Fototermin mit Baby?

Die Bilder von Anne Geddes kennt wohl fast jeder. Wie sie die Babys süß in Szene setzt. Welche Eltern wollen solche Bilder nicht auch von ihren Kindern? Eigentlich wollen wir auf jeden Fall auch so ein Fotoshooting machen, wenn unser kleiner Engel dann endlich da ist. Gerade heute habe ich im Fernsehen einen Beitrag gesehen, wo ein solches Shooting mit einem Neugeborenen gezeigt wurde. Einfach süß.

Aber nun kam mir die Frage: Ist das eigentlich für das Baby angenehm? Wie ich heute sehen konnte, sind die Bilder doch arg gestellt bzw. wurden die Babys da ziemlich in Pose „gebogen“. In den meisten Fällen haben die sich auch gar nicht stören lassen sondern friedlich weiter geschlafen, bei manchen konnte man aber geradezu sehen, dass ihnen das nicht gepasst haben. Die haben nur geschrieen. Das hat die Eltern und die Fotografin aber nicht davon abgehalten, weiterzumachen.

Habt ihr da schon Erfahrung gemacht bzw. was haltet ihr von diesen Fotos? Süß sind sie ja auf jeden Fall, aber setzt man sein Kind damit nicht zu extremen Stress aus? Ich bin total verunsichert.

Wir haben von beiden Kindern als Babies Fotos machen lassen. Bei uns zu Hause, die Fotografin macht das am liebsten so.Und irgendwelche Posen haben wir dabei auch nicht gemacht, sondern das Baby meistens auf dem Bauch liegend fotografieren lassen.

Als die Kinder älter waren und selber sitzen, krabbeln oder laufen konnten, haben wir auch eine längere Fotosession gemacht. Aber auch immer nur so lange, wie es den Kindern Spaß gemacht hat. War beim letzten Mal nicht soo lange, aber wenn die Kinder quengelig werden, hat es gar keinen Sinn mehr.

Die meiste Anne Gedes Bilder sind natürlich nicht so entstanden, wie sie da gezeigt werden. Man setzt die Babys nicht in einen Kürbis und setzt ihnen dann den Stiel auf. Die Bilder werden selbstverständlich einzeln aufgenommen und dann zusammengesetzt mittels Bildbearbeitungsprogramm.

Ansonsten sorgen gute Fotografen stets dafür, dass die Babys keinem Stress ausgeliefert sind. Die Mütter sollten sich auch die Mühe machen, nach einem dementsprechend guten Fotografen zu suchen.

Der sorgt wiederum dafür, dass das Baby gut inszeniert wird und dabei auch Spaß hat. Ein Baby- und Kinderfotograf muss Fotograf und Bespaßer in einem sein. Man sollte sich auch immer Referenzen zeigen lassen.

Meine Schwägerin und mein Schwager haben auch recht früh Bilder von ihrem Sohn machen lassen. Aber das sind alles natürliche Posen. Er lag in einem Körbchen, auf einem Stapel Handtücher oder in einer Hängematte, und immer so, wie er eben lag, nicht in irgendwelche Posen gezwängt. Er sieht auf den Bildern auch völlig entspannt aus, als er unruhig wurde und zu weinen begann, wurde das Shooting abgebrochen, um ihn nicht unnötig zu stressen.

Ich denke auch, dass du einen wirklich professionellen Fotografen daran erkennst, dass das Wohlbefinden des Kindes immer an erster Stelle steht. Die Qualität der Bilder sollte natürlich auch wichtig sein, aber wichtiger ist immer, dass es dem Baby gut geht. Ich kann auch Eltern nicht verstehen, die ihren Kleinen das antun und sie zum Kunstobjekt stilisieren müssen. Was ist denn an normalen Babybildern so furchtbar? Die Bilder von unserem Neffen sind absolut süß, ohne dass er dafür gequält werden musste.

Darum denke ich nicht, dass so ein Fototermin ein Baby zwangsläufig stresst. Man muss eben auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen, dann geht das auch alles. Übrigens finde ich den Gedanken, den Squeeky äußerte, das daheim zu machen ziemlich gut. Eine gewohte Umgebung hilft dem kleinen Wurm sicherlich, das alles entspannter zu sehen. Da würde ich mich bei der Auswahl eines Fotografen mal erkundigen, ob so etwas auch bei ihm möglich ist.

Wir selber haben zwar keine solchen Fotos von unserer Tochter machen lassen aber eine Bekannte und die hat mir so einiges erzählt.

Sie hatte eine Fotografin die zu ihnen nach Hause gekommen ist. Das ist natürlich super denn das Baby kennt die Umgebung schon und ist automatisch nicht so gestresst wie in einem Fotostudio. Auch hat sie gesagt das das Fotoshooting nicht sehr lange gedauert hat und so das Baby bald mal wieder seine Ruhe hatte.

Ich denke man sollte sich einen Fotografen suchen der wirklich gut für Kinder und Babyfotos ist. Der weiß dann auch wie er die Fotos machen muß und wie er die Kinder am wenigsten stresst. Im Nachhinein tut es mir fast leid das wir solche Fotos nicht gemacht haben, denn sie sind wirklich süß!

Wenn manche Babys bei den Aufnahmen nur geweint haben und dann trotzdem weitergemacht wurde, verstehe ich das nicht. Abgesehen davon, dass mir als Mutter das Kind leidtun würde und ich es dann von seinem "Martyrium" erlösen wollen würde, werden doch die Bilder auch nichts, wenn das Baby darauf verheult aussieht - wo liegt da bitte der Sinn?

Ich glaube aber, dass bei den meisten Shootings schon Rücksicht auf die Kinder genommen wird, sprich, wenn die gerade bocken, dann sollte eben eine Pause eingelegt werden oder im schlimmsten Fall ein Alternativtermin vereinbart werden. Ich habe eine Bekannte, die Fotografin ist und da auch darauf achtet. Und "zurechtgebogen" werden Babys in der Regel nicht. Die lassen das ja auch meist gar nicht mit sich machen.

Direkt als Baby haben wir keine Fotos von den Kindern machen lassen. Da war ich selber am fotographieren. Aber später waren wir auch beim Fotographen. Ohne festen Termin, da uns vorher gesagt wurde, das die Kinder nur ausgeschlafen sein müssen. Dann läuft das von allein.

Denn Kinder sind von natur aus sehr neugierig und in so einen Studio gibt es ja vieles zu bestaunen. Dazu war der Assistent noch zum bespassen der Kinder eingesetzt. So das sie immer in die Richtung geschaut haben, welche die Fotographin auch wollte.

Egal ob zu Hause oder im Studio. Solange die Kinder sich so bewegen können, wie es ihnen gefällt, wird man auch tolle Bilder bekommen und keine verheulten Gesichter sehen.

Mein Mann und ich waren mit unserem Sohn ebenfalls beim Babyfotoshooting. Er war damals 8 Wochen alt und alles hat sehr gut funktioniert. Als wir beim Fotografen ankamen, rieten sie mir den kleinen Mann noch einmal zu füttern, damit er auch wirklich satt ist. Währenddessen wurde das Studio auf warme 26 bis 28 Grad aufgewärmt, damit unserem zwerg später nicht kalt wurde.

Während dem Stillen schlief er direkt ein und wir begannen mit diversen Aufnahmen von unserem schlafenden Kind. Als er aufwachte, begannen wir mit Aufnahmen von uns als Familie und in diversen Positionen und mit verschiedenen Hintergründen. Unser Sohn hat damals sehr brav mitgemacht und ganz eindeutig gezeigt, wenn ihm etwas nicht gefallen hat- dann wurde sofort abgebrochen und wir haben etwas anderes versucht. Generell war unser Sohn aber sehr interessiert daran.

Sehr toll fand ich damals, dass das Studio auf Babyshootings spezialisiert war. So wussten mein Mann und ich, dass die Leute dort viel Erfahrung hatten und dass wir ihnen vertrauen konnten. Auch die Sache mit der Raumtemperatur hat mich von Anfang an überzeugt. Zudem waren gleich zwei Fotografen anwesend, die dafür sorgten, dass unser Sohn richtig zur Geltung kam und auch in die Kamera sah- dazu hatten sie ein kleines Spielzeug.

An deiner Stelle würde ich also unbedingt schauen, dass der Fotograf sich mit Babyshootings auskennt und auch gut darauf vorbereitet ist. Denn weder du noch dein Kind habt etwas davon, wenn das ganze in Stress ausartet und nicht gut organisiert ist!