Wieso hilft eine Delfintherapie behinderten Kindern?

vom 26.12.2011, 13:00 Uhr

Immer wieder hört man von Kindern mit Behinderung, die eine Delfintherapie mitmachen. In meinem Ort gibt es auch einen geistig Behinderten, der vor einigen Jahren solch eine Delfintherapie mitgemacht hat. Psychologen sehen positive Auswirkungen solcher Therapien auf die Kinder.

Aber inwiefern bessert sich der Zustand eines Behinderten durch solch eine Therapie? Kennt ihr selbst Leute, die an so einer Delfintherapie teilgenommen haben? Wie erging es ihnen nach der Teilnahme? Hat sich ihr Zustand wirklich verbessert? Können dadurch körperliche oder geistige Behinderungen wirklich gemildert oder ganz aufgehoben werden? Wieso hat man gerade Delphine ausgewählt, mit denen die Kinder schwimmen können? Welche Wirkung hat ein Delphin auf das Gemüt eines Menschen, sodass diese Therapie immer wieder Erfolge zeigt. Wodurch hilft diese Therapie einem behinderten Menschen?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Soweit ich informiert bin, weiß man nicht genau, wieso Delphintherapien so erfolgreich sind. Sicherlich spielen da viele Faktoren eine Rolle: zum einen ist das Klima meistens ein anderes, als dort, wo die Personen herkommen, die die Therapie wollen. Vielen tut allein das Meer und die Luft und die Wärme schon gut. Außerdem ist eine Delphintherapie in den meisten Fällen an eine intensive, aber spielerische Physiotherapie gekoppelt und das bringt die, in den meisten Fällen, Kinder ja schon voran. Auch Schwimmen an sich genießen viele Kinder. Insgesamt vereint man Urlaub und Therapie. Die Kinder sind nicht so unter Druck, wie sie es vielleicht daheim sind.

Man hat ja schon festgestellt, dass viele Kinder mit Handicap gut mit Tieren auskommen. Viele Tiere merken auch, dass sie mit den Personen ganz besonders umgehen müssen. Delphine sind sehr intelligente Tiere. Außerdem reden sie nicht und haben keine Erwartungen an das Kind oder die Person. Sie sind einfach da und schwimmen mit dem Kind, widmen ihnen aber gleichzeitig Aufmerksamkeit. Wieso nun aber ausgerechnet die Delphintherapie so erfolgreich ist (Reittherapie ist auch erfolgreich, aber noch lange nicht so), kann man aber nicht genau sagen.

Man kann da nur vermuten. Zum einen sehen Delphine allein optisch schon freundlich aus. Lachen ist etwas, was jeder erkennt und zwar auch Person mit Handicap. Delphine sehen tatsächlich so aus, als würden sie einen anlächeln. Angeblich haben sie auch eine beruhigende Wirkung auf die Menschen. Durch ihre Intelligenz und ihr Einfühlungsvermögen erkennen Delphine angeblich schwächer Menschen. Sie munter sie auf und der Patient verliert seine Angst und öffnet sich. Man nimmt dem Patienten auch die Stresssituation und Stress hat jeder, der sich nicht verstanden fühlt und das ist leider bei vielen Personen mit Handicap der Fall. Und wer keinen Stress hat, bei dem schlägt die Therapie auch besser an.

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» winny2311 » Beiträge: 14987 » Talkpoints: 4,75 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Soweit ich weiß, gibt es keine erwiesene Wirksamkeit, was so genannte Delfintherapien betrifft. Es wird zwar auch oft gesagt, die Tiere seien so sanftmütig, lieb und sähen zudem freundlich und nett aus, aber das muss ja nicht jeder so empfinden. Es gibt nämlich durchaus auch geistig behinderte Kinder und Jugendliche, die Defline sehr sehr gruselig finden und ihnen gegenüber sehr ängstlich reagieren. Dass da ein Therapieerfolg nicht wirklich zu erwarten ist, kann man sich wohl denken. Pauschalisieren, dass es jedem helfen könne, allein, weil die Tierchen ja so niedlich seien, kann man also auf jeden Fall schon einmal nicht.

Zumal die Tiere ja auch gar nicht einmal so nett sind, wie immer behauptet wird. So vergewaltigen die männlichen Exemplare unter den Delfinen durchaus auch gruppenweise die weiblichen und können auch anderen Lebewesen gegenüber, beispielsweise auch Menschen, sehr aggressiv werden. Wer es nicht glauben kann, kann sich ja gerne mal schlauer machen, was das betrifft. Delfine können des Weiteren auch sehr kräftig zubeißen. Es wurden schon Kinder bei Delfintherapien von den "Therapietieren" gebissen, was schon zu schweren Verletzungen führte. Das wird aber, wie man ja allgemein sehen kann, sehr gerne verschwiegen, denn Delfintherapien sind ein gewinnbringendes Geschäft, das man sich wohl kaum durch eine unangenehme Berichterstattung vermiesen lassen möchte.

Ich sehe die Delfintherapie also sehr skeptisch, da auch viele negative Seiten existieren, die gerne verschwiegen werden. Sicher wird es auch positive Seiten geben, und Menschen, die sehr gut auf diese Art von Therapie ansprechen, aber es ist eben nicht immer so, und wissenschaftlich gesichert, dass es wirklich an den Delfinen liegt, und nicht nur an der Reise in eine fremde Region oder an die größere Aufmerksamkeit, die die Behinderten während der Therapie von Menschen geschenkt bekommen, ist es auch nicht. Abgesehen davon sollte man auch bedenken, was die Therapie für die Tiere bedeutet. Diese werden in Gefangenschaft gehalten, seltenst artgerecht, wodurch aus tierschützerischer Sicht die Delfintherapien einen sehr miesen Beigeschmack haben. Da könnte man sich ja auch mal fragen, wieso es denn ein Delfin sein muss, denn es gibt auch domestizierte Tiere, die einfacher zu halten sind, gefahrloser zu händeln sind, und die auch nett und niedlich wirken.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wie ich weiß hat der Ultraschall und die Art und Weise der Delphine einen besonderen Einfluss auf das Gehirn des Menschen. Ich habe mal einer Reportage im Fernsehen gesehen da wurde das bisschen genauer erklärt, das war von einer modernen Delphintherapie in der Türkei. Auf der Webseite von denen findest du detaillierte Fakten zu dem Thema.

» Reino » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,20 »



Es wurde nie nachgewiesen, dass so eine Therapie wirklich hilft. Daher halte ich auch rein gar nichts davon. Hier in der Stadt gibt es eine Familie, die wohl jedes Jahr mit ihrem behinderten Sohn nach Florida fliegt, um dort so eine Delfintherapie zu machen. Natürlich nicht aus eigener Kasse, sondern vorher erbetteln sie immer Spenden und die Leute spenden natürlich wirklich dafür. Dann reisen sie meistens noch mit der Oma und der Tante und der Freundin und dem Kind der Freundin nach Florida und machen da drei Wochen einen Urlaub. Geholfen hat es dem Sohn natürlich nie. Ich zweifle nicht daran, dass es ihm Spaß macht, aber es hat körperlich nie etwas geholfen.

Und ich sage das, obwohl wir selbst ein schwer behindertes Kind in der Familie haben. Wir sind alle davon überzeugt, dass diese Form von Therapie rein gar nichts nutzt. Es ist nie etwas erwiesen und wir würden unser Geld für so etwas nicht ausgeben. Und erst recht würde ich keinerlei Spenden dafür sammeln und das Geld so um Fenster rauswerfen. Da ist das Geld besser angelegt, wenn man es in die Forschung investiert und wirklich nach Heilungsmethoden sucht.

» Haudegen » Beiträge: 391 » Talkpoints: 6,91 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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