Kauft Ihr derzeit weniger Kleidung und Schuhe?
Mit Reno ist der nächste Schuhhändler pleite. Vorher mussten schon der Schuhhändler Görtz und die Traditions-Schuhmarke Salamander Insolvenz anmelden. Und auch die Modekette Peek & Cloppenburg hatte im März den Antrag auf ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren eingereicht. Zalando will Stellen streichen, um die sinkenden Gewinne zu kompensieren.
Der Grund ist bei allen, dass insbesondere seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und der dadurch stark gestiegenen Inflation sowie den steigenden Energiepreisen sehr viel weniger an Kleidung und Schuhen gekauft wird. Und das beträfe sowohl den Online- wie auch den stationären Handel.
Auf der einen Seite kann ich verstehen, dass die Leute weniger kaufen, denn effektiv verbleibt weniger im Geldbeutel, nachdem man die ganzen anderen Ausgaben abgezogen hat. Faktisch haben die Kunden also weniger Geld zur freien Verfügung. Auf der anderen Seite hat sich mein persönliches Kaufverhalten bezüglich Kleidung und Schuhen jedoch nicht verändert. Schließlich gehen diese Sachen wie vor dem Krieg kaputt und müssen ersetzt werden. Und irgendwas muss ich ja anziehen.
Ich habe allerdings auch vor dem Krieg relativ wenig an Klamotten und Schuhen gekauft. Es war immer so viel vorhanden, damit mein Partner und ich ausreichend Wäsche zum Wechseln hatten, bis ich wieder genug Schmutzwäsche für eine volle Waschmaschine hatte. Es war genug zum Aussuchen und für verschiedene Gelegenheiten und Wetterlagen. Mehr brauchen und wollen wir auch gar nicht, denn es nimmt nur Platz weg und erschwert die Entscheidung, was man anziehen möchte.
Hat sich Euer Kaufverhalten spürbar verändert? Kauft Ihr weniger an Klamotten ein? Woran spart Ihr konkret im Bereich Kleidung und Schuhen? Worauf könnt und möchtet Ihr trotz gestiegener Preise nicht verzichten?
Ich habe schon immer nur relativ wenig Kleidung und Schuhe gekauft, was auch daran liegt, dass mir das Einkaufen dieser Sachen keinen rechten Spaß macht. Es muss halt sein, wenn man neue Sachen braucht, aber ich kaufe nicht mehr als nötig.
Ein weiteres Hemmnis besteht darin, dass oft die Schuhe und Kleidungsstücke in meiner Größe nicht mehr vorrätig sind. Bei den Schuhen habe ich das Problem, dass ich eine relativ große Größe brauche, die oft nicht im Lager vorhanden ist. Es kann vorkommen, dass das Projekt "neue Schuhe kaufen" mehrere Anläufe benötigt, bis ich irgendwo ein Paar aufspüren kann, das mir gut passt.
Ich kann verstehen, dass viele Menschen aufgrund der gestiegenen Preise und der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Lage im Moment weniger Geld für Kleidung und Schuhe ausgeben wollen. Ich selbst habe jedoch kein spürbares Veränderung meines Kaufverhaltens bemerkt. Ich kaufe nach wie vor nur das, was ich wirklich brauche, und versuche dabei auch auf die Qualität zu achten, damit ich länger etwas davon habe.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich in den letzten Monaten vermehrt darauf geachtet habe, Kleidung und Schuhe im Sale oder zu reduzierten Preisen zu kaufen. Das ist für mich eine gute Möglichkeit, um Geld zu sparen, ohne auf neue Kleidung und Schuhe verzichten zu müssen. Außerdem kaufe ich gerne Second-Hand-Mode, da ich hier oft tolle Schnäppchen machen kann und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tue.
Auf bestimmte Dinge möchte ich jedoch nicht verzichten, auch wenn die Preise gestiegen sind. Dazu gehören vor allem gute Wanderschuhe, die ich für meine Outdoor-Aktivitäten brauche, sowie warme Winterkleidung für mich und meine Familie. Ich denke, es ist wichtig, hier in Qualität zu investieren, um lange Freude an den Sachen zu haben und auch bei widrigen Bedingungen gut geschützt zu sein.
Insgesamt versuche ich jedoch, bewusster und sparsamer mit meinem Geld umzugehen und nur das zu kaufen, was ich wirklich brauche. Mode und Schuhe sind für mich zwar wichtig, aber ich möchte nicht zu viel Geld dafür ausgeben, sondern lieber in andere Dinge investieren.
Gerade jetzt muss man natürlich mehr darüber nachdenken, welche Sachen man wirklich braucht und was vielleicht auch nicht. Dennoch kaue ich nun nicht mehr oder weniger als vor der Corona Zeit oder auch der Inflation. Als junge Erwachsene habe ich tatsächlich viele Klamotten gekauft, aber mittlerweile kaufe ich eher hochwertige und dafür weniger Teile. Ich habe mein Kaufverhalten die letzten Jahre aber nicht verändert und bin zufrieden mit meinen Ausgaben.
Ich habe schon vor Jahren aufgehört ungeplant und unkoordiniert Kleidung und Schuhe zu kaufen, weil ich zu dem Zeitpunkt Sachen hatte, die sich nur zu wenig kombinieren ließen, die nicht so hundert Prozent mein Stil waren und die ich deshalb entsprechend wenig bis gar nicht getragen habe. Und nachdem ich mich mal näher mit der Textilindustrie und dem Abfallproblem befasst habe kaufe ich vermehrt second hand.
Ich gehöre also nicht zu den Kundinnen, die jetzt plötzlich weg bleiben, aber ich denke, dass es viele Leute wie mich gibt, die in den letzten Jahren angefangen haben ihr Konsumverhalten zu überdenken und zu verändern und die im Endeffekt natürlich dazu beitragen, dass Fast Fashion Händler jetzt weniger Umsatz machen.
Die Zeiten, in denen ich exzessiv Kleidung, Schuhe und Make Up gekauft habe, sind bei mir schon seit einigen Jahren vorbei. Während ich früher ständig shoppen war und mir unüberlegt neue Sachen gekauft habe, bin ich deutlich reflektierter geworden. Ich habe nicht mehr so den Spaß am Shoppen und überlege mir auch lieber mehrfach, ob ich etwas wirklich brauche oder zumindest wirklich tragen werde. So ganz schaffe ich es auch nicht, den Impulskäufen immer nachzugeben, aber es ist dennoch ein riesiger Unterschied zu damals.
Jetzt mit Kind habe ich auch deutlich weniger Zeit und Gelegenheiten dazu, einfach mal so durch die Stadt zu schlendern. Natürlich bekommt man auch einiges im Netz und da schlage ich auch gerne zu, aber es ist eben dennoch weniger. Mit der wirtschaftlichen Situation an sich hat das bei mir aber weniger zu tun, sondern eher mit meiner eigenen Einstellung und meinen Interessen. Ich merke zwar schon, dass alles teurer geworden ist und darüber hinaus eben auch Kleidung und Schuhe, aber wenn ich etwas will oder brauche, dann kaufe ich es nach wie vor auch.
Ich muss sagen, dass ich nun aber wahnsinnig gerne Sachen für meine Kinder kaufe und mich da wirklich zusammenreißen muss. Es gibt einfach so viele niedliche Sachen und da werde ich gerne mal schwach. Ich kaufe aber auch sehr wenig zum Normalpreis, sondern ganz vieles im Sale, wenn es Rabatte gibt oder auch gebraucht. Von daher halten sich die Kosten da auch im Zaum und da wir eben mehrere Kinder planen und die Sachen dann immer weiterverwendet werden, finde ich das auch nicht weiter dramatisch.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich muss sagen, dass ich nun aber wahnsinnig gerne Sachen für meine Kinder kaufe und mich da wirklich zusammenreißen muss.
Aber ist das nicht einfach schlicht eine Verlagerung des Kauf- und Konsumverhaltens? Ich persönlich kaufe zum Beispiel etwas weniger Kleidung und Kosmetik, wirklich nicht signifikant, nur ein bisschen, im Umkehrschluss kaufe ich aber wesentlich mehr für meine Pflanzen als früher. Im Endeffekt habe ich einfach nur die Interessen etwas gewechselt bzw. verschoben, tobe mich aber immer noch gut aus.
Das beantwortet schon die Frage, ob man seit dem Ukrainekrieg weniger konsumiert als vorher, weil viele Dinge des täglichen Bedarfs wie Sprit, Lebensmittel, Energie teurer geworden sind. Meiner Einschätzung nach sind aber schon vorher viele Sachen über den Verlauf der Zeit verhältnismäßig immer teurer geworden, wie zum Beispiel die Mieten und das Benzin. Von daher würde ich nicht unbedingt im Frühjahr 2023 den großen Bruch wittern. So oder so, ich gebe zu, dass sich mein Kaufverhalten hinsichtlich von Kleidung nicht groß geändert hat, weil ich dafür einfach eine Schwäche habe.
Immer wenn ich denke, dass ich jetzt aber wirklich nichts mehr brauche, passiert irgendetwas oder ich habe plötzlich das Gefühl, einen dezenten Stilwechsel zu brauchen oder die Mode ändert sich so stark, dass man doch wieder etwas möchte. Oder meistens habe ich irgendeine Idee oder sehe etwas, was ich so noch nicht habe und was mich begeistert, wie letztens diese weit flatternden Hosen, die super für den Sommer sind.
Oder vor einigen Wochen der Gedanke, dass ich gerne romantische Shorts hätte, wie ich sie in den Neunzigern schon mal hatte. Motto: irgendeine Idee habe ich immer, es ist eben etwas, was mir Freude macht. Insgesamt hat sich mein Kaufverhalten hinsichtlich von Kleidung nicht groß geändert, wenn ich eine zündende Idee habe, versuche ich ihr nachzugehen und Schuhe kaufe ich sowieso eher nach Bedarf als nach Lust und Laune.
Die genannten Beispiele hier sind doch aber von Zalando abgesehen alle schon mehr oder weniger seit vielen Jahren die Problemkinder. Die typischen Kundinnen dieser Ketten sterben oder altern oder haben ihr Interesse an Kleidung verloren und die nachwachsenden Generationen haben andere Präferenzen, von daher würde ich das alles gar nicht an äußeren Umständen festmachen wollen.
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