Was hilft euch bei Panikattacken?

vom 21.08.2022, 19:34 Uhr

Panikattacken sind etwas, was man eigentlich nie gebrauchen kann, was aber dann in den ungünstigsten Situationen auftritt. Ich bin sehr froh, dass ich davon größtenteils verschont bleibe, ich hatte bisher erst einmal eine Panikattacke, als wir mit der U-Bahn stecken geblieben sind. Dieses Gefühl, nun eingesperrt zu sein und festzusitzen, hat in mir eine richtige Angst ausgelöst, die mir auch die Luft abgeschnürt hat. Erst eine Freundin, die öfters damit zu kämpfen hat, hat mich dann darauf gebracht, dass es wohl eine Panikattacke war.

Sie hat mir einige Atemübungen gezeigt, die sie immer anwendet, um sich in solchen Situationen zu beruhigen. Aber auch Musik oder Gespräche helfen ihr gut dabei, um die Situationen zu bewältigen und sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Ich finde die ganze Thematik sehr spannend. Wie geht ihr mit Panikattacken um? Welche Methoden habt ihr erlernt, um euch in diesen Situationen zu helfen?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Selber hatte ich noch keine Panikattacken, aber ich habe es ein paar Mal bei meiner Mutter mitbekommen. Sie wendet auch so eine Atemtechnik an und wenn es ganz schlimm ist, geht sie im Kopf die Optionen durch und wägt ab, wie schlimm das dann ist, das hilft ihr durchaus, auch wenn das nicht immer so umsetzbar ist. Auch gedanklich in eine angenehmere Situation gehen kann funktionieren, aber sicherlich auch nicht beim ersten Mal oder wenn es ganz schlimm ist, dann braucht man aber auch professionelle Hilfe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Als "sehr spannend" würde ich es nicht gerade bezeichnen, wenn man aus heiterem Himmel Todesangst bekommt und das recht überzeugende Gefühl, tatsächlich jeden Augenblick umzukippen und/oder den Verstand zu verlieren. Dazu kommen noch alle möglichen körperlichen Symptome von Atemnot über Herzrasen bis zu Brustenge und Schweißausbrüchen, die originellerweise tatsächlich einen medizinischen Notfall mit allen Schikanen vermuten lassen. Aber klar, zum Zuschauen sicher spannend.

Mir hilft mittlerweile das Wissen, dass ich den ganzen Zirkus schon öfter mitgemacht habe und tatsächlich noch nie daran gestorben bin, auch wenn es sich immer wieder aufs Neue so anfühlt, wie ein Herzinfarkt beschrieben wird. Aber die Wahrscheinlichkeit, dem Sensenmann tatsächlich immer wieder knapp von der Schippe zu springen, ist gering genug, dass ich selbst in extremem Stress nicht mehr völlig darauf reinfalle, was mir Körper und Psyche einreden wollen.

Wenn irgendwie möglich, versuche ich im Zweifelsfall einen ruhigen Ort zu finden und mich wieder einzukriegen, zur Not auf dem Klo. Aber ich denke mir auch, dass es nicht empfehlenswert ist, dem Fluchtreflex immer nachzugeben. Und dann gibt es ja immer noch die gute, alte Psychotherapie.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe nur noch sehr selten Panikattacken, das war mal deutlich schlimmer. Wenn es wieder hart auf hart kommt, dann setze ich mich entspannt hin und atme durch die Nase ein und durch den Mund aus. Meistens ziehe ich dann auch Ohrhörer auf und schalte etwas Musik an.

Ich bin in meinem Freundeskreis aber auch irgendwie der Ansprechpartner bei Panikattacken. Wenn Freunde eine Panikattacke bekommen, werde ich gleich angerufen. Weiß nicht, vielleicht habe ich doch etwas Beruhigendes an mir, mir wird eine angenehme Stimme nachgesagt.

Ich sage diesen Personen dann, dass sie sich hinsetzen sollen und einmal kurz die Augen schließen sollen und bis Fünf zählen sollen. Dann sollen sie den nächsten Gegenstand anfassen und die Oberfläche abtasten. Wenn der Gegenstand glatt ist, sollen sie das Glatte wahrnehmen, wenn er weich ist, das Weiche. Dabei sollen sie ruhig atmen. Manchmal sage ich denen auch, dass sie die 5-4-3-2-1-Übung machen sollen und mir fünf Geräusche, fünf Dinge, die sie sehen oder fünf Gegenstände, die sie fühlen benennen sollen und danach geht es auf 4 runter, dann auf 3, dann auf 2, etc.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich kann mich gut in deine Situation hineinversetzen, da ich selbst schon einige Male mit Panikattacken zu kämpfen hatte. Diese Erfahrungen haben mich gelehrt, wie wichtig es ist, sich auf solche Situationen vorzubereiten und Techniken zu erlernen, um die Attacken zu bewältigen.

Eine Methode, die mir oft hilft, ist die bewusste Atmung. Ich konzentriere mich darauf, tief und langsam zu atmen und versuche, meine Gedanken auf den Atem zu lenken. Dadurch wird mein Geist beruhigt und ich kann mich besser auf die gegenwärtige Situation konzentrieren.

Eine weitere Möglichkeit, um mit Panikattacken umzugehen, ist die Ablenkung durch positive Aktivitäten wie Musik oder Gespräche mit Freunden und Familie. Diese Art der Ablenkung gibt mir das Gefühl, dass ich nicht allein bin und dass es immer noch Dinge gibt, die mir Freude bereiten.

Eine weitere Methode, die mir geholfen hat, ist die Meditation. Durch die Konzentration auf meinen Atem und das Loslassen von negativen Gedanken und Emotionen, konnte ich meine Panikattacken in den Griff bekommen.

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Mensch anders auf Panikattacken reagiert und dass es viele verschiedene Methoden gibt, um diese zu bewältigen. Was für den einen funktioniert, muss für den anderen nicht unbedingt hilfreich sein. Daher ist es wichtig, verschiedene Techniken auszuprobieren und herauszufinden, was am besten funktioniert. Und wenn man merkt, dass man allein nicht damit zurechtkommt, sollte man sich auf jeden Fall professionelle Hilfe suchen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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