Warum sagt man "Hunde die bellen beißen nicht" ?

vom 19.01.2012, 23:03 Uhr

Diesen Spruch hat jeder bestimmt schon mal gehört. Aber ich persönlich halte diesen Satz für völligen Blödsinn, weil Hunde ja durch das Bellen ja auch vorwarnen und dann kann des durchaus auch passieren, dass dieser Hund, der fürchterlich bellt auch beißt. Ich würde sogar behaupten, dass das Risiko, dass ein Hund beißt größer ist, wenn er bellt. Denn kaum ein Hund würde ohne Vorwarnung beißen.

Man hat diesen Spruch ja auch auf die Menschen gemünzt. So nach dem Motto "Wer eine große Klappe hat, der tut einem nichts". Aber auch das halte ich für blödsinnig. Warum aber sagt man den Spruch "Hunde die bellen beißen nicht"? Wie ist man denn jemals darauf gekommen, dass es so ist?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Man kann diesen Spruch sicherlich auf den Menschen beziehen. Wenn jemand einfach nur laut um sich brüllt und vielleicht einem droht, er aber seine Drohung nicht wahr macht, dann sagt man ja auch, "Hunde die Bellen, beißen nicht". Beim Hund kann man es nicht immer so sehen. Es gibt auch sicherlich Hunde, die ebenso reagieren, dass sie einfach nur laut bellen, aber niemals zubeißen würden. Das Bellen ist vielleicht auch nur aus Angst. Aber es ist schon richtig, dass Hunde jemanden vorwarnen wollen, wenn sie bellen, bevor sie jemanden vielleicht beißen. Bei Hunden würde ich auch den Spruch nicht setzen, sondern mich von einem bellenden Hund lieber schnell distanzieren.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe diesen Spruch immer eher so verstanden, dass ein Hund zunächst mal nicht beißt, während er bellt und dass das Bellen außerdem noch kein direktes Signal für einen folgenden Biss ist, jedenfalls keinen, der verheerende Auswirkungen haben könnte. Ein Hund, der richtig zubeißt, bellt meiner Erfahrung nach nicht, sondern er knurrt – und zwar richtig bedrohlich. Dass Hunde, die nur bellen, generell nicht beißen, ist natürlich nicht wirklich richtig, aber es ist hier wohl doch eher ein Ablauf gemeint.

Auf Menschen bezogen sehe ich das wiederum anders, denn wenn ein brüllender Mensch erstmal in entsprechender Rage ist, kann es durchaus vorkommen, dass seine Aggression ihn steuert und er dann auch um sich schlägt und erst anschließend wieder zur Besinnung kommt, das habe ich schon einige Male bei Eltern von Freunden erlebt, wenn wir wieder irgendeinen Mist gebaut haben und einige meiner Freunde, gerne auch Nachbarskinder, dann von ihren Eltern wirklich gerne vermöbelt wurden. Diesen Schlägen ging aber immer ein Brüllen voraus, ich glaube, anders habe ich das nie erlebt.

Wenn man diesen Spruch also gelten lassen kann, dann sollte man ihn wohl tatsächlich eher auf Hunde beziehen und nicht auf Menschen übertragen, denn das halte ich ebenfalls für großen Quatsch. Mich hat allerdings tatsächlich noch kein Hund gebissen, der mich angebellt hat, und ein Beißen kenne ich tatsächlich nur nach vorangegangenem Knurren, manchmal auch mit einem Fletschen der Zähne, aber dann sollte man auch wirklich zusehen, dass man sich schnellstens aus dem Staub macht, denn dann ist es richtig bedrohlich. Bellende Hunde kenne ich allerdings aber auch nicht nur als selbstbewusst und mit ihrem Bellen warnend, sondern es gibt durchaus auch Hunde, die durch Bellen versuchen, ihre Angst zu überspielen. Kommt man ihnen dann trotz ihres Bellens näher, so sieht man diese Angstkläffer nicht selten mit entsprechender Körperhaltung ihrerseits flüchten.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Man muss hierbei aber auch beachten, dass es verschiedene Formen des Bellens gibt. Einmal gibt es das Angstbellen, bei dem die Hunde bellen, weil sie eben Angst haben und ihren "Gegner" so auf Abstand halten wollen, was ja meistens auch hervorragend gelingt. Beißen tun sie trotzdem, wenn man ihnen zu nahe kommt,
weil sie eben so viel Angst haben.

Dann gibt es das Bellen, dass viel mehr ein Knurren ist. Meist ist das ziemlich tief und klingt schon so, dass man dem Hund lieber nicht ohne Leine begegnen möchte. Das einzige Bellen, auf dass sich dieser Spruch: "Hunde die bellen, beißen nicht.", beim Hund beziehen könnte, ist das Bellen aus Freude. Das Bellen ist relativ hoch (die Höhe und Tiefe des Bellens kommt aber auch immer auf die Hunderasse und speziell den Hund an) und wird IMMER von einem Schwanzwedeln begleitet.

Ich würde den Spruch aber auch eher auf Menschen beziehen, weil er da einfach mehr Sinn macht, obwohl ich mich auch nicht nur auf das "Bellen", also das Gesagte, konzentrieren würde, weil wie bei den Hunden die Körpersprache mehr sagt als die Worte. So, und jetzt bin ich irgendwie zu dem Schluss gekommen, dass der Spruch Müll ist, weil er einfach in den Meisten Fällen nicht stimmt. :(

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ist doch ganz einfach, so lange der Köter mit seiner Kläfferei beschäftigt ist, wofür er seine Schnauze benötigt, solange kann er niemandem seinen Zähne in den Hintern oder die Wade bohren. Weil Kläffen und Beißen gleichzeitig nicht geht. Und wenn unsereins so richtig tobt und bölkt, ist man viel zu abgelenkt, um eine ernstzunehmende Aktion in die Wege zu leiten.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Man muss das wirklich mal wörtlich nehmen: ein Hund der bellt, kann nicht beißen, eben weil er bellt. Reden und abbeißen ist beim Menschen ja auch äußerst problematisch. Das kann man nacheinander machen, aber nicht gleichzeitig. Und so geht es dem Hund natürlich auch. Außerdem hat man während der Hund bellt noch die Möglichkeit, sich schnell weg zu begeben. Selbstverständlich können Hunde die bellen später auch beißen.

Wobei ich sagen muss, dass ich auch genug Hunde kennen, die nur so tun als ob. Die machen sich schön groß, aber würden im Endeffekt keiner Fliege was zu Leide tun. Mein Hund knurrt zum Beispiel, wenn er Ball spielen will. Das sieht für fremde auch gefährlich aus, aber für ihn ist das Spiel und er würde niemals beißen - höchstens den Ball natürlich.

Und der Hund einer Freundin von mir bellt unheimlich gerne: wenn sie sich freut, wenn sie traurig ist, wenn sie Hunger hat - also fast immer. Es ist ein großer Hund der beim bellen auch irgendwie furchteinflößend wirken kann und auch der Hund würde niemanden etwas tun.

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» winny2311 » Beiträge: 14987 » Talkpoints: 4,75 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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