Sich selbst auf Diabetes testen

Man hört immer davon dass man sich selbst beobachten sollte um eventuelle Krankheiten rechtzeitig erkennen zu können. Wisst ihr auch ob es Sinn macht wenn man sich selbst auf Diabetes testen will? Es gibt doch so Streifen in der Apotheke wo man den Urin auf Zucker testen kann.

Bewirken die überhaupt was oder ist nur der Test den der Arzt macht wirklich was wert? Ich geh ungern zum Arzt und wenn ich das selbst testen könnte wäre mir das sehr viel lieber.

Kennst du niemanden der ein Blutzuckermeßgerät zu Hause hat. Mir kommt es so vor als wenn eh schon jeder zweite so etwas hat. Das wäre die einfachste Möglichkeit den Blutzuckerwert zu messen. Mit den Teststreifen für den Urin habe ich leider keine Erfahrung.

Bei uns bieten auch schon viele Apotheken an, den Blutzucker mit einem Meßgerät zu messen. Frage mal nach, vielleicht gibt es das in deiner Umgebung auch. Der Wert sollte am besten nüchtern in der Früh gemessen werden, da hat er die meiste Aussagekraft. Ansonsten würde ich wirklich mal zum Arzt gehen. Das ist ein kleiner Piks in den Finger und dauert nicht lange.

Was für Diabetes ein sicheres Zeichen ist, ist wenn man sehr durstig ist. Ich habe, bevor mein Diabetes erkannt wurde bis zu sieben Liter am Tag getrunken. Allerdings habe ich mir da noch nicht wirklich etwas dabei gedacht. Obwohl das ja schon ziemlich extrem war.

Es gibt doch so Streifen in der Apotheke wo man den Urin auf Zucker testen kann.

Diese Teststreifen sind eigentlich unsinnig für eine Diabetes-Diagnose und dürfen für die Diagnose auch eigentlich nicht benutzt werden. Sie zeigen dir ja lediglich an, dass Glucose im Urin ist, aber nicht warum. Das kann natürlich an einem Diabetes liegen und damit zu viel Glucose im Blut, die dann in den Urin ausgeschieden wird. Muss aber nicht daran liegen. Es kann genauso gut ein Nierenschaden vorliegen, der dazu führt, dass die Glucose nicht mehr zurückgehalten werden kann.

Auch Selbsttest bringen für die Diagnose nicht viel, da sie oftmals falsche Werte liefern und gerade im Grenzbereich dann dazu führen können, dass man aus einem Diabetes keinen macht oder umgekehrt. Die können höchstens den Verdacht auf die Erkrankung lenken.

Außerdem würde ich sowieso zum Arzt gehen, wenn ich den Verdacht hätte, dass ich an Diabetes leiden könnte. Sowas wären zum Beispiel klassische Symptome wie großer Durst und häufiges Wasserlassen, die aber natürlich auch bei anderen Erkrankungen auftreten können und nicht zwangsläufig auf einen Diabetes Mellitus schließen lassen. Wenn du wirklich an Diabetes leidest, brauchst du ja eh eine Therapie, die dein Arzt mit dir abstimmen muss. Vielleicht lässt sich noch viel mit einer Änderung des Lebenswandel, Gewichtsreduzierung und Sport erreichen. Oder es reichen zunächst noch Tabletten aus und man kann auf das Spritzen verzichten. Da gibt es dann doch recht viel Beratungsbedarf, den man im Fall der Fälle gleich mit erledigen könnte.

Ansonsten wird dein Arzt beim Verdacht dir zunächst mal einen kleinen Tropfen Blut abnehmen um einen Glucosewert zu bestimmen. Am Aussagekräftigsten ist dabei wie schon geschrieben wurde der Nüchternwert. Man kann aber auch den Test machen, wenn du nicht nüchtern bist. Das musst du dann aber natürlich dazu sagen, da dann andere Grenzwerte gelten. Eventuell muss dieser Test auch wiederholt werden, wenn der Wert hoch, aber noch nicht über dem Grenzwert ist. Möglich ist auch ein Glucose-Toleranz-Test. Der liefert sehr zuverlässige Ergebnisse und ist auch nicht davon abhängig, dass du vorher stundenlang nichts gegessen oder zuckerhaltiges getrunken hast. Dafür dauert er aber auch über 2 Stunden.

Also geh einfach zum Arzt, wenn du wirklich den Verdacht hast. Ohne so einen Verdacht würde ich auf jegliche Test ganz einfach verzichten.

Manche Leute stellen es sich wirklich einfach vor, dass man nur mal einmal einen Blutzuckerwert messen muss oder einmal eine Urinprobe machen muss und schon sei man aus dem Schneider. Nein, dem ist nicht so und ich finde diese Stäbchen zwecks erhöhtem Zucker im Blut für Urin nicht sonderlich toll. Ich nutze die selbst als Betroffene nicht, aber kaufen kann man sie eben frei in der Apotheke. Aber so richtig bringt es eigentlich nichts, und wenn man meint, man habe eine gewisse Krankheit, sollte man schauen, wie die Symptome aussehen, diese beim Arzt erfragen und gegebenenfalls ein Blutbild machen lassen. Das Blutbild ist in jedem Fall aussagekräftiger als ein einmaliger Test zu Hause.

Natürlich könnte man auch mal zu Hause Blutzucker messen, aber was bringt es das? Nichts. Denn bei einer Messung kann man lediglich von einer Momentaufnahme sprechen. Die Werte können vielleicht dann, wenn man misst, vollkommen in Ordnung sein, aber im nächsten Moment schon wieder ganz anders sein. Lediglich bei einem Wert, der jenseits von gut oder böse ist, kann man definitiv davon ausgehen, dass man einen ziemlich gestörten Stoffwechsel hat. Aber spätestens dann ist der Gang zum Arzt nicht mehr vermeidbar, egal, ob man gern oder ungern zum Arzt geht. Dann müsste man sowieso noch mehrmals in die Praxis gehen.

Da ich Schwangerschaftsdiabetes hatte, bin ich gefährdet und teste tatsächlich ab un zu zu Hause. Allerdings muss man dann schon das ganze Programm machen, also vor und nach dem Essen drei mal täglich, sonst bringt es glaub ich nix. Meine praktische Ärztin hat mir sogar das Getränk für den Zuckerbelastungstest mit nach Hause gegeben, um die Tests selber zu machen. Scheinbar verdient man damit als Arzt nix.

Stella7, wäre es Dir lieber gewesen, Du hättest für die Dauer in der Praxis herumgesessen? Zu Hause ist es doch angenehmer, diesen Belastungstest zu machen, wenn es der ist, von dem ich vermute, dass er es ist. Dabei bekommt man doch quasi jede Stunde eine sehr süße Flüssigkeit zu trinken und es wird beobachtet, in welcher Zeit die Flüssigkeit beziehungsweise die Süße abgebaut wird, oder?