Nur noch E-Books kaufen verwerflich?

vom 28.07.2015, 02:37 Uhr

Ich bin ein leidenschaftlicher Fan von Büchern und früher habe ich mir extrem viele Bücher so gekauft, mittlerweile kaufe ich stattdessen lieber E-Books, da ich nicht genug Platz habe um alle meine Bücher zu verstauen und ich es viel komfortabler finde, wenn ich meine Bücher alle auf einen Haufen auf meinem Handy oder meinem Kindle habe.

Vor einigen Wochen habe ich mich mit einer Freundin darüber unterhalten, ebenfalls ein großer Bücherfan. Sie ist allerdings total gegen E-Books und kauft diese nur im äußersten Notfall. Sie findet es sehr verwerflich nur E-Books zu kaufen und kann diesen nichts abgewinnen. Außerdem macht man damit das Geschäft für die richtigen Bücher kaputt, was sie ebenso blöd findet.

Nun würde mich mal interessieren, was ihr darüber denkt. Findet ihr es ebenfalls verwerflich, wenn sich jemand nur noch E-Books kauft oder ist das für euch auch komfortabler?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde das keinesfalls verwerflich. Warum auch? Der Autor kann doch immer selbst entscheiden, ob er es auch als eBook veröffentlichen will oder nicht. Es gibt außerdem auch reine ePublishing-Plattformen, die würden gar nicht funktionieren, wenn die Autoren nicht mitmachen würden.

Warum genau findet sie das denn verwerflich?

» Malefactum » Beiträge: 132 » Talkpoints: 69,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Verwerflich sind E-Books sicher gar nicht. Der Autor verdient oft sogar mehr daran, weil er Self-Publishing wählen kann und somit keinen Verlag mehr hat, der einen Großteil des Gewinns abzieht. Einige Autoren sind schon Stars geworden, obwohl sie vorher immer von den Verlagen abgelehnt worden sind. Aber auch mit Verlag wird die Gewinnspanne in den allermeisten Fällen nicht niedriger sein.

Außerdem sind E-Books umweltfreundlicher. Die Herstellung und den Transport eines Buches kostet schließlich auch Energie und Rohstoffe. Also auch aus Sicht der Umwelt sind E-Books nicht verwerflich.

Womöglich hat deine Freundin gedacht, dass E-Books Raubkopien sind, für die der Leser nichts bezahlt. Das kann man natürlich als verwerflich bezeichnen. Aber normalerweise kauft man die Werke ja genauso wie beim gedruckten Buch auch.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das ist natürlich eine seltsame Ansicht. "Verwerflich" ist sicher ein falsches Wort und es gibt aus meiner Sicht zahlreiche Gründe für das klassische Buch aber keiner der Gründe hat etwas mit der Angst bzgl. der Existenz von Buchhändlern zu tun. Deren größere Gefahr ist ja der Online Handel - selbst mit der Buchpreisbindung! E-Books dürften da nur einen verschwindend kleinen Teil ausmachen. Und die Autoren dürften den Unterschied auch eher nicht merken.

Denn denen dürfte es egal sein, in welcher Form das Werk unter die zahlenden Kunden kommt. Weniger optimistisch bin ich hinsichtlich der Vermarktung. Auch mit der Möglichkeit, selbst E-Books zu veröffentlichen, denke ich, dass ein Verlag unerlässlich ist, wenn man auch wirtschaftlichen Erfolg haben will. Aber natürlich mag es auch hier Ausnahmen geben. Aber Werbung und Marketing kann ein Selbstvertreiber nicht in dem Maß leisten, wie es eben Verlage können.

Schwieriger bzgl. E-Books ist die Tatsache, dass hier nicht das Buch erworben wird, sondern dessen Nutzungsrecht und dieses ist nicht übertragbar (oder vererbbar)! Oder anders: es ist den Verlagen erlaubt, den "Weiterverkauf" von E-Books zu untersagen. So was kann mit einem "echten" Buch nicht passieren. Ebenso besteht immer die Möglichkeit der Händler, Bücher wieder vom Gerät zu löschen - ohne das der Nutzer was dagegen tun könnte. Dazu vielleicht die Geschichte hier.

Auch muss man für sich entscheiden, wie sehr man von einem Gerät abhängig sein will, wenn man nur Bücher lesen will. Man stelle sich auch vor, dass das Gerät kaputt geht. Zwar mag es einfach sein, seine Bücher auf ein eigenes neues Gerät übertragen zu bekommen. Aber wie schnell bekommt man dann ein neues Gerät? Oder will man wirklich auch so ein Gerät überall hin mitnehmen, wo man vielleicht auch den 4,99-Euro-Roman mitgenommen hätte, den man sowieso nach dem Lesen "entsorgt" hätte?

Selbstverständlich hat das E-Book auch Vorteile. Aber diese müssen einem persönlich passen. Ansonsten bringen sie einem eben nichts! Nur, verwerflich sind die E-Books letztlich sicher nicht.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Verwerflich? Man macht das Geschäft mit richtigen Büchern kaputt? Wie muss man das denn verstehen? Die Bücher werden zumindest teilweise in allen Versionen vom selben Verlag heraus gegeben, also macht man denen schon mal nicht das Geschäft kaputt. Und die Autoren verdienen an E-Books anscheinend sogar mehr.

Ich kaufe wenn immer möglich gedruckte Bücher, weil ich nur die Bücher behalte, die ich später noch mal lesen will und weil man E-Books legal ja nicht weiter geben kann. Aber das wurde ja schon ausführlich erörtert. Ich finde es aber deshalb doch nicht verwerflich, wenn jemand anders das anders handhaben möchte. Das soll doch jeder so handhaben wie es für ihn am besten passt.

Frag die Freundin nur mal so zum Spaß, wie sie ihre Musik konsumiert. Ich hoffe doch schwer, dass sie sich da auch alles auf CD kauft, das sie hören möchte. Gerade Streaming Dienste werfen ja sehr wenig für die Musiker ab, was jemand, der so politisch korrekt sein möchte, doch sicher auch ganz arg verwerflich findet.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es gar nicht verwerflich, nur noch E-Books zu kaufen. Immerhin hat man leider nun einmal nur begrenzt Platz in der Wohnung und muss damit eben auskommen. Bücher nehmen jedoch ziemlich viel Platz in Anspruch und als absoluter Bücherwurm wird es dann natürlich auch irgendwann sehr eng. Wenn man nicht ständig wieder seine Bücher verkaufen oder verschenken will, um neuen Platz zu schaffen, dann bleibt einem ja irgendwann nichts anderes mehr übrig, als nur noch elektronische Bücher zu kaufen. Wenn kein Platz mehr im Bücherregal vorhanden ist und man zu sehr an seinen Büchern hängt, um diese zu verkaufen, dann muss man sich eben eine andere Alternative aussuchen.

Mir geht es da leider sehr ähnlich. Ich lese extrem viel und bin auch verrückt nach Büchern, wobei der Platz leider immer enger wird. Ich möchte nicht darauf verzichten, mir selbst ab und zu Bücher zu kaufen, da die Bibliothek nicht immer alles führt, was ich lesen will und ich auch oft nicht so lange auf bestimmte Bücher warten will, die Bestseller und sehr begehrt sind. Ich will meine Bücher aber auf keinen Fall verkaufen, so dass es ja nicht anders geht, als mir elektronische Bücher zu kaufen.

Elektronische Bücher haben den Vorteil, dass sie keinen Platz in der Wohnung wegnehmen. Man kann hunderte von Büchern haben, ohne dass es eng in der Wohnung wird. So kann man dennoch immer das lesen, was einen interessiert und ist nicht auf die Auswahl der Bibliotheken beschränkt. Außerdem kann man sich so dennoch jeden Monat neue Bücher zulegen, ohne sich Gedanken um den Platz machen zu müssen. Das finde ich super.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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