Sex gegen Dienstleistung oder Sachleistung

vom 27.01.2010, 09:19 Uhr

Neulich kam ein Bericht im Fernsehen, dass es zur Zeit boomt, dass Frauen ihren Körper anbieten für Sachleistungen oder Dienstleistungen. Im Internet sollen mehrere Seiten online sein. Die Frauen sind meist Hartz 4 Empfängerinnen.

Da sind Frauen, die bieten eine Nacht und möchten dafür zum Beispiel eine Waschmaschine haben oder Teppichboden für die ganze Wohnung oder halt auch Luxusartikel, wie Schmuck und elektronische Dinge, wie Fernseher usw.

Die Frauen bezeichnen sich selber nicht als Prostituierte. Sie meinen, dass es was anderes ist, ob man Geld dafür nimmt oder eben tauscht gegen die Reparatur der Waschmaschine oder tauscht gegen einen Fernseher.

Warum meint ihr, haben die Frauen das Gefühl sich nicht zu prostituieren, wenn sie Sachleistungen oder Dienstleistungen verlangen? Ich habe mit meinem Mann darüber diskutiert, als der Bericht im Fernsehen war und wir hatten beide die Meinung, dass diese Frauen, die zu 99 % Hartz 4 Empfänger waren einfach kein Geld nehmen können und dürfen, wenn sie es nicht angeben. Wenn sie aber einen Fernseher dafür "geschenkt" bekommen, brauchen sie ihn beim Amt nicht angeben.

Ich habe nichts gegen Prostitution. Ich selber aber könnte es nicht machen. Besonders, wenn ich mir überlege, dass diese Frauen nicht nur Sex anbieten, sondern eine ganze Nacht mit diesem fremden Mann. Denn die Sach- oder Dienstleistung, die die Frauen verlangen sind nicht mal eben 100 Euro wert, sondern das geht oft bis in die 1000 Euro rein.

Was sagt ihr als Frau zu dieser Dienstleistung von beiden Seiten aus? Könntet ihr euch vorstellen in der größten Not sowas zu machen? Warum machen die Frauen das eurer Meinung nicht für Geld sondern für Sach und Dienstleistungen? Würdet ihr als Mann so viel Geld ausgeben für eine Nacht mit einer fremden Frau? Was bewegt Männer sich darauf einzulassen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke mal das diese Frauen aus der Not eine Tugend machen. Und da sie das tägliche Leben abgesichert haben durch Hartz IV, haben sie eben auch die Möglichkeit sich die Männer auszusuchen. Sie sind nicht gezwungen X Männer in einer Nacht zu bedienen.

Das es im Endeffekt nichts anderes als Prostition ist, ist sicherlich Ansichtssache. Kann sich jeder aussuchen, wie er es nennen mag. Andere Frauen lassen sich auch von Männern aushalten und gelten dennoch nicht als Hure.

Aus der jetzigen Situation heraus kann ich es mir für mich nicht vorstellen. Aber man weiss nie was kommt und wenn ich über einen solchen Nebenverdienst meine Kinder ordentlich versorgen könnte, würde ich das wohl auch machen, wenn es nötig wäre. Aber eben immer mit dem Aspekt, das ich entscheiden kann mit wem ich in die Kiste steige und mit wem nicht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


In dem Fall der Frauen, die im Bericht angesprochen wurden, konnten sie nicht entscheiden, wer in dieser Nacht dann zu ihnen kommt. Es wurde alles per Mailkontakt geregelt. Die Frauen wurden gebucht, wie man eben einen Elektriker anruft und sagt, was kaputt ist, so haben die Frauen eben sich angeboten und dabei geschrieben, was sie dafür haben wollen.

Die Frauen meinten, dass es schon manchmal ekelig wäre, weil die Männer nicht duschen wollten und stanken, aber dass sie es eben für den Schmuck, die Reise oder für ein komplettes Kinderzimmer machen würden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Was den Unterschied ausmachen soll, wenn ich den Körper für Geld oder für Sachleistungen verkaufe, leuchtet mir nicht ein. Geld bietet ja auch nur die Möglichkeit, dieses gegen Sach- oder Dienstleistungen einzutauschen. Hier wird einfach der direkte Weg gewählt und der Umweg über das Geld wird weggelassen. Es ändert aber nichts am Prinzip. Und dieses nennt man schlicht Prostitution.

Vielleicht sind die Frauen hier in der besseren Lage, "Aufträge" (genauer: "Auftraggeber") auch ablehnen zu können. Schließlich bieten sie Leistungen an, die man sonst nicht bekommt oder aber eben deutlich mehr zahlen müsste (Damenbegleitung über die ganze Nacht).

Das die Frauen dies aus der Not heraus machen, steht für mich außer Frage. Übrigens nicht nur die Frauen in dem Bericht um die es hier geht, sondern natürlich auch die aus dem Gebiet der klassischen Prostituierten.

Klar kann jetzt das Argument kommen, dass es welche auch freiwillig tun würden. Solange aber Geld eine Rolle spielt, sehe ich immer den Zwang dahinter. Ähnlich ist es doch mit denen, die nur die Arbeitskraft verkaufen. Richtig ist, dass Menschen auch freiwillig arbeiten können und viele würden es auch freiwillig und ohne Entlohnung machen. Aber dann vermutlich andere Tätigkeiten, als die, die sie eben während der Lohnarbeit machen.

Über den Zusammenhang einer solchen Nebentätigkeit und dem Bezug von Sozialleistungen haben ich mir übrigens noch keine Gedanken gemacht. Richtig ist natürlich die Frage, wie das zu verrechnen wäre, wenn die Damen Geld statt Sachwerte erhalten würden. Vermutlich gilt diese Einnahme dann als Einnahme aus einer freiberuflichen Tätigkeit. Mir scheint, dass das Feld dann doch kompliziert werden würde. Ein Thema auch für Steuerexperten? ;)

Wie das mit Hartz IV Empfängern im Allgemeinen ist, müsste auch geklärt werden. Sollte nämlich einer regelmäßig Geschenke bekommen, welche sehr Werthaltig sind, könnte ich mir vorstellen, dass diese auch noch beim Amt anzugeben sind. Ist das nicht offiziell sowieso der Fall?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hallo zusammen!

Die Theorie, dass die meisten Frauen davon Hartz 4 Empfänger sind und daher kein Geld für Sex nehmen können und sich dann als Gegenleistung Dinge schenken lassen, halte ich auch für recht wahrscheinlich. Alles andere müssten sie ja beim Amt angeben und würden dann sicher von ihrem Geld noch etwas gekürzt bekommen.

Allerdings ist Hartz 4 ja auch meistens nicht viel und kaum einer, kann sich davon dann eine neue Waschmaschine oder ähnliches leisten. Aber ich dachte immer, dass man es dem Amt meldet, wenn die Waschmaschine kaputt gegangen ist und man dann Geld für eine Maschine bekommt. Da ich aber noch kein Hartz 4 bezogen habe, kenne ich mich da auch nicht aus.

Ich könnte mir auch nicht vorstellen, mit irgendwelchen Männern Sex zu haben oder mit ihnen sogar die ganze Nacht zu verbringen, um dafür einen Fernseher oder eine neue Waschmaschine zu bekommen. Heute bekommt man doch gebrauchte Dinge recht günstig. Dafür braucht man seinen Körper nicht zu verkaufen. Sicher haben sich die Frauen im Krieg oft nicht anders zu helfen gewusst und haben Dienstleistungen und Gegenstände mit dem Körper bezahlt, aber das ist auch eine andere Situation. Damals werden die Menschen auch nichts zu essen gehabt haben.

Ich habe schon mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, dass es Handwerker gibt, die sich auch mit Sex bezahlen lassen. Die Frauen hatten dann auch nicht viel Geld und diese Handwerker, hatten dann auch in ihrer Internetanzeige stehen, dass man sie auch mit einer " Gegenleistung " bzw. mit " Liebe " bezahlen könnte. Ich fand es schon schlimm, dass diese Männer aus der Not von Frauen, bereichern. Aber anscheinend gibt es ja auch Frauen, die dies freiwillig anbieten, um etwas bestimmtes zu bekommen. Anscheinend denke diese Frauen auch gar nicht an ihre Gesundheit und die Gefahren, die solche " Tauschaktionen " mit sich bringen. Sie werden sich damit doch auch sicher in bestimmtem Maße, strafbar machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


derpunkt hat geschrieben:
Wie das mit Hartz IV Empfängern im Allgemeinen ist, müsste auch geklärt werden. Sollte nämlich einer regelmäßig Geschenke bekommen, welche sehr Werthaltig sind, könnte ich mir vorstellen, dass diese auch noch beim Amt anzugeben sind. Ist das nicht offiziell sowieso der Fall?


Ich habe mich da mal ein bisserl Schlau gemacht. Es werden nicht angerechnet 50 Euro im Jahr und Person. Alles andere an Geldgeschenken muss angegeben werden. Sollte dies nicht gemacht werden, können erhebliche Geldstrafen aufgerufen werden.

Wenn es öfter zu "Sachgeschenken" kommt, müssen diese dem Amt gemeldet werden und dort wird dann entschieden, ob diese dann in Geld "umgerechnet" werden und vom Regelsatz abgezogen werden. Leider ist nicht näher definiert, was "öfter" ist. Ich denke auch da hängt es vom Sachbearbeiter ab.

» nixbligger » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,86 »


Ich denke mal, dass es in der Natur des Menschen liegt, zu tauschen. Was dann in diesem Falle aber getauscht wird, finde ich nicht so gut.

Auf der einen Seite mag es vielleicht egal sein, ob man demjenigen dann Geld gibt, oder eben so "bezahlt". Ich finde aber durchaus, dass es definitiv Prostitution ist und das es in meinen Augen vollkommen egal ist, ob man dafür Geld nimmt, oder eben eine Waschmaschine.
Und das sollten Betroffene dann auch einsehen und sich nicht selber etwas vormachen.

Ich finde es mekrwürdig, dass sich die Frauen nicht zu schade dafür sind und die Nacht mit einem Mann verbringen, nur um an eine Waschmaschine zu kommen. Wer das als Beruf ausübt: bitte. Aber derjenige steht dann ja dazu.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich sehe diese Geschichte durchaus als normale Prostitution an. Prostitution ist in meinen Augen jeder Sex, den man mit dem Ziel hat, Geld oder Sachleistungen zu erhalten oder auch einen Vorteil zu bekommen. Wenn man sich durch den Sex also einen Vorteil, auf welcher Ebene auch immer erhofft, ist das meiner Meinung nach Prostitution. Dazu gehört natürlich das Anbieten des eigenen Körpers gegen Geld, aber auch dieser Tauschhandel "Sex gegen Waschmaschine" gehört für mich dazu. Auch wenn jemand sich auf Sex mit dem Chef einlässt, um dann eine bessere berufliche Position zu erlangen, prostituiert sich derjenige.

An Prostitution finde ich überhaupt nichts schlimmes, ungewöhnliches oder verwerfliches und für mich ist das fast eine Dienstleistung wie jede andere. Der Job als Stricher oder als Hure ist sicher sogar manchen miesen Jobs vorzuziehen. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn jemand dazu steht, dass er sich prostituiert. Daher verstehe ich nicht so ganz, warum diese Frauen, die du da gesehen hast, es vermeiden, sich als Prostituierte zu bezeichnen. Denn letztendlich tun sie nichts anderes als andere Prostituierte auch.

Das Argument, dass sie auf diese Weise vermeiden, dass ihnen vom Amt die Bezüge gekürzt werden, finde ich einleuchtend, obwohl ich es rechtschaffender fände, wenn die Frauen ihre zusätzlichen Bezüge angeben würden und dann eben nicht nur Sachgüter erhalten würden. Viele Huren verdienen ja ihren Lebensunterhalt mit dieser Arbeit und vielleicht wäre das sogar besser als der Erhalt von Hartz 4. Aber das muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden.

Der Grund, warum Männer sich darauf einlassen, ist in meinen Augen ganz einfach: Ihnen ist es doch egal, ob sie für eine Prostituierte direkt Geld bezahlen, oder ob sie ihr zum Schäferstündchen einen Sachgegenstand im gleichen Wert schenken. Männern, die zu Huren gehen, ist es doch lediglich wichtig, sich eben diese Frau gegen Geld zu gönnen. Das kann ich grundsätzlich nicht nachvollziehen, da ich nicht nachvollziehen kann, dass es jemand nötig hat, sich eine Prostituierte zu nehmen, eine unprofessionelle Hobby-Hure noch dazu.

Wenn mein Freund anschaffen gehen würde, könnte ich sicher damit leben. Auch wenn ich eine Freundin hätte, wäre das okay wenn sie anschafft. Solange es safe ist und es sich nur um einen Job handelt, sehe ich die Sache nur als Arbeit an.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass ich mich prostituieren würde. Es müßte schon eine ganz besondere Notlage sein. Dazu würde ich nicht zählen, dass es mir persönlich schlecht ginge. Den einzigen Fall, den ich mir vorstellen könnte wäre, wenn meine Familie nichts mehr zu essen hätte, wie zum Beispiel meine Kinder.

Es gibt Frauen, denen es nichts ausmacht, sich zu prostituieren. Sie betrachten es als Abwechslung und Geldquelle. Meistens sind das Hausfrauen, denen es zu langweilig wird zu Hause. Aber denjenigen, die es aus reiner Not machen, weil sie mit dem Geld nicht auskommen, weil wichtige Haushaltsgeräte kaputt gegangen sind, oder sie die Stromrechnung nicht zahlen können, oder aber die Kinder neue Sachen brauchen, wird es etwas ausmachen. Aber das dürften Menschen sein, die unter dem Harz4-Satz liegen.

Harz4-Empfänger bekommen eine neue Waschmaschine vom Amt, wenn die alte kaputt ist. Sie müssen sich nicht prostituieren. Wenn sie es doch tun, dann bestimmt nicht wegen einer Waschmaschine. Oder aber sie lassen sich die Maschine schenken und verkaufen sie anschließend. So können sie ihrer Meinung nach verhindern, dass Ihnen das Geld gekürzt wird, weil sie das nicht angeben. Wie sie freiwillig der Prostitution nachgehen können mit Männern, die sie nicht kennen, ist unverständlich.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Naja, Prostition ist Prostition. Ob sie nun Geld oder Dinge dafür nehmen, ist doch letzten Endes zweitrangig. Vielleicht wollen sie sich auch einfach nur nicht eingestehen, dass sie Prostituierte sind, und sehen das halt anders. Allerdings frage ich mich welcher Mann so bescheuert ist, und einer Frau nen teuren Fernseher schenkt, der um die 1000 Euro kostet.

Aber da es diese Frauen wohl sogar bis in eine Reportage geschafft haben, muss ja ne Nachfrage seitens der Männerwelt bestehen. Im Grunde genommen ist es mir auch egal ob es Protstituierte gibt oder nicht, und wer zu ihnen geht und deren Dienste in Anspruch nimmt. Schade finde ich es nur, wenn Frauen das irgendwo machen müssen, weil sie gezwungen werden oder keinen anderen Weg mehr sehen ans Geld ranzukommen!

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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