Werbungskosten: Ausgaben für Dienstreisegepäck absetzbar

vom 26.01.2008, 06:16 Uhr

Wem Kosten für die Anschaffung von Reisekoffern und Reisegepäck entstehen, welches ausschließlich dienstlich genutzt wird, kann diese als Werbungskosten steuerlich geltend machen und absetzen - jedoch muss hier der Nachweis erbracht werden, dass dies auch tatsächlich so ist. Dies entschied das Finanzgericht Hessen in Kassel in einem Urteil (Az 13 K 2035/06).

Im Beispielfall klagte eine Führungskraft welche bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beschäftigt ist, dass die Kosten für zwei hochwertige Koffer in Höhe von 1056 Euro in seinem Einkommensteuerbescheid anerkannt werden, da er mit diesen mehr als 1 Million Flugmeilen zurücklegte und er einen hohen Bedarf aufgrund des Verschleißes an Koffern habe. Der Kläger konnte dem Gericht nachweisen, dass er die betreffenden Koffer ausschließlich dienstlich nutze, weshalb das Gericht seiner Argumentation folgen konnte und entschied, dass die Ausgaben für das Dienstgepäck als Werbungskosten anzusehen sein.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Na ja, für Otto-Normal-Angestellten ist dies aber wohl kaum nachweisbar... Wer fliegt schon so viele Kilometer jedes Jahr. Ich finde ja schon, dass ich viel zu viel unterwegs bin und komme trotzdem nicht auf mehr als vielleicht 30.000 Kilometer im Jahr. Und da ich sonst ja auch nicht viel abzusetzen habe, komme ich kaum über den Freibetrag hinaus. Da muss man schon 300 Tage im Jahr unterwegs sein und extrem viel absetzbares haben, damit man davon profitieren kann.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Der Otto Normal Verbraucher braucht in der Regel auch kein Dienstgepäck wenn er nur zur Arbeit und wieder zurück fährt, jedoch Mitarbeiter die auch außerhalb ihrer Hauptarbeitsstelle eingesetzt werden, sofern sie die Notwendigkeit eines speziellen Dienstreisegepäcks begründen können.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wenn ich in diesem Fall ein Prüfer beim Finanzamt oder ein Richter beim Finanzgericht wäre, dann würde ich diese Ausgaben für Reisegepäck wahrscheinlich nicht anerkennen. Normalerweise obliegt das doch dem Arbeitgeber, dem Dienstreisenden diese Arbeitsmittel zu stellen, wenn dieser den Angestellten durch die halbe Welt schickt. Und ein 100%-iger Nachweis darüber, dass das Reisegepäck nur dienstlich genutzt wurde, ist ja nahezu unmöglich.

» FinanzScout » Beiträge: 1059 » Talkpoints: 18,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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