präsentiert.

Wenn ein verdächtiges Hautareal entdeckt wird, dann muss nicht unbedingt gleich eine Gewebeprobe entnommen werden. Man kann entweder vorsorglich das Ganze sofort entfernen (das sollte auch deine Hautärztin mit ein wenig Eisspray hinbekommen) oder den Rand markieren und dann wird man mit der Anweisung, zu beobachten ob es größer wird, nach Hause geschickt.

Der worst case wäre, wenn du seit deiner Arzt-Abstinenz deine Augen vor jeglichen Hautveränderungen verschlossen hättest und jetzt ein ganz übles Karzinom auf seinen Entdecker wartet. Dann musst du natürlich zu einem anderen, darauf spezialisierten Arzt und das recht zügig. Da ich dich aber für vernünftiger halte und das ohnehin nicht so wahrscheinlich ist, brauchst du dir da keine Sorgen zu machen.

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» Muttersoehnchen » Beiträge: 134 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hatte auch schon mehrere Hautkrebsuntersuchungen, da ich sehr viele Muttermale habe. Ich habe es ebenfalls beim Hautarzt gemacht, da er in diesem Fall sicher die bessere Wahl ist und gerade bei Hautkrebs ist es besonders wichtig, die Krankheit möglichst frühzeitig zu erkennen.

Die Untersuchung ist vollkommen schmerzfrei! Es sollte auch kein Problem sein, einzelne Körperstellen hintereinander zu untersuchen, so brauchst du dich nicht auf einmal komplett ausziehen, sondern eben nur stückweise. Bei mir sieht die Untersuchung so aus, dass er sich in erster Linie alle Muttermale genau ansieht und im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe nimmt. Man erkennt Hautkrebs prinzipiell an der Struktur der Muttermale zum Beispiel und auch an der Farbe, wobei man da auch nicht nur allgemeine Hinweise geben kann.

Zum Beispiel sagt man, dass ein Muttermal gefährdet ist, wenn es dunkel ist. Ich habe jedoch sehr viele dunkle bis sogar fast schwarze Muttermale und da es so viele sind, die aber alle schön gleichmäßig aussehen hat mein Hautarzt gemeint, dass es nicht so schlimm ist. Wären hingegen alle sehr licht und nur ein paar wenige sind auffällig dunkel, wäre das verdächtiger.

Von der Struktur her kontrolliert er, ob die Muttermale eine schöne Umrandung haben. Der Rand sollte nicht ausgefranst sein, das wäre ebenfalls verdächtig. Einmal hatte ich ein verdächtiges Muttermal, das musste dann jedoch schon entfernt werden, aus Sicherheitsgründen. Ich hatte davor auch große Angst und habe die Untersuchung endlos lang herausgeschoben. Das war aber unnötig, weil es war dann alles halb so wild.

Die Stelle wird vereist, das Muttermal entfernt, dabei spürst du jedoch keine Schmerzen, obwohl bei mir sogar irgendwelche Wurzeln entfernt werden mussten, der Arzt hat also wirklich sehr heftig herumgewerkt. Da das ganze dann eben doch eine relativ große Wunde war, musste sie genäht werden. Auch nachher hatte ich keine Schmerzen, man darf nur zwei Wochen lang keinen Sport machen.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@ Muttersoehnchen

Mich haben die letzten Jahre wahrscheinlich mehr Ärzte gesehen, als andere Menschen. Nur heißt das ja nicht, das auch bei jedem Zusammentreffen mit Ärzten eine Komplettkörperuntersuchung stattfindet.

Zum Thema Arztwahl. Ich habe generell schon Probleme mit Ärzten. Und nackt noch mehr. Kleidung gibt schon irgendwie eine gewisse Sicherheit. Und bei meiner Hautärztin war ich bisher einmal. Die Hausärztin habe ich schon ein paar Mal gesehen. Noch dazu weiß meine Hausärztin von meiner Erkrankung und weiß auf was sie sich einlässt. Und ich bin irgendwie wenig begeistert, erst jedem Arzt vorher die Panik nehmen zu müssen, ala wenn sie was sehen was sie nicht kennen, ich bin in Behandlung etc.pp.

Ich hatte den Termin heute. War im großen und ganze ziemlich locker und wir auch durchaus am Witzchen reißen. Und wir haben es halt in zwei Teile geteilt. Erst der Oberkörper, dann wieder anziehen und dann den restlichen Körper. Die Ärztin war auch ganz begeistert, weil ich wohl recht wenig Muttermale habe. Ich fand es bisher immer viel. Und sie fand auch, das die alle sehr gut aussehen. Und an sich war sie schon in recht guter Stimmung, so nach dem Motto, Frau LittleSister sie sind vollkommen gesund.

An der rechten Wade hat sie was gefunden, was ihr nicht ganz gefällt. Beziehungsweise ist das Muttermal wohl eher schwarz und alle anderen an meinem Körper eher bräunlich. Das würde sie gerne von einem Hautarzt abklären lassen. Dort habe ich aus anderen Gründen eh am Freitag einen Termin.

Ich fragte dann auch, ob das dann nicht kostenpflichtig sei. Sie sagte nein. In dem Zusammenhang erklärte sie mir aber auch, das die Krankenkassen wohl pro Hautkrebsuntersuchung nur 24 Euro bezahlen. Und das in meiner Stadt kein Hausarzt diese Untersuchung auf Versicherungskarte machen würde, sondern diese Untersuchung nur als IGEL Leistung anbietet. Wie gesagt meine Krankenkasse schrieb mich an, das die Hautärzte das kostenlos machen müssen. Also denke ich, das meine Wahl zu meiner Hausärztin zu gehen doch ganz gut war. Denn ich hätte auf keinen Fall für eine Untersuchung bezahlen können und auch nicht wollen.

Und für diese Hautkrebsuntersuchung muss man einen Extra Schein machen. Wer die Leistungen der Krankenkassen mit dieser kostenlosen Untersuchung macht, der muss auch den Schein machen. Was natürlich ein wenig unsinnig ist, wenn man als Hautarzt sich eh den ganzen Tag damit beschäftigt. Das ist aber auch für Hautärzte Pflicht. Deshalb denke ich an sich schon, das meine Hausärztin schon wusste was sie tut. Und sie ist an sich auch sehr ehrlich und stimmt nicht allen meinen Forderungen zu, sondern sagt mir auch klipp und klar, das sie die und die Leistung (und Verantwortung) nicht übernehmen möchte.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



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