WHO-Studie: Verliebtheit hält höchstens drei Jahre an

vom 14.01.2012, 23:08 Uhr

Ich habe neulich gelesen, dass die internationale Weltgesundheitsorganisation (WHO) mal wieder eine neue Studie veröffentlicht hätte. Diese Studie beschäftigt sich mit Liebe, Partnerschaft und den verschiedenen Formen der Partnerbindungen, und auch mit diversen anderen Fragen auf diesem Gebiet.

Ein Fokus wird auch auf emotionale Empfindungen gelegt. Und laut eben dieser Studie sei wohl, obwohl eine größere Menge an Personen an der Befragung teilnahm, etwas herausgekommen, was mir irgendwie sehr merkwürdig vorkommt, und auch irgendwie enorm traurig, wenn es denn stimmen sollte. Die Weltgesundheitsorganisation fand nämlich heraus, dass Verliebtheit bei Paaren, egal, ob sie nun verheiratet seien, verlobt, oder ob sie ohne offizielle Bindung zusammen lebten, und egal, ob es homosexuelle oder heterosexuelle Bindungen sind, allerhöchstens drei Jahre anhalten könne.

Mit anderen Worten: Nach spätestens drei Jahren seit dem Beginn der Beziehung sei die Verliebtheit weg. Liebe an sich könne natürlich noch vorhanden sein, sowie andere angenehme Gefühle. Es müsse also nicht zwangsläufig sein, dass man nur unglücklich aus Gewohnheit nebenher lebe, im Gegenteil. Aber das verliebte Kribbeln müsse nach drei Jahren eben auf jeden Fall weg sein.

Nun wundert mich das schon sehr. Ich hatte ja eine sehr lange Beziehung, zuletzt, und da habe ich meinen Freund auch definitiv nach sechs Jahren, auch nach sieben Jahren noch, sehr geliebt, aber eben zusätzlich auch noch ein kribbelndes Verliebtsein gefühlt. Und ich habe hier im Forum auch schon von mehreren von euch gelesen, dass ihr schon zehn Jahre und länger mit eurem Mann oder Partner zusammen leben würdet, und immernoch auch verliebt in ihn seid. Was habe ich da falsch gemacht? Was haben wir falsch gemacht? ;) Oder, wie kann es sein, dass eine ja eigentlich enorm seriöse Organisation wie die Weltgesundheitsorganisation äußert, dass das Verliebtsein bei einem "normalen", gesunden, Menschen nach drei Jahren vergangen sein müsste?

Wie kommt die WHO also darauf? Sind ihre Studien als doch nicht so seriös zu betrachten? Was soll es überhaupt, so einen Wert zu ermitteln und dann bekannt zu machen, was soll damit bewirkt werden? Was für psychologische Auswirkungen kann die Bekanntgabe solcher Aussagen auf die Bevölkerung, die davon erfährt, haben? Und wie sind eure Erfahrungen, liegt die Studie ungefähr richtig, oder würdet ihr auch sagen, dass Verliebtheit normalerweise auch noch viel länger anhalten kann? Gehört ihr selbst zu denen, die nach über drei Jahren noch in ihren Partner verliebt sind?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, dass die Verliebtheit auch von der Liebe an sich zu unterscheiden ist. Sicherlich macht es auch einen Unterschied, wann man die betroffenen Menschen befragt hat. Nach einem Streit oder in einem Tief wird man dann sicherlich negativer antworten, als wenn man gerade einen Kuss bekommen hat. Ich finde eine solche Studie also ziemlich schwierig und denke auch, dass man durchaus auch noch später ein Kribbeln im Bauch haben kann.

Ich bin mit meinem Partner über 4 Jahre zusammen und gelegentlich habe ich auch noch das berühmte Kribbeln im Bauch. Jedoch nicht mehr sooft, wie am Anfang. Das ist ja aber auch normal. Irgendwann ist man nun mal im Alltag angekommen und dann ist das eben alles nicht mehr so rosarot.

Wenn man sein Leben nach solchen Studien ausrichtet, hat man meiner Meinung nach etwas falsch gemacht. Sollte man aber so ein Mensch sein, wird man nach einer solchen Studie vielleicht nur noch kurze Beziehungen führen, um sich das Gefühl zu erhalten, was man eben in den ersten 3 Jahren hat. Ich denke, dass man so eine Studie neutral betrachten muss und eben nicht zu ernst nehmen sollte. Das ist ja auch nur ein Durchschnittswert.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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